Event Pics - The Dead Daisies, The New Roses & Hairdryer - Hard Rock im Dynamo (06.06.2017)
Hard Rock-Show mit The Dead Daisies, The New Roses und Hairdryer in Zürich
Wer auf klassischen Hard Rock steht für den muss es am Dienstag, 06. Juni 2017, im Dynamo Zürich eine Offenbarung gewesen sein. Mit drei Bands aus diesem Musiksektor wurden die Ohrmuscheln verwöhnt. Der Besucheraufmarsch hätte mehr sein können. Die 360 Fans sorgten jedoch für gute Stimmung inmitten der Woche. Waren bei meinem letzten Konzertbesuch (Simple Plan) ein sehr junges Publikum dabei, war es an diesem Konzert sehr durchmischt, tendenziell eher ein Älteres. Die Jungspunde waren in den ersten Reihen anzutreffen und die altehrwürdigen Rockfans in der Peripherie.
Vom Support bis zum Headliner war es ebenfalls das Alter entscheidend *grins*. So spielte die jüngste Band, Haïrdrÿer aus Nidwalden, zuerst. Die rund 30 Minuten Showzeit (Beginn 19:30 Uhr) nutzten die 5 Jungs um mit schnörkellosem Hard Rock Spass zu verbreiten. Die „Landeier“ (ironischer O-Ton Sänger David Niederberger) zeigten in der grossen Stadt, dass Sie nicht nur Beiwerk sind, sondern einheizen können. Nebst der Musik, mit teilweise lustigen Ansprachen frisch von der Leber weg oder woher auch immer, Ausflug ins Publikum und vielen wehenden Haaren war es ein kurzweiliger, solider Auftritt.
Genauso solid, aber mit reichlich mehr Erfahrung war danach die Reihe an The New Roses. Die Band spielt oft in der Schweiz und rein deswegen könnte man sie adoptieren „vom grossen Kanton“. Mit Sänger und Gitarrist Timmy Rough, Norman Bites am Saiten zupfen, Bassist Hardy und Urban Berz am Schlagzeug ist ein gutes Quartett am Werk, welches ab ca. Viertel nach Acht für 40 Minuten die Bühne innehatten. Und die Zeit wurde genutzt. Mit mehr Dirty Rock’N’Roll vor mittlerweile auch mehr Publikum wussten die Deutschen wie man die Musik an die Frau bzw. an den Mann bringt. Man scheute sich gar vor einer Ballade, die mich an gute alte Zeiten von Bon Jovi erinnerte, nicht. The New Roses kam gut an und hatte mit It’s a Long Way eine gute Up Tempo-Mitsingnummer im Set.
Nach Hard Rock und Dirty Rock’N’Roll folgte nun Hard Rock im klassischen Stil mit dem Headliner The Dead Daisies. Was für eine illustre Musikergilde war nun am Werk - mit Ex.-Mitgliedern aus Bands wie Mötley Crüe, Red Phoenix, Ozzy Osbourne, Thin Lizzy oder Whitesnake kann man bei den The Dead Daisies von einer Supergroup sprechen. Seit der Gründung im Jahre 2012 wohl die beste Zusammenstellung. Ab Start um 21:30 Uhr mit Long Way to Go war die Stimmung sehr gut und flachte nur selten während rund 105 Minuten Spielzeit ab. Vermutlich trat das Quintett auf dieser Tour vor wesentlich mehr Fans auf, aber das war Ihnen egal. Wenn man schon so lange im Business ist, weiss man wie der Hase läuft und man gibt trotzdem viel. Die Daisies haben mit dem selbstbetitelten Debut The Dead Daisies, Revolucion und dem aktuellen Werk Make Some Noise 3 Studio-Alben veröffentlicht und deshalb stellte ich mir die Frage, weshalb man soviele Cover-Songs ins Set einbaut?!? Nebst den Covers wurden auch Rocksongs von AC/DC, Black Sabbath oder Iron Maiden Schnippchen weise dazu gemischt. Beim Konzertpublikum kam es gut an, da man sofort mitsingen konnte und der Stimmung tut es auch keinen Abbruch – im Gegenteil. Das ist der einzige Kritikpunkt, da man genug eigene tolle Songs hat. Sonst wurde man gewohnt durch qualitativ gute Musik, die angesprochenen starken Posen, mit Solis (Doug Aldrich wie auch Brian Tichy) und verdammt vielen Plektren der Saiten-Artisten verwöhnt. Würde mich nicht erstaunen, wenn ein separates Abteil im Bus nur für Plektren reserviert ist, haha.
Alle drei Bands konnten auf guten Sound zählen. Ein Kompliment geht auch an die Person, die für das Licht zuständig war! Die Idee von Mitarbeiter vom Veranstalter Good News an der Bar fand ich eine tolle Idee und sieht man nicht alle Tage.
Setliste The Dead Daisies (06.06.2017, Dynamo Zürich):
Long Way to Go, Mexico, Make Some Noise, Song and a Prayer, Fortunate Son (Creedence Clearwater Revival-Cover), We All Fall Down, The Last Time I Saw the Sun, Drum Solo von Brian Tichy, Join Together (The Who-Cover), All The Same, With You and I, (Band Intro), Mainline, Helter Skelter (The Beatles-Cover)
Bonus: We're an American Band (Grand Funk Railroad-Cover), Midnight Moses (The Sensational Alex Harvey Band-Cover), Highway Star (Deep Purple-Cover)
Infos/Photos: Daniel Strub