Leimentaler Openair 2019 – Musik, Natur, Biologisch (14.06.19)

Mittlerweile ist auch das diesjährige Leimentaler Openair wieder Geschichte.  Einmal mehr routiniert und perfekt organisiert, konnte man sich darauf verlassen, dass alles funktionieren würde, dass die Qualität stimmt. So etwas, wie wenn man nach Hause kommt.

Pünktlich um 18.30 machten die Türen auf und ebenso pünktlich ging es um 19.00 musikalisch los. Nick Mellow aus dem Kanton Aargau hatte die undankbare Aufgabe, das Festival zu eröffnen. Denn nach nur einer halben Stunde Türöffnung waren verständlicherweise erst wenige Leute auf dem Gelände.  Allen, die es nicht schafften, oder erst später kommen wollten, sei gesagt, dass sie einen tollen Opener verpasst haben. Nick Mellow und seine Band spielten sich durch eine Ladung sanfter Popsongs und wusste vollends zu überzeugen. Und er zeigte nach dem Konzert, was Fännähe ist, indem er anschliessend auch für Autogramme zu den Zuschauern kam.

Ganz anders danach der Auftrittt von Shem Thomas. Noch einmal ein Singer / Songwriter, diesmal aus der Ostschweiz. Als Band fungierte dabei eine Beatbox, mit der der Künstler die Hintergrundtöne kreierte um danach alles andere mit Gitarre und Stimme zu machen. Aber so allein wirkte er auf der grossen Bühne etwas verloren und mit seinem Outfit wirkte er etwas wie ein Strassenmusiker. Dies aber auf hohem Niveau, denn auch diese Vorstellung war auf Top-Niveau, nun bereits vor ansehnlicher Zuscshauer-Kulisse.

Danach ging es „hinauf“ zum grossen Zelt, denn dort befand sich nicht nur die Cocktail-Bar, sondern auch die Side-Stage. Und dort traten YAYA auf,  eine Band aus der Region Basel, deren Musik sehr erfrischend tönte. Eine Art Post-Rock mit sehr viel Gefühl gespielt und gesungen, spannend und definitiv nicht nur zum Nebenbeihören. Eine echt coole Sache.

Nun dunkelt es langsam ein und auf der Hauptbühne kommt mit Ira May die wohl besste Soulstimme der Schweiz zu uns. In Ihrem schwarzen Kleid mit weissen Streien sieht sie etwas aus, als käme sie gerade aus der Dusche.  Neben einem Drummer hatte sie auch noch einen Percussionisten dabei, eine Bläser-Truppe sowie zwei Background-Sängerinnen.  Und sie intonierte nicht nur soulige Songs, sondern auch Reggae-Lieder und das ganze hatte etwas den Charakter eines Wohnzimmer-Konzertes. Sehr gemütlich, familiär und vertraut. Und für die Sängerin war es ja auch ein Heimspiel, kommt sie doch aus Gelterkinden. Eine ganz tolle Stimme.

Danach ging es nochmals rauf ins Zelt um den zweiten Teil von YAYA’s Auftritt zu erleben. Nach einmal abtauchen in eine sehr moderne Form von Rock-Musik, der man sich nicht entziehen kann.

Vor dem Auftritt des Saint City Orchestra’s musste die Bühne aber noch etwas umgebaut werden. Wohnzimmer weg, Pub rein. Die Band aus der Ostschweiz spielte einen rotzigen Rock mit Punk-Attitüde und einer gehörigen Portion irischer Musik. Dafür sorgten auch die Geigerin sowie der Akkordeon-Spieler der Band. Doch während andere Bands aus dem Genre eher in eine rockigere Richtung geht, ist die Musik des Saint City Orchestra’s  eher mehr folklastig. Dennoch war es ein recht wilder Auftritt und die Boxen vor der Bühne wurden mehrfach dazu benutzt, um noch näher ans Publikum zu kommen. Eine richtig fette Sache und die Band wurde entsprechend abgefeiert.

Doch das partywütige Publikum konnte natürlich nun noch nicht vom Platz geworfen werden. Dafür war die Stimmung einfach zu gut. Und es durften alle weiterfeiern. Im grossen Zelt legte nämlich DJ Balmero auf, eine bunte Mischung an tanzbaren Liedern quer durch die Hitparaden.

Text & Pics: Martin Rahn