Baden in Blut 2024 – Samstag
Zweiter Tag des diesjährigen Baden in Blut Festivals. Am Samstag sollten 9 Bands auftreten und vor allem, es sollte noch heisser werden. Und es sollte irgendwann am Abend zu Gewittern kommen. Wie dass wohl werden würde?
Um kurz vor 12 ging es auf jeden Fall musikalisch los. Pinghost, Band aus Balingen und Gewinner der diesjährigen Blood Battle im Januar eröffneten diesen Tag mit einer Ladung Metalcore. Seit Januar, als die Band schon verdient gewonnen hatte, haben die Jungs aber gehörig zugelegt. In Sachen Musik war die Sache klar, aber trotz beginnender Hitze, heizten die Herren mit viel Action auf der Bühne ein. Sauber dieser Start.
Und dann kommen Firtan, Band aus der Region – ursprünglich – und kurz vor der Veröffentlichung ihres neuen Albums stehend. Und die Band wirkte sowas von entspannt, war sich ihrer Sache durchaus bewusst und es war einfach nur schön, die Band wieder live zu sehen. Besonderes Hightlight am Schluss dieses Geigen-Solo von Violinistin Klara. Zerbrechlich, weltklasse.
Mit Setyoursails kommt dann erneut eine Metalcore-Band, diesmal aus Köln. Sängerin Jules nennt das ganze Poppy-Metal – was für ein Schmarrn – aber dafür knallt es zu sehr. Nach einem etwas harzigen Start geht der Auftritt dann aber doch noch so richtig ab.
Die Karlsruher Mental Cruelty legten dann aber nochmals eine ganze Schippe drauf mit ihrem Deathcore. Durchgehend knallende Härte, viel Spielfreude und das alles trotz ganz netter Wärme im Rund. Die Band muss man sich merken.
God Dethroned aus den Niederlanden knüpften dann nahtlos an die Vorgängerband an und konnte vom Aufziehenden Schatten auf der Bühne profitieren. Es knallte weiterhin von der Bühne her, während die Schattenplätze wohl restlos besetzt waren.
Mit den Black Mirrors wird es in Sachen Musik wieder etwas ruhiger, aber Durchatmen war nicht wirklich angesagt. Dafür forderte Sängerin Marcella die voller Aufmerksamkeit. Mittlerweile blond, sang sie sich durch ein abwechslungsreiches Rockprogramm und sorgte dafür, dass sicher die Mehrheit der männlichen Fan nicht von der Bühne weg konnte. Ja, sie sah schnuckelig aus…. und sie spielte.
Aus Polen kommen Hate, die gerne auch hinter einer anderen Band aus dem selben Land im Schatten steht, die aber einen Auftritt hinzauberten, der wohl dem einen oder anderen den Mund offen stehen liess. Black- und Death-Metal mit Gütesiegel, die es schon seit mehr als 30 Jahre gibt, es aber zum ersten Mal aufs BiB geschafft hat.
Insomnium aus Finnland braucht sicher nicht mehr gross vorgestellt werden. Seit nunmehr 27 Jahren steht die Band für melodischen Death Metal, hohe Qualität und tolle Auftritte. Das ist an diesem Abend auch nicht anders. Sie haben dank aufziehender Dunkelheit auch das eigentlich beste Licht des Abends.
Nun folgen gut 40 Minuten Umbaupause. Immer mal wieder kommt etwas Hektik auf, ein laaaanges Intro läuft und man sieht erst mal nichts. Und dann bricht wie ein Gewitter – es war das einzige des Abends – die Band Zeal & Ardor los. Band, denn es war eine Einheit, die auf der Bühne stand und für ein Erlebnis sorgte, welches schlicht und einfach nur als Weltklasse bezeichnet werden kann. Es war noch Metal, aber es war progressiv, anders als alles andere, einmalig, mit Einflüssen von Gospel. Was für ein Auftritt und was für eine Show.
Und dann war das Baden in Blut 2024 vorbei. Ohne einen Tropfen Regen. Den einen oder anderen Hitzschlag hat es gegeben und die Sanität war also nicht vergebens da. Die Stimmung war ausnahmslos hervorragend und vor allem, es war äusserst gut organisiert. Das haben alle Beteiligten immer wieder bestätigt. Danke für dieses tolle Erlebnis.
Text und Bilder: Martin Rahn