Leimentaler Openair 2018 – Freitag (15.06.18)

Hallo Leimental! Nun ist es soweit. Mit der 15. Ausgabe des Openairs ist es nun erwachsen geworden. An beiden Tagen war es ausverkauft – Lohn für eine jahrelange unverdrossene Aufbauarbeit des Vereins der dahintersteckt,  der unermüdliche Enthusiasmus der vielen Helfer hinter den Kulissen. Dazu gratuliert Schwarzeliste ganz herzlich.

Auch in diesem Jahr  stand wieder ein hochkarätiges Line-up auf der Bühne des LOA. Der Singer/Songwriter Damian Lynn aus Kriens stand als erster auf der Bühne. Und als Opener des Festivals hatte noch nie jemand schon so viele Zuschauer vor der Bühne stehen, wie er. Mit einer Miscshung aus sanften und popigen Songs brachte er das Publikum schön langsam auf Festival-Temperatur. Nur er und sein Schlagzeuger genügten vollauf für ein facettenreiches und alles andere als langweiliges Programm. Dabei stellte er uns auch jenen Song vor, mit dem er in den nächsten paar Wochen im Schweizer Fernsehen während der WM-Sendungen oft zu hören sein wird. Ein rundes und sehr angenehmes Set.

Danach steht James Gruntz auf der Bühne, auch er ein Singer/Songwriter, auch er schon mit dem Swiss Music Awartd ausgezeichnet, aber mit viel grösserer Hintermannschaft. Ein musikalisches Chamäleon sondergleichen, dass da auf der Bühne stand. Dass der Mann vor vielen Jahren mal unter grossem Lampenfieber litt war nicht zu spüren und die jazzigen Einflüsse, die seine Songs prägen verliehen der Performance eine locken, swingenden Touch, der sehr angenehm war und bei vielen Leuten in die Beine ging. Ebenfalls ein sehr angenehmer Auftritt.

Zwischen diesen Auftritten, also sowohl vor, als auch nach George Gruntz standen Vibez im grossen Zeit auf einer kleinen Bühne, um und die Wartezeit zwischen den Haupt-Acts zu verkürzen oder auch um uns vom Umbau abzulenken. Sie machten dies mit viel Spielfreude, spielten eine Mischung aus eigenen Songs von ihrer EP sowie diversen bekannten Songs als Cover im eigenen Stil. Auch wenn sie „nur“ eine Ueberbrückung waren, so machten sie ihre Sache doch sehr gut.

Und dann stand mit Züri West eine Band auf der Bühne, welche das Leimentaler Openair schon lange nicht mehr nötig hätte, um die eigenen Karriere voranzubringen.  Die aber kommen, weil sie einfach für grosse Bühnen gemacht sind, die wissen, woher sie kommen und das alles auch ganz schnell vorbei sein kann. Nein, schnell sicher nicht, denn dafür hat die Band viel zuviele Klassiker im Gepäck und die alle zu vergessen geht eben doch recht lang. So hat die Band die Anwesenden auch sofort im Griff, spielt routiniert und souverän, ohne müde zu wirken, keine Spur etwa von Lustlosigkeit oder einer Abnutzung, wenn man Songs immer und immer wieder spielen muss. Am Schluss lassen sie es sich nicht nehmen, ganze drei Zugaben zu spielen. Was für ein geiler und souveräner Auftritt. Grossartig!

Als Abschluss, sozusagen Afterparty und Bettmümpfeli, legte DJ Balmero noch auf und verhinderte mit seinem Set, dass die Besucher des diesjährigen Leimentaler Openairs  schon nach Hause wollten.

Fazit des ersten (und wohl auch des zweiten) Tages: Nachdem doch einige Gäste an der Abendkasse , die es offiziell gar nicht gab,  feststellen mussten, dass man der Musik wohl von ausserhalb lauschen müsste, die ungläubig feststellen mussten, dass es keine Tickets mehr gab, sei gesagt, dass Ihr Euch damit auch in den nächsten Jahren konfrontiert sehen werdet. Das Leimentaler Openair ist nun offiziell in den Kreis der Grossen aufgestiegen!

Text & Pics: Martin Rahn