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Event Pics - Iceland Calling mit Kaleo & Ásgeir an der Baloise Session (29.10.2017)

Kein kalter, sondern gefühlvoller und rockiger Abend mit den Isländern Kaleo und Ásgeir in Basel

Denkt man an isländische Künstler, dann fallen spontan Björk, Sigur Rós, Sólstafir, Of Monsters and Men und vielleicht noch Skalmöld ein. Keiner dieser Acts war jedoch am Sonntag, 29. Oktober 2017, im Rahmen von „Iceland Calling“ bei Clubtischchen mit Kerzenlicht in der Event Halle der Messe Basel. Die sehr angesagten Kaleo und der Sing – und Songwriter Ásgeir &Band bestritten den vierten Abend an den Baloise Session.    

Das Konzert war schon lange vorher ausverkauft und so sassen 1550 Musikliebhaber vor der Bühne. Durch den Abend führten wie gewohnt CEO Beatrice Stirnimann und die Stimme von Christoph „The Voice“ Schwegler. Stirnimann konnte erfreuliches für Kaleo vor der Show bekannt geben. Die Band hat durch den Verkauf von 30000 Exemplaren Ihres Albums A/B (VÖ: 10. Juni 2016) Platin-Status erreicht und wurde ausgezeichnet. Es war übrigens Ihr erstes Konzert auf Schweizer Boden, aber wie die Band bereits bekannt gab, nicht Ihr Letztes.

 

Ásgeir (ISL)

Zeit: 20:03 – 21.18 (75 min)

Der Sing – und Songwriter Ásgeir Trausti Einarsson oder kurz Ásgeir kam nicht alleine mit seiner Gitarre auf die Bühne. Im Schlepptau hatte er 5 Mitmusiker um seine hohe, teils sakral anmutende Stimme zu umrahmen und Stimmungen umzusetzen. Gudmunder Jonsson und Thorsteinn Einarsson spielten beide Keyboards und wechselten sich im Gitarren - und Bassspiel ab. Julius Robertsson ist der eigentliche Gitarrist und hauptsächlich verantwortlich für die Backing Vocals. Auch Back Vox steuerte der Keyboarder Tomas Jonsson bei. Die Rhythmik war in den (Schlag)Händen von Drummer Kristinn Agnarsson. Es war hauptsächlich Musik zum Genießen und sich auf dem Stuhl zurückzulehnen, die die Sechs aus Ihren Instrumenten und Stimmen zauberten. Die Soundwelten wurden nur durch den Applaus des Publikums und einem höflichen „Thank You“ von Seiten Ásgeir’s unterbrochen. Es war Musik zum Zuhören und so verwunderte es nicht, dass bis vor dem letzten Stück keine Fans direkt vor der Bühne standen. Was mir auffiel, dass das Licht sehr gut auf die Stimmung des jeweiligen Liedes und Stimmlage abgestimmt war und sich die Farben der etwa 12 auf der Bühne positionierten Lichtsäulen entsprechend in Dynamik und Basis änderten. Ein großes Lob hat der/die Lichttechniker verdient.

Wir neigen dazu einem Interpreten einem Stil zuzuordnen – hier ist es definitiv schwierig. Es ist auf jeden Fall etwas für Soundästheten und könnte als Untermalung von Dokumentationen, Filmmusik oder – naheliegend – als Musik für eine Präsentation über Island herhalten. Der Sohn des isländischen Dichters Einar Georg Einarsson versteht es Dramaturgie und zeitweise Bombast zu verpacken, ohne dass es zu überladen wirkt – von düster bis zu spacig war eine enorme Bandbreite vertreten. Erst gegen Ende der Show, mit Stardust und Torrent, waren zwei Lieder vertreten, die sehr kommerziell daherkamen. Es stieg die Stimmung und wie bereits erwähnt, standen auf einmal viele Fans vor der Bühne und klatschten mit. Wer auf Soundtüfteleien, Indie Rock oder Progressive Rock steht, dem sei das Album Afterglow (VÖ: 05. Mai 2017) empfohlen.

