Baden in Blut Metal-Festival 2022 – Freitag (22.07.22)

So, es ist wieder soweit und vor Basels Haustüre, hinter der Grenze, findet ein Metal-Festival statt. Das Baden in Blut hat sich mittlerweile zum grössten Anlass für härtere Musik im Südwestdeutschen Raum gemausert. Und es wird immer grösser. Nach „nur“ 500 Leuten im letzten Jahr – danke, Corona – sind es nun über 2000 Leute, die kommen dürfen.  Wieder sind die Arena für die Konzerte und der Kulinarische Bereich getrennt, allerdings nicht mehr, wie in der Vergangenheit, öffentlich zugänglich. Wieder gibt es auch wieder jede Menge Merch zu kaufen, offiziellen von den Bands als auch solchen von allen anderen Grössen des Metal-Biz. Und es wird viel getrunken. Das ist nicht deshalb zu sehen, weil diveres Leute über den Platz torkeln, nein, es ist einfach scheiss-heiss und ohne genug Kühlung von innen heraus geht es nicht.

Und bereits ab 15.30 geht es musikalisch zur Sache. im folgenden die Bands in der Reihenfolge ihrer Auftritte im Schnelldurchlauf:

Toward the Throne aus Frankreich, vor 10 Jahren gegründet und mit ihrem Debütalbum „Vowed to Decline“ aus dem Jahr 2021 in der Tascche, spielen schönen atmosphärischen und progressiven Melodic Death Metal.  Eigentlich hätten die Jungs mit ihrem Auftritt ein grösseres Publikum verdient, aber es war halt noch früh und heiss.

Auch die zweite auftretende Band kommt aus Franreich, genauer aus Lyon und Umgebung. Devinity  haben schon 26 Jahre auf dem Buckel und es stehen 9 Alben zu Buche. Von 2014 bis Anfang Corona war die Band aber inaktiv, was sich glücklicherweise vier Jahre später wieder geändert hat.  Was einst mit Black Metal begonnen hat, ist nun zu einem Mix aus Death und Thrash-Metal  geworden.  Eine feine Sache.

Als Dritte stehen Bodyfarm aus den Niederlanden auf der Bühne.  Die 2009 gegründete Band spielt klassischen Death Metal mit viel Herz.  Und das sie grossen Wert auf Harmonien sowie gute Melodien legen, hört man bestens. Ein toller Auftritt.

Und dann steht mit Desaster jene Band auf der Bühne, deren Auftritt noch vor einem Jahr wegen eines heftigen Gewitters gecancelt werden musste. Doch diesmal ging alle gut und der Nachhol-Gig war ein voller Erfolg. Schwarz angehauchter Thrash Metal mit viel Klamauk. Es machte einfach nur Spass die Jungs auf der Bühne zu sehen.

Als Co-Headliner am ersten Abend beehren und Rotting Christ aus Griechenland. Dass es diese Truppe schon seit 35 Jahren gibt, bemerkt man nur daran, dass es einfach perfekt gespielt wird. Rotting Christ sind eh bekannt für ein erstklassiges Live-Erlebnis und das ist natürlich auch diesmal der Fall. Ein grossartiger Mix aus Black und Death Metal, Melodisch, äusserst abwechslungsreich und  ja, zu Herzen gehen. Boah, geil.

Und nun wird es Zeit, 40 Jahre Destruction zu feiern. Die Thrash-Metal-Urgesteine um Sänger und Basser Schmier sind wieder mit einem Gitarristen Duo (Damir Eskic und Martin Furia) unterwegs und über allem tront Drummer Randy Black. Und es wird ein grossartiger Rückblick in 40 Jahre Thrash Metal , es kommt der Mad Butcher zu ehren, aber auch das neue Album Diabolical kommt zum Einsatz. Und es wird ein Abend mit personellen Überraschungen, kommen doch diverese frühere Mitglieder und/oder langjährige Wegbegleiter von Schmier zu kurzen Einsätzen. Bis dahin ein fulminater Auftritt der Band und nicht ausgelassen werden darf auch ein atemberaubendes Gitarren-Solo von Damir.

Leider hat dann aber der Wettergott wieder seine Hand im Spiel und es fängt an zu Giessen. Kein Wunder also, dass die Macher des Festivals den Auftritt verkürzen und abbrechen müssen. Sicherheit geht eben vor. Aber es sollte ja noch ein Tag folgen….

Text & Bilder: Martin Rahn