Schwarzeliste

Endlich ist es so weit und es ist auch höchste Zeit, dass Green Day dem Hallenstadion wieder einmal einen Besuch abstatten. Auf diesen Tag warten wir nämlich seit dem letzten Zürcher Konzert im Jahre 2009.

Seither ist viel Wasser die Limmat hinab geflossen: es regnete diverse Auszeichnungen - von MTV Music Awards bis zu Grammys. Für Möchtegern-Rockstars erschien das Konsolenspiel „Green Day-Rock Band“ und Tom Hanks‘ Produktionsfirma sicherte sich die Rechte an einer Filmumsetzung des „American Idiot“-Musicals. Die Verfilmung lässt zwar auf sich warten, ober offenbar steckt sie zumindest in den Startlöchern. 2012 veröffentlichten Green Day ihre Albumtrilogie  ¡Uno! ¡Dos! und ¡Tré!, allerdings mit eher mässigem Erfolg. Auf der folgenden 99 Revolutions-Tour, beehrte die Band schweiztechnisch immerhin Montreux und Locarno. 2015 wurde sie in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen.

Dieser Erfolg war kaum abzusehen als Sänger Billie Joe Armstrong und Bassist Mike Dirnt 1987 im Alter von fünfzehn Jahren die Punkband Sweet Children gründeten.  Vor der Veröffentlichung ihrer ersten EP benannten sie sich um in „Green Day“, was man ungefähr als „Gras-Tag“ übersetzen könnte. 1990 stiess Schlagzeuger Tré Cool zur Band. Mit dem zweiten Album „Kerplunk!“ (1992) machten Green Day so einige (wichtige) Leute auf sich aufmerksam, unter anderem das Label Warner, von dessen Sublabel Reprise Records die Band infolge unter Vertrag genommen wurde. Der Durchbruch gelang 1994 mit dem Album „Dookie“. Es verkaufte sich weltweit elf Millionen mal, erreichte Diamant-Status in den USA und trug ordentlich dazu bei, dass Punkrock massentauglich wurde. Wer erinnert sich nicht an „Basket Case“ und „When I Come Around“? Mit „Insomniac“(1995), „Nimrod“(1997) und „Warning“(2000) konnten Green Day ihren Erfolg festigen, wurden stilistisch vielfältiger und heimsten zahlreiche Auszeichnungen für ihre Musik und Videos ein. 2001 gewannen sie alle acht Kategorien der California Music Awards, in denen sie nominiert waren. Trotz aller Erfolge drohte nach „Warning“ das Band-Aus. Dank einer Therapie fand die Gruppe wieder zusammen und sorgte mit „American Idiot“ (2004) für einen erneuten Grosserfolg. Das Album stieg direkt auf Platz eins der US-amerikanischen Albumcharts ein und fand auch international riesigen Anklang. Der Veröffentlichung voran ging der Diebstahl der Mastertapes aller bereits eingespielten Songs. Dies erwies sich im Nachhinein jedoch als Glücksfall, denn die Band verzichtete auf blosse Neuaufnahmen und ging nochmals über die Bücher, was zu erhöhter Qualität führte. „American Idiot“ ist eine Rockoper, die auch als Musical adaptiert wurde. 2005 gewannen „Green Day“ in sieben Kategorien der MTV Video Music Awards. Fünf Jahre später landeten sie erneut einen durchschlagenden Erfolg mit „21st Century Breakdown“. Von Juli 2009 bis Oktober 2010 gaben Green Day 130 Konzerte auf der entsprechenden Tour, und eben dazumal konnten wir die Band zum letzten Mal in Zürich hören.

Ihr neuster Coup steht seit Oktober 2016 in den Plattenregalen: „Revolution Radio“. Mit dieser Scheibe geht es nun also erneut auf Tour. „Revolution Radio“ (Warner Music) ist das 12. Studioalbum von Green Day und wurde von der Band selbst produziert. Es enthält 12 Songs, in denen sich Green Day den Komplexitäten und Unsicherheiten der heutigen Zeit widmen. «Es ist mehr als offensichtlich, dass die Welt ihren Zusammenhalt verloren hat. Und auch Mike, Tré und ich sind verlorene Seelen», kommentiert Green Day Frontmann Billie Joe Armstrong. „Revolution Radio“ ist ein Aufruf für alle verlorenen Seelen zusammenzukommen, zusammen zu tanzen, zu singen und vor allem sich zusammen zu finden. Darum ging es bei Green Day seit dem ersten Tag».

Diesem Aufruf werden die Green Day-Anhänger am 16. Januar folgen. Das Hallenstadion ist schon jetzt gut verkauft. Stehplatztickets gibt‘s momentan nur noch überteuert auf diversen Internetplattformen. Sitzplätze gibt‘s bei Ticketcorner noch für 86.90Fr. in den hinteren Reihen. Allen, die am 16. Januar nach Zürich pilgern, viel Spass an diesem bestimmt brennend heissen Konzert!

Text: Stephanie Wittmer

Textquellen: Green Day, Wikipedia, abc produktion, Hallenstadion

Bildquelle: abc production