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Event Pics - Jennifer Rostock & Support Blackout Problems in Zürich (31.03.2018)

Ein Hitfeuerwerk mit Party zum Abschied in die Pause - Punk Rock-Band Jennifer Rostock in Zürich

Was war denn Samstag, 31. März 2018 um 19:30 Uhr vor dem Volkshaus Zürich los? Das sieht man selten, dass eine Zweierkolonne um den halben Gebäudekomplex führt. Anstehen für die Auftritte von Jennifer Rostock und Support-Act Blackout Problems war die Devise. Etwas mehr als 1300 Fans wollten sich die Band von der Insel Usedom auf der Best Of Tour 2018 zum aktuellen Album Worst of (V.Ö: September 2017) ansehen. Vor etwas mehr als einem Jahr besuchten noch 1100 Konzertliebhaber die Show im Z7 – somit eine deutliche Steigerung. Die meisten  Besucher waren zwischen 18 und 30 Jahren und je weiter es Richtung Bühne ging umso jünger waren die Fans. Die deutschen Punk Rocker werden nach der Tour eine Pause (Auszeit) auf unbestimmte Zeit einlegen und geben nochmals mächtig Gas bis zum letzten Konzert dieser Tour.

Aus München stammt die Alternative Rock-Band mit Punk und Nu Metal-Anleihen - Blackout Problems. Um 20:15 Uhr starteten Marcus, Mario, Michael und Moritz die Show und bereits beim ersten Lied stieg Sänger und Gitarrist Mario Radetzky mit Hilfe eines Roadies über die Barrikaden zum Publikum. Zwischen Bühne und Mischpult sang er inmitten der Fans, die eifrig Schnappschüsse oder Videos mit Ihren Smartphones machten, weiter. Es blieb nicht sein einziger Ausflug in die Massen. Später wiederholte er das Ganze nochmals. Der Frontmann war sehr agil und entledigte sich rasch seiner roten Jacke. Die Stimmung war gut und es wurde mitgesungen und geklatscht. Immer wieder stachelte Radetzky das Publikum an, z.B. mit „Ihr könnt das Besser – kommt, kommt – noch eine Stufe“. Nach sieben Liedern oder leicht über 30 Minuten Spielzeit verabschiedeten Sie sich von der Bühne und warteten am Konzertende auf die Fans beim Merch-Stand. Wer Blackout Problems in diesem Jahr nochmals sehen möchte hat die Gelegenheit von zwei Auftritten im Dynamo Zürich.

Während der halb-stündigen Umbaupause strömten noch mehr Fans in den Saal und Richtung Bühne wurde es ein wenig dichter. Auf den Seiten konnte man sich jedoch jederzeit gut bewegen um sich kurz ein Bier zu krallen. Es war 21:15 Uhr als es wieder dunkel wurde und nach einer kurzen Videosequenz, die 10 Jahre Jennifer Rostock runter gezählt Revue passieren ließen, aus dem Bühnenhintergrund Johannes „Joe“ Walter (Keys), Elmar Weyland (Vertrat wiederum Alex Voigt an der Gitarre), Bassist Christoph Deckert und Christopher „Baku“ Kohl (Schlagzeug) auf die Bühne schritten. Frontfrau Jennifer Weist betrat als Letzte die Bühne. Die Fans waren richtig aufgedreht und gingen ab dem ersten Lied Kopf oder Zahl gut mit. Bei Feuer und dem passenden Schiessen von roten Konfettistreifen aus zwei Rohren waren die Fans in den ersten Reihen auf Betriebstemperatur nicht nur durch den Anblick der Sängerin im Einteiler mit weißem Faserjackett und Ihren lasziven Tanz-Einlagen und Po-Wacklern. Zuviel Stoff stört schließlich die Bewegungsfreiheit und in Bewegung war Sie mit wenigen Ausnahmen das ganze Set. Bei Irgendwo anders war eine solche Ausnahme (O-Ton: „Macht mal was unplugged“). Frau Weist’s Gesang wurde nur durch das Pianospiel von Hrn. Walter begleitet und untermalt mit zwei Spots von der Decke. So „ruhig“ auf der Bühne war es dann nur noch bei Ich kann nicht mehr (begleitet mit Akustik-Gitarre „vom hochgeschlafenen Backliner zum Gitarristen“ - Weyland) und Deiche. Ansonsten war Up-Tempo und Party angesagt, wenn nicht gerade ein Schnaps serviert wurde („zicke, zacke“ - waren’s deren 4 oder 5?!? – 10 Jahre Jägermeister, Pfeffi und Co.). Aus einem regelrechten Hit-Feuerwerk bestand das Set der Wahl-Berliner. Da durfte weder Mein Mikrofon noch Hengstin (ich mag diesen orientalisch angehauchten Teil) fehlen. Überrascht hat mich der Auftritt von Gastsänger Nico Webers von der Berliner Metalcore-Band War From A Harlots Mouth. Der sprunggewaltige Frontmann setzte sein Stimmorgan im Modus gutturalem Gesang bei Es War nicht alles schlecht und Kaleidoskop ein. Dies passte wunderbar als Kontrast zu Jennifer Weist – mehr solche Kooperationen! Ein Höhepunkt war Ein Schmerz und eine Kehle als Deckert und Weyland mitten im Circle Pit standen und Weist in schwarz-weißen Leggings mit UV-absorbierendem BH auf schwarzem Oberteil Fahne schwang. Das war nur eines von vielen Outfits, in deren sich die Frontfrau an diesem Abend zeigte. Nebst den Erwähnten, waren da noch „80er Aerobic“, „Marine“, „silbriges Pailetten-Kleid“, „roter Overall“ und zum Konzertabschluss Die guten alten Zeiten ein weisses Shirt mit blauen Shorts. Auch Männer passen in Sachen Outfits an Konzerten auf *grins*, nicht nur das weibliche Geschlecht. Ich stellte mir die Frage wieviel Prozent das Kleiderabteil von Jennifer Weist im Tour-Bus einnimmt.

