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Event Pics - Patti Smith im KKL

Patti, die Grosse

 

„Sie ist eine Ikone, das darf man schon sagen, gell?“, fragt mich ein Fotografenkollege, als wir an einem Blue-Balls-Abend auf Patti Smith warten. Ja, ich denke schon, was auch immer das genau heissen soll. Aber es soll auf jeden Fall Bewunderung ausdrücken. Und nach dem Konzert weiss ich, dass es gut passt. Da steht diese Frau, 70 Jahre alt, ungeschminkt. Ihre Kleider (weisses T-Shirt, eine Art schwarzer Anzug, Boots) erzählen von Mode-Interesse und gleichzeitig ist es eine Art Uniform. Sie wirkt so in sich ruhend und singt dann plötzlich so eindringlich, dass man automatisch an ihren Lippen hängt. Viele ihrer Songs beginnen ganz harmlos, netter Rock, sicher nichts Hartes. Und auf einmal merkt man, die hat etwas zu sagen. Und die Musik unterstreicht das, indem sie plötzlich kantiger wird. So sieht sich Patti Smith ja selber. Nicht als Rocksängerin, sondern als Lyrikerin, die Musik nur als Transportmittel sieht. Ihre Stimme kann sanft sein oder auch schreiend. Mal spricht sie leise, dann ruft sie laut. Mal tanzt sie wie ein junges scheues Mädchen, dann wieder reckt sie zornig die Faust in die Luft. Mal erzählt sie ganz die stolze Mama etwas über ihren Sohn Jackson, der als Gitarrist mit ihr auf der Bühne steht, dann auf einmal spuckt sie mitten im Song ganz undamenhaft auf den Boden. Und alles ist sie, da ist nichts aufgesetzt, da werden keine Gegensätze inszeniert, so ist halt Patti Smith.

Sie performt sehr fokussiert und die meisten Leute im Konzertsaal des KKL sind ziemlich diszipliniert auf ihren Sitzen, jedoch durchaus angetan. Als Patti plötzlich schreit „feel your fucking freedom“ steht ein kleines Mädchen auf und spendet Applaus. Und gegen Ende wird es der Amerikanerin zu brav. Sie fordert die Leute auf, aufzustehen, nach vorne zu kommen. Eine Konzertbesucherin nimmt es etwas zu wörtlich und entert die Bühne. Patti spricht kurz mit ihr, drückt ihr einen Kuss auf die Stirn und schickt sie wieder runter. Da feiern die Leute dann tanzend „Because The Night“ – wohl der bekannteste Patti-Smith-Song überhaupt. Und obwohl nicht typisch (komponiert hatte ihn Bruce Springsteen), gehört er doch zu ihr. Sie widmet ihn Jacksons Vater, Fred „Sonic“ Smith, der 1994 verstorben ist. Es folgen ein paar „echte“ Patti-Hits wie „Gloria“ und „People Have The Power“. Dann ist das Konzert zu Ende. Und ja, sie ist eine Ikone. 

  

Im Luzerner Saal spielt zeitgleich Fantastic Negrito – zwar vor wenig Leuten, aber dafür umso lebensfroher. Auch von diesem Auftritt sind ein paar Bilder entstanden.

 

Text und Bilder: Leandra Jordi

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Patti Smith im KKL
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