Setliste Ásgeir

Hold, Fennir Yfir, Higher, Here Comes the Wave in, Underneath It, New Day, Head in the Snow, Dreaming, In Harmony, Afterglow, I Know You Know, King and Kross, Unbound, Going Home, Stardust, Torrent

 

Kaleo (ISL)

Zeit: 21.49 – 23.01 (72 min)

Mit dem zweiten isländischen Vertreter wurde es deutlich rockiger, aber auch Kaleo hatten im Set eine gewisse Melancholie. Cool fand ich die Idee den Landesumriss Ihres Heimatlandes auf Verstärker zu spritzen. Ein Mix aus Blues Rock, Indie Rock, Southern Rock mit einer Prise Country versehen wurde bei Kaleo während rund 75 Minuten geboten. Ihr Beitrag zum Abend war sehr gegensätzlich zu Ásgeir – hier war eine Rock-Band am Werk. Die raue Stimme und „Screams“ von Frontmann und Gitarrist Jokull Juliusson passten zwar nicht zu seinem Äusseren, aber umso besser zur Musik. Stand zuvor die Musik im Vordergrund und hantierten die Musiker sehr statisch, war nun viel Bewegung auf der Bühne. Bassist Daniel Kristjansson hatte um die Stimmung, der ab dem vierten Lied dicht gedrängten Fans vor der Bühne noch mehr anzuheizen, seine „Hüpf-Attacken“. Schlagzeuger David Antonsson bewegte im Takt der Bass-Drum seine Mähne, wenn er nicht gerade für den Hintergrundgesang verantwortlich war oder den Schellenring rhythmisch bewegte. Ein wenig ruhiger ging es bei Gitarrist Rubin Pollock zu und her, da er mehrheitlich für die Back-Vox zuständig war. Und da war doch ein fünfter Musiker auf der Bühne?!? Der Typ ist ein wahrerer Multi-Instrumentalist. Er spielte mit oder ohne Verzerrung Mundharmonika, haute die Finger in die Tasten des Keyboards und war für die Percussion federführend. Es ist Thorleifur Davidsson, ein begnadeter Mundharmonikaspieler mit Wohnsitz Boston, aber aus … na, wen wundert es ... Island stammt. Ein ums andere mal verliess er seinen Posten und begeisterte die Fans in Front der Bühne. Es war mit dieser Band ein ganz anderes Konzert als vorhin. Neben seinem wunderschönen Pfeifen war Sänger/Gitarrist Juliusson sehr kommunikativ, was nicht meinem Bild eines typischen Isländers entspricht – „Thank you very much guys, do you feeling good?“ oder „ Are you guys ready‘ etc.. Das lange Touren in den Staaten haben vermutlich Spuren hinterlassen, aber passte.

Es waren sehr viele jüngere Fans direkt vor der Bühne, immer mal wieder war ein Kreischen, wie bei einer Boy Band aus den Neunziger, zu vernehmen. Als Juliusson sich seiner Strickjacke entledigte, war wieder so ein Moment, ansonsten wurde mitgeklatscht und gesungen.

Mir gefielen die etwas deftigeren Stücke wie Hot Blood, die Blues-Nummer Back Door, das schleppend-bluesige Way Down (mein Favorit) und hatte meinen Spass beim abschliessenden (Zugabe) Rock’N’Roller. Ihrer Heimat zollten Sie mit Vor I Vaglasogi Respekt und überraschten mit dem Cher-Cover von Bang Bang (My Baby Shot Me Down), das mich unweigerlich an Filme von Quentin Tarantino (“Kill Bill”) erinnerte.

Es war ein ähnlich kontrastreicher Abend wie bei Clean Bandit und Goldfrapp vor ein paar Tagen an selber Stätte, wurde super unterhalten und es hat Spass gemacht dabei gewesen zu sein!

Setliste Kaleo:

Broken Bones, I Can’t Go On Without You, Save Yourself, Alter Ego, Pour Sugar On Me, Automobile, Hot Blood, No Good, Vor I Vaglasogi, Bang Bang (My Baby Shot Me Down) (Cover, Original 1966: Cher), Back Door, Texas, Way Down

Bonus: Rock’N’Roller

 

Text/Photos: Daniel Strub

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171029 Kaleo Asgeir Baloise Session
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