In Sachen Bühnenaufbau hat man sich gegenüber 2017 ebenfalls verändert. Nebst den üblichen Podesten für Deckert und Weyland gehörte ein kleiner Ausbau in Bühnenmitte Richtung Publikum dazu – kam gut an bei den Fans. Die Musiker agierten auf vier Ebenen. Sängerin, Bassist und Gitarrist waren mehrheitlich auf der eigentlichen Bühne, dagegen war der Keyboarder auf einem kleinen Aufbau und der Drummer auf einem leicht Höheren positioniert. Und dann gab es noch direkt unter dem Backdrop den „höchsten Punkt“, der vornehmlich durch Weist und Deckert eingenommen wurde. Licht war reichlich vorhanden und wurde per Spots im Backdrop, Scheinwerfer am Bühnenrand, Follow Me-Spots, Dioden und Innenbeleuchtung der Bühnenaufbauten gezeigt. Hier wurde geklotzt und nicht gekleckert, trotzdem blieb es im Rahmen und nicht zu übertrieben.

Die Fans kamen in den Genuss von 22 Songs verteilt in 3 Blöcken (Hauptteil und zwei Bonusabschnitten) mit nur kurzen Unterbrüchen in 113 Minuten Konzertlänge. Klare Statements („Nazis raus“ mit Mittelfinger) in einer ungeschönten, direkten Sprache und aktuelle, ernste Themen deutlich vorgehalten in einem Mix aus Elektro, Hip Hop, Punk, Reggae, Rock und Metal – das ist und macht Jennifer Rostock aus. Jennifer Weist erwähnte nicht umsonst Bands wie Itchy und Broilers während Ihrer „Auszeit“ zu unterstützen, insbesondere da solche Bands kein Blatt vor den Mund nehmen. Die Band hat in den vergangenen 10 Jahren nach eigener Aussage „viel gesehen, viel erlebt und viel gesoffen“ und bekräftigte eine Rückkehr! Das freute die Fans und sie sangen, wie praktisch bei jedem Lied, lautstark den Refrain von Die guten alten Zeiten.

 

Setliste Jennifer Rostock (Sa, 31.03.2018, Volkshaus Zürich)

Kopf oder Zahl, Feuer, Himalaya, Du willst mir an die Wäsche, Es tut wieder weh, Irgendwo anders (nur mit Piano), Es war nicht alles schlecht, Mein Mikrofon, Der Kapitän, Ich kann nicht mehr (nur Akustik-Gitarre), Ein Schmerz und eine Kehle, K.B.A.G., Schlaflos, Wir sind alle nicht von hier, Kaleidoskop, Irgendwas ist immer, Deiche, Wir waren hier

Bonus 1: Hengstin, Alles cool, Haarspray

Bonus 2: Die guten alten Zeiten

 

Text / Photos: Daniel Strub

Veranstalter: Mainland Music

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