Event Pics - Rock The Ring - der Sonntag, 3. Tag, in Bildern (25.06.2017)
Fotos Rock The Ring 2017 am Sonntag
Der Altersdurchschnitt stieg über die drei Festivaltage Rock The Ring an und erreichte am Sonntag, 25. Juni 2017, den Höhepunkt. Das Programm zielte, mit Ausnahme von Danko Jones, mit John Fogerty als Headliner, Cheap Trick, Bonnie Tyler, Black Star Riders und der Opener Toni Vescoli & Co., auf ein älteres Publikum ab – Classic Rock mit je nach Interpret mit Pop- oder Punk Attitüden. Laut Veranstalter wurden 5000 Tickets im Vorfeld abgesetzt. Wie die Tage zuvor führten Manu Burkart und Mags Gemperledurchs Programm.
Mit dem früheren Start am Sonntag um die Mittagszeit, im Gegensatz zu den anderen Tagen, kann man den letzten Tag richtig geniessen und muss nicht gleich abdüsen mit dem Gedanken an den Montagmorgen. Das ist eine gute Sache.
Toni Vescoli-Hardcore-Fans sah ich das erste Mal am Rock The Ring. Da machten drei Konzertbesucher unüberhörbar Stimmung während des Konzertes des sympathischen Zürcher Oberländers (siehe: Beatband Les Sauterelles). Die dünn gesäten Besucher kurz vor Mittag applaudierten nach jedem Lied, aber so richtig Konzertatmosphäre kam während des halbstündigen Auftritts nicht auf. Ganz anders etwa 20 Minuten später. Mit Danko Jones verpflichteten die Organisatoren eine der besten Live-Bands. Das Punk Rock-Trio aus Kanada weckte und lockte die auf dem Areal verstreuten Musikliebhaber mit oder ohne Essen vor die Bühne und erwiesen Ihrem erwähnten Ruf alle Ehre. Starke Präsenz, tolle Posen und wahre Freude im Gesicht bei Up Tempo-Nummern der Marke I Gotta Rock oder First Date. Dies war mit Sicherheit ein Höhepunkt am Sonntag. Nicht ganz an die Vorband ran kamen die Black Star Riders. Aus Respekt zu Phil Lynott benannte sich die Band 2012 von Thin Lizzy zu Black Star Riders um. Anhand der Bandbesetzung ist es nachvollziehbar, da Gründungsmitglied und Schlagzeuger Brian Downey nicht mehr dabei ist und einzig Gitarrist Scott Gorham auf eine langjährige Geschichte mit Thin Lizzy zurückblicken kann. Black Star Riders sind 2017 Ricky Warwick (Vox, Git; The Almighty), Scott Gorham (Git; Thin Lizzy), Robert Crane (Bass; Ratt), Damon Johnson (Git; Alice Cooper) und seit Mai 2017 Schlagzeuger Chad Szeliga (Drums; Breaking Benjamin). Die Mitsingnummer Whiskey in the Jar kam am besten an. Mittlerweile hatte es ordentlich Publikum vor der Bühne in Erwartung einer wahren Rockröhre – Bonnie Tyler stand als nächstes auf dem Programm. Die zierliche Blondine mit der markanten rauchigen Stimme ist mittlerweile 66 Jahre alt, was man Ihr fast nicht abnimmt. Sie ist sehr agil auf der Bühne und die Stimme kommt rüber wie vor 40 Jahren. Das Energiebündel unterhielt die Fans charmant mit Anekdoten oder machte sich lustig übers Alter. Die Britin sorgte somit nicht nur mit Ihren Hits It's a Heartache, Total Eclipse of the Heart oder Holding Out for a Hero für ein tolles Konzert. Begleitet wurde Bonnie Tyler von einer 4-köpfigen Band in der klassischen Bestückung von Gitarre, Bass, Schlagzeug und Keyboard. Mit dieser Verpflichtung hatte Rock The Ring das richtige Händchen! Als nächstes trat die US-amerikanische Rockband Cheap Trick auf. Die Band wurde 1973 gegründet und gilt als eine der ersten Crossover-Bands. Die extravagante Kleidung der Musiker und der mit Plektren gespickte Mikroständer von Gitarrist Rick Nielsen fielen als erstes auf. Sie liessen vom Glam-Song Dream Police bis zum rockigen Long Time Coming (vom aktuellen Album We Are All Allright, VÖ: 2017) auf die Fans los. Ein sehr unterhaltsames Set war es. Weitere Musikgeschichte erlebte man nun mit John Fogerty und Band live. Nach einem ellenlangen Video-Intro, dass die Anfänge von Creedence Clearwater Revival („CCR“) bis zum Woodstock-Festival zeigte und dann einen Sprung in die Gegenwart zu John Fogerty auf der Rock The Ring-Bühne machte. Das CCR-Mitglied wurde während den rund 90 Minuten Spielzeit begleitet von 5 Musikern. Wie nicht anders zu erwarten reihte sich Hit an Hit und ab und an hatte man ein „Aha“-Erlebnis („dieses Lied ist auch von Ihm“). Der amerikanische Sänger, Gitarrist und Grammy-Gewinner ist sehr charismatisch und nutzte die Bühne vollends aus um den Fans gute Sicht auf Ihn zu bieten. Er kam nicht als Superstar rüber, eher wie der Holzfäller aus der Wildnis, der mal kurz ein paar Songs trällern soll – kumpelhaft eben. Er eröffnete sein Set mit Born on the Bayou und das Publikum liess Ihn erst gehen als im Zugabe-Block Rockin’All Over the World, Bad Moon Rising und Proud Mary vom 72-jährigen Kalifornier und Band über die Boxen kamen. Ein wahrer Höhepunkt zum Schluss des Festivals.
Fotos/Text: Daniel Strub