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Event Pics - Arch Enemy @ Komplex 457 (15.01.2018)

Montag - vielleicht nicht unbedingt der beliebteste Wochentag des Konzertbesuchers.
Dennoch waren zum Konzert von Arch Enemys Will To Power Europatour im Zürcher Komplex 457
bereits zu Beginn überraschend viele Fans vor Ort.

Pünktlich um 18:10 Uhr ging es mit den Vorbands los, wovon Jinjer die ersten waren die auf
die Bühne durften. Die vierköpfige Band aus der Ukraine legte direkt mit ihrem stellenweise
durchaus progressiv angehauchten Mix aus groovigen Death Metal und ruhigeren Parts los.
Besonders erwähnenswert ist natürlich die extreme Stimmvielfalt von Frontfau Tatiana Shmaylyuk,
die auch live mühelos zwischen glasklarem Clean-Gesang und tiefen Growls sowie Screams wechselt,
so dass man mehr als einmal beeindruckt in der Menge steht.
Nicht zu verachten sind natürlich auch die anderen Bandmitglieder, insbesondere Eugene Kostyuk am
Bass, der mehr mit dem Instrument macht als simple Begleitung. Dass er Opeths Martin Mendez als
grösstes Vorbild nennt verwundert da nicht.
Nach einer halben Stunde war ihre Zeit leider auch schon vorbei, es hätte gerne mehr sein dürften,
denn Jinjer haben voll überzeugt, was sich auch in der äusserst positiven Reaktion des Publikums bemerkbar machte.

Nach der Umbaupause waren nun Tribulation an der Reihe. Die Schweden spielten ein rund 50-minütiges
Set, das durchaus überzeugen konnte. Stilistisch bewegen sich die Vier mittlerweile in der Richtung
Gothic Rock oder Death Rock mit gutturalem Gesang, der aber sehr atmosphärisch und stimmungsvoll
dargeboten wurde. Die Reaktionen seitens des Publikums hielten sich hier eher in Grenzen, was aber
keinesfalls bedeutet, dass eine schlechte Performance geliefert wurde. Selbst wenn es einem musikalisch
nicht zugesagt haben sollte so hat doch zumindest Gitarrist Jonathan Hultén mit seinen fast schon
elfischen Bewegungseinlagen für Unterhaltung gesorgt.

Spätestens zu Wintersun war nun das Komplex gefüllt. Zwar nicht ausverkauft, aber auch nicht weit davon
entfernt. Die etwas verhaltene Stimmung bei Tribulation weichte schon bei den ersten Tönen des Intros
zu "Awaken from the Dark Slumber" des aktuellen Albums "The Forest Sesons". Der 15-minütige Track war
ein würdiger Auftakt des einstündigen Auftritts der Finnen. Direkt danach ging es ohne Pause weiter
und das Tempo wurde mit "Winter Madness" nochmal ordentlich angezogen. Spätestens beim Gitarrensolo war klar,
dass Teemu Mäntysaari, der nun auch die Leadparts von Mastermind Jari Mäenpää übernommen hat
ihm in Fingerfertigkeit in nichts nachsteht. Jari selbst spielt seit 2017 die Gitarre nur noch im Studio um sich live voll
auf das Singen zu konzentrieren. Daher wurde Neuzugang Asim Searah als zweiter Gitarrist an Bord geholt,
der das Quintett vervollständigt. Da Wintersuns eigentlicher Drummer Kai Hahto zuerst durch eine Verletzung
verhindert war und nun demnächst wieder in den Diensten von Nightwish steht wurde er erneut von Stratovarius
Trommler Rolf Pilve vertreten.
Weiter ging es mit dem grosssartigen "Sons Of Winter And Stars" gefolgt von Klassikern des ersten Albums.
Den Abschluss bildeten die gesanglich anspruchsvolle (Fast-)Ballade "Loneliness" sowie "Time".
Wintersun lieferten eine makellose Show ab und man sah ihnen den Spass sichtlich an. Dass das vom Publikum
auch gebührend honoriert wurde machte den Auftritt zu einem vollen Erfolg. Man darf noch gespannt sein,
das mit dem Videomaterial, das während der ganzen Show auf der Bühne aufgenommen wurde passiert.

Endlich war nun auch das Warten auf Arch Enemy vorbei und nach einer etwas längeren Pause legten diese auch
gleich mit "The World Is Yours" vom neuen Album "Will to Power" los. Die Konzerthalle war mittlerweile
gut aufgeheizt und so war auch das Publikum bester Laune. Die Performance der Band war anstandslos und so
gab es auch nach Wintersun für die Gitarrenfans noch einiges zu sehen, insbesondere vom 2014 dazugekommenen
Jeff Loomis, der sich zuvor u.a. bei Nevermore einen Namen gemacht hat. Frontfrau Alissa White-Gluz animierte
die Menge in bester Manier und das toll designte Bühnenbild rundete die Show zu einem vollen Erfolg ab.
Ein toller Abend, bei dem neben Arch Enemy vor allem auch die Vorbands besonders brilliert haben.
Man durfte zumindest das Konzert über vergessen, dass es eigentlich Montag ist.


Text: Lukas Grässlin

Bilder: Raphael Schib

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Arch Enemy @ Komplex 457 (15.01.2018)
Arch Enemy @ Komplex 457 (15.01.2018)
 

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