Event Pics - Cellar Darling - grossartiges Konzert in Solothurn (13.09.2017)

New Wave Of Folk Rock im Kofmehl - Cellar Darling begeisterten auf ganzer Linie

Der starke Wind blies am Mittwoch, 13. September 2017, eine Vielzahl an Rockfans verschiedenster Couleur in die Kulturfabrik Kofmehl nach Solothurn. So waren unter den etwa 150 Besuchern in der Raumbar Liebhaber von Mittelalter Musik, Metal, Hard Rock und etlichen Gothic-Richtungen bis hin zu Punk Rock-Fans vertreten. Und, man lese und staune – es waren auch wenige darunter für die es das erste Metal-Konzert bedeutete. Der Altersquerschnitt suchte ebenfalls seinesgleichen, so war vom Kind in Elternbegleitung bis hin zum Achtzigjährigen Grossvater alles anwesend. Eine stattliche Anzahl an Musikern aus der Region und drüber war auch dabei. Wer schaffte dies?!? Cellar Darling, die Folk Metal-Band war dafür verantwortlich. Die Band besteht aus den ehemaligen Eluveitie-Musikern Anna Murphy (Gesang, Drehleier, Querflöte), Ivo Henzi (Gitarre) und Schlagzeuger Merlin Sutter. Komplettiert wird das Trio live mit Fredy Schnyder am Piano und Bassist Nicolas Winter.

Ein wenig Skepsis zum Auftrittsort (Raumbar) kam bei mir im Vorfeld auf, sah ich doch die Band zuletzt vor 2800 Fans (sold out-Open Air-Show) als Support von Evanescence vor den Toren der Konzertfabrik Z7 in Pratteln. Es war völlig unbegründet. Bereits mit dem ersten Lied um 20:30 Uhr, Black Moon, wechselte die Lage von Skepsis zur Konzertfreude. Die Besucher gingen ab Beginn gut mit und einige Fans kannten die Texte, vermehrt natürlich den Refrain, und sangen mit. Mit zunehmender Konzertdauer wurde auch mehr mitgeklatscht (Ivo Henzi als Animateur), gebangt (oder was einfach ein rhythmisches starkes Nicken?!?) und Jubel - oder Hey Hey-Rufe kamen von Besucher-Seite. Es wurde das komplette Debut-Album This Is The Sound (VÖ: 30. Juni 2017, Nuclear Blast) gespielt, Up Tempo-Nummern (Fire, Wind & Earth) wechselten sich ab mit ruhigen, teils melancholischen Parts (Six Days) bis hin zum Mantra (Avalanche). Die Band kann Ihre enorme stilistische Breite problemlos live umsetzen und punktet nicht nur musikalisch und gesanglich - Anna Murphy, mal laut, mal leise mit mehr oder weniger Kraft in der Stimme bis hin zum Jodel (Hedonia), sondern mit Natürlichkeit (Ansagen ausschliesslich in „Schwyzerdütsch“) und wahrer, unübersehbarer Spielfreude!! So kündigte Sängerin Murphy ein langsames Lied an und präzisierte als ein Raunen durch die Fans ging, dass es ja nur ein Kurzes sein wird. Die Lacher hatte Sie auf Ihrer Seite und das Publikum konnte wieder Kraft tanken für die nächste Up Tempo-Nummer. Gewagt fand ich, dass Cellar Darling sich an den Queen-Song The Prophet's Song vom 1975er Album A Night At The Opera wagte. Es geht auf, denn bei genauerem Hinhören enthält das Lied etliche folkloristische Teile. Das Publikum am Mittwoch war jedenfalls über die Live-Umsetzung sehr erfreut. Obwohl die Band mit dem Debut-Werk tourt, verstrichen abwechslungsreiche 80 Minuten reiner Spielzeit und dies ganz auf sich allein gestellt und ohne Band als „Einheizer“ – grossartig.

Im Anschluss des Konzertes stellte sich die komplette Band, inkl. Schnyder und Winter, den Konzertbesuchern und schrieben eifrig Autogramme oder waren auch einem längeren Schwatz nicht abgeneigt. Wer die Band wieder sehen und vor allem hören möchte, sollte sich den Freitag, 27. Oktober 2017, fett im Kalender markieren. Sie werden zu besagtem Datum im Z7 in Pratteln zusammen mit Serenity und Delain auftreten.

Setliste Cellar Darling (Mi, 13.09.17, Kofmehl, Solothurn)

Black Moon, Hullaballoo, The Hermit, Avalanche, Six Days, Rebels, Under the Oak Tree..., ...High Above These Crowns, Starcrusher, Water, Fire, Wind & Earth, Hedonia, The Prophet's Song (Queen Cover), Challenge

Photos/Bericht: Daniel Strub