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Der letzte Greenfield Tag

 

Am Samstagmittag veröffentlichten die Greenfield Organisatoren die Besucherzahlen der diesjährigen Festivalausgabe. Rund 72 000 Menschen besuchten das grösste Rockfestival der Schweiz, was sogar noch mehr sind als beim Greenfield Festival 2017! Dieses Jahr gab es auch wieder ein paar neue Attraktionen zu entdecken: So bot der Metalpfarrer Samuel Hug seine Dienste als Festivalseelsorger an und führte über 100 Gespräche; im RCKSTR Block konnten sich heiratswillige Paare das Ja-Wort geben (bis am Samstag um 13.00 Uhr hatten bereits 18 Paare von diesem Angebot Gebrauch gemacht, während ein Besucher, der sich mit einem Bier verheiraten wollte, aber abgelehnt wurde) und auf dem Mittelaltermarkt, der inzwischen zu einem festen Festivalbestandteil mutiert ist, konnte man dieses Jahr Spanferkel geniessen, Äxte werfen und sich im Bogenschiessen üben.

Als erste Band des letzten Festivaltages spielten die Backyard Babies aus Schweden. Viel los war noch nicht, aber ein wenig Rock n‘ Roll als Auftakt eines langen Konzerttages, der sich bis ein Uhr nachts erstreckte, war doch nicht schlecht.

Darauf folgten Scream Your Name. Sie werden in der nächsten Zeit ein wenig pausieren und somit war der Auftritt auf der Jungfrau Stage etwas Besonderes für die Burgdorfer. Die Band war unglaublich motiviert und liess sich nicht unterkriegen, als die Technik immer wieder ausstieg und man nur noch ganz leise das Schlagzeug hören konnte. Das Publikum unterstützte sie trotz der grossen technischen Probleme mit viel Applaus und Sänger Stefan Jaun zeigte sich sichtlich gerührt darüber. Gegen Ende des Sets konnten dann die Aussetzer zum Glück behoben werden.

Auf der Eiger Stage startete eine weitere Schweizer Band mit ihrem Set: Defender legten mit ihrem harten Sound los und liessen die Herzen der versammelten Post-Hardcore Fans höher schlagen. Die Band war gut drauf, legte sich mächtig ins Zeugs und lieferten eine coole Show ab.

Von weitem hörten wir die wunderschöne, melancholische Stimme von Brian Fallon & The Howling Weather, der als Frontmann von The Gaslight Anthem bekannt geworden war. Irgendwie war die grosse Bühne aber ein wenig unpassend; ein Auftritt in einem dunklen, nicht allzu grossen Saal wäre bestimmt stimmungsvoller gewesen als so ein Konzert in der prallen Mittagssonne. Einiges härter ging es bei den Sets von Stray From The Path und Stick To Your Guns auf der Eiger Stage zu und her.

Bei strömenden Regen stand endlich der Auftritt von The Offspring an, auf den ich mich schon die ganze Zeit gefreut hatte. Kaum hatten die Kalifornier als zweiten Song „Come Out and Play“ angestimmt, gab es für mich kein Halten mehr und ich kämpfte mich durch die Menschenmenge bis zum Pit durch. Da der Boden bereits ziemlich durchnässt war, lag ich keine zwei Sekunden später im Schlamm. Tja, manchmal muss man einfach ein wenig die Sau rauslassen. Es folgte ein Hit auf den anderen, darunter natürlich „Pretty Fly (For a White Guy)“, „Staring at the Sun“ und „Bad Habit“. Hach, einfach perfekt. Noch dieses Jahr werden die Punk Rocker übrigens ein neues Album veröffentlichen. Wir sind gespannt und freuen uns, dass The Offspring auch nach fast einem viertel Jahrhundert nach ihrer Bandgründung noch lange nicht ans Aufhören denken.

Das letzte Konzert auf der Eiger Stage gaben Zeal & Ardor, ebenfalls wieder eine Schweizer Band, die mit ihrem experimentellen Mix aus Metal, Blues und Gospel und ihrem Hang zum Okkulten das Publikum in den Bann zog. Rauschwaden waberten über die Bühne, mehrstimmiger Gesang erklang und Zeilen wie „Devil is fine“ hallten durch die Nacht. Das Konzept funktionierte: Die Zuhörer waren begeistert, applaudierten ausgelassen und forderten Zugaben. Ein Blick auf die Tourdaten der Band verdeutlicht, dass die Band dieses Jahr noch einiges vorhat. So stehen Auftritte an diversen Openairs an, darunter das Download Festival und Wacken, bevor es dann für die Band auch noch nach Übersee geht.

Den fulminanten Abschluss des diesjährigen Greenfield Festivals bildete das Set von Volbeat. Sie haben in der Vergangenheit bereits einige Male in Interlaken gespielt, für Überraschungen sorgten sie deshalb nicht. Viel Show brauchen die Dänen aber auch gar nicht. Ihr fetter Sound, der vor allem beim Song „Sad Man’s Tongue“ an eine Metalversion von Johnny Cash erinnert, reichte aus um Tausenden von Festivalbesuchern einen würdigen letzten Auftritt zu bieten. Fette Gitarrenriffs, eingängige Melodien und endlich wieder trockenes Wetter begeisterten das Publikum. Um ein Uhr nachts war dann aber der unvermeidliche letzte Live-Ton erklungen. Nun strömten zahlreiche Musikfans zur Burning Hand, deren orange Funken in den schwarzen Nachthimmel aufstiegen, bevor dann zum letzten Mal die feierwütigen Greenfielder (zumindest diejenigen, die noch genug fit waren) die Partyzone enterten – wir eingeschlossen.

Unser Fazit für das Greenfield Festial 2018: Es hat uns grossen Spass gemacht, dabei sein zu können und drei Tage Live-Musik zu geniessen. Organisatorisch hat alles super geklappt. Das Line-Up hätte vielleicht noch ein paar Headliner aufweisen können, die nicht in den letzten drei Jahren bereits mit dabei gewesen sind und so für ein bisschen mehr Abwechslung sorgen können. Aber wir freuen uns jetzt schon auf die nächste Ausgabe und zählen die Tage, bis wir wieder nach Interlaken pilgern werden.

 

Bericht: Fiona Vicent
Fotos: Florence Dreier

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Samstag Greenfield 2018 (09.06.2018)
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