Event Pics - Tales from a Sonic Darkness im Parterre (25.01.18)

Tales from a Sonic Darkness im Parterre (25.01.18)

Ein kleines neues Festival wurde am letzten Donnerstag vom Basler Label Czar of Crickets im Parterre aus der Taufe gehoben. 7 Sänger und Gitarristen zelebrierten Ihre Musik in 6 kurzen Konzerten.

Den Anfang macht Anna Erhard. Sängerin von Serafyn. Sanfte, melancholische Songs begleitet nur von zwei unterschiedlichen Gitarren, definitiv nicht zum  nur nebenbei hören. Toll, aber viel zu kurz.

Marlon McNeil bringt danach Musik für Stimme, Gitarre und einen Plattenspieler. Von diesem kommt dezenter „Krach“, der zunächst sanft mit der Gitarre begleitet wird, bis die Gitarre den Lead übernimmt, den Plattenspieler mehr und mehr in den Hintergrund drängt. Dann setzt langsam die Stimme ein und aus dem ganzen wird immer mehr ein echter Song. Nur ein einziger Song. Toll, aber viel zu kurz.

Mit The Leaving spielt dann der Organisator des Abends himself. Natürlich mit der Gitarre begleitet, mal sehr sanft und experimentell, mit ganz anderem Gesang als bei seinen Hauptbands. „Rodeo with Snakes“. Und natürlich hat Fredy dazwischen auch mal ordentlich in die Saiten gegriffen. Toll, aber viel zu kurz.

Eine Gitarre? Sieht nicht so aus, macht aber die richtigen Töne. Dazu Louis Juckers Stimme, mal sanft und zerbrechlich, dann wieder aggressiv, die Gitarre ebenso unterschiedlich gespielt. Das Ganze hat etwas von Country und frühem Bob Dylan. Toll, aber viel zu kurz.

Sarah-Maria Bürgin, Sängerin von Scratches, diesmal Solo mit Keyboard/Orgel-Begleitung, aber intensiv wie immer. Sie singt über Themen, über die viel zu wenig gesprochen wird, mal Englisch, mal Deutsch. Auch ohne Band eine grosse Sache. Und niemand redet. Toll, aber viel zu kurz.

Dann kommen die Headliner des Abends. Scott Kelly mit angegrautem Bart und John Judkins entführen uns in die unendlichen Weiten der Great Plains. Leicht Country-lastiger Gitarrensound, mit Scotts markanter Stimme, der aber alles andere als die heile Welt rüberbringt. Unterschwellig schwingt so etwas wie eine Bedrohung mit Grossartig welch eingespieltes Team die zwei Musiker sind, die sich sozusagen blind aufeinander verlassen können. Äusserst harmonisch die beiden Gitarren, ebenso wie der Gesang der beiden. Toll, aber natürlich viel zu kurz.

So hat an diesem Abend eigentlich jeder Act viel zu kurz gespielt. Es war mehr ein Austausch von Visitenkarten. Doch dieser Abend macht auf jedenfall Lust auf mehr, mehr von jedem Künstler und mehr solche Festivals. Was, schon vorbei? Ja, leider….

Bild und Text: Martin Rahn