Event Pics - Freitag Greenfield 2018 (08.06.2018)
Unser zweiter Tag am Greenfield
Als wir am Freitagmorgen aufwachten, wurde uns bewusst: Unsere Stimmen hatten bereits ein wenig gelitten. Denn das ständige Mitsingen forderte Tribut. Aber auch an diesem Tag liessen wir es uns nicht nehmen, möglichst viele Bands live zu sehen.
Als erste Band des Tages waren Mindcollision an der Reihe. Die Zuger spielen eine Mischung aus Metal und Rap und gehörten neben Dreamshade, Defender und Zeal & Ardor zu den vielen Schweizer Bands, die dieses Jahr in Interlaken auftraten.
Als nächstes sahen wir uns das Set von Alexis On Fire an. Die Jungs nutzten die ganze Bühne aus und rannten von einer Ecke zur anderen und wieder zurück, ohne dabei mit dem Spielen aufzuhören. Und das trotz der heissen Temperaturen. Denn die Sonne brannte während des Sets gnadenlos auf den grossen Platz vor der Jungfrau Stage. Doch es bahnte sich ein Wetterumschwung an. Zwar regnete es noch nicht als wir Being As An Ocean auf der Eiger Stage besuchten, aber während wir kurz darauf das Set von Arch Enemy bestaunten, näherte sich eine graue Regenwand mit hoher Geschwindigkeit dem Festivalgelände. Zur düsteren Musik der Schweden passte das schlechte Wetter aber. Frontfrau Alissa – ja, es gibt auch weibliche Death-Metal Bandmitglieder – zeigte ihr Können und beeindruckte uns mit ihren intensiven Growls, während ihre blauen Haare bedrohlich im Wind wehten und sie das Publikum zum Headbangen animierte. Super, mal eine Frau auf der Bühne zu sehen. Schade, dass Alissa eine Ausnahme bildet und nur so wenige Bands weibliche Mitglieder aufweisen. Deshalb verfügt Arch Enemy in dieser Hinsicht sicherlich über eine grosse Vorbildfunktion.
Für gute Laune sorgten dann Less Than Jake aus dem Sunshine State Florida mit ihrem Mix aus Pop-Punk und Ska. Zum einen brachten Songs wie Soundtrack Of My Life und Gainsville Rock City das Publikum zum Tanzen, zum anderen trugen aber auch die Interaktionen mit dem Publikum zur guten Stimmung bei. So mussten zwei Personen aus dem