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Die Aussicht auf einen schönen Sommerabend auf dem Vorplatz des Z7 lockte die Liebhaber mittelalterlicher Klänge nach Pratteln. Als Support starteten Beyond The Black, die zwar wenig mit Mittelalter zu tun haben, aber ihre Sache doch recht ordentlich machen. Zwar klingt das Ganze, das sich offiziell «Symphonic Metal» nennt, ein bisschen nach Schlager, aber nichtsdestotrotz (oder gerade deswegen?) ist es catchy und man ertappte sich ein ums andere Mal beim Mitwippen. Jennifer Haben ist eine sehr gute Sängerin, was sie auch in der letzten Staffel der TV-Show «Sing meinen Song – das Tauschkonzert» bewiesen hatte. Ausserdem scheint sie sehr sympathisch und die ganze Band war mit Spass bei der Sache. Gut möglich, dass die Mannheimer mit diesem Auftritt ein paar Fans dazugewonnen haben.

Danach ging es zurück in frühere Zeiten. Nicht nur, dass Schandmaul eine «klassische» Mittelalter-Band sind, Sänger Thomas Lindner erinnerte auch mehrmals an «alte Zeiten» und bat die Älteren, die Jüngeren aufzuklären. So zeigte er die neue Platte («Artus», erschienen im Mai) und erklärte, das sei «eine analoge Playlist von nur einem Interpreten». Auf diesem Album ist zum Beispiel der Song «Totengräber», zu dem die Band ein Video im Stil der «Muppet Show» (wieder so was Altes) gemacht hat. Insgesamt wurde viel neues Material gespielt, das nicht alle zu kennen schienen. «Bunt und nicht braun» (2014) und «Leuchtfeuer» (2016) kamen aber gut an. Die düstere Version von «Drachentöter» war ziemlich cool. Birgit Muggenthaler-Schmack (Flöte usw) sprang herum wie ein junges Reh und wurde nicht müde, das Publikum zu animieren. Saskia Forkert (u.a. Violine) ist zwar erst seit 2018 in der Band dabei, hat sich aber schon gut eingefügt. Zum Schluss gab es mit «Walpurgisnacht» einen echten Klassiker und beim Zugabenblock durfte die Schnulze «Dein Anblick» natürlich nicht fehlen. Alles in allem ein sehr solider Auftritt – und doch wurde ein bisschen später klar, für wen die meisten Leute tatsächlich gekommen waren.

Gerade fing es an, einzudunkeln, da zündeten In Extremo die ersten Pyros zu «Sängerkrieg». Als danach gleich «Vollmond» folgte, war «der Mischt garettlet», wie man so schön sagt. Das Publikum frass dem Letzten Einhorn aus der Hand. Wahrscheinlich würde er dies nicht gerne lesen, aber er hat sowohl was von Campino als auch von Till Lindemann. Egal ob er die Leute zum Schreien bringt oder sich selbst die Seele aus dem Leib singt, er zieht einen in seinen Bann. Auf «Quid Pro Quo» folgte «Liam», beides Mitsing-Garanten. Bei «Lieb Vaterland, magst ruhig sein» blieb einem die Feierlaune dann ein bisschen in der Kehle stecken, aber das soll auch so sein. Umso grossartiger, dass die Band dieses Lied ins Live-Set aufgenommen hat. Die ausgelassende Stimmung war jedoch bald zurück und spätestens beim Klassiker «Spielmannsfluch» war sie wieder auf dem Höhepunkt. Es reichte, «es regnet» anzustimmen, damit das Publikum minutenlang den Refrain sang. Auch «Küss mich» und «Himmel und Hölle» sind Selbstläufer. Als der Sänger das Ende ankündigte, kam das dementsprechend schlecht an. Die Zugaben «Moonshiner» und vorallem «Sternhagelvoll» versöhnten die Leute dann aber wieder. Letzteres sangen die Zuschauer noch so lange weiter, dass sich manche Bandmitglieder auf die Bühne legten und der Sache entspannt zuhörten. Mit «Pikse palve» ging ein wunderbarer Open-Air-Abend zu Ende.

 

 

Text & Bilder: Leandra Jordi

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In Extremo im Z7 (20.07.2019)
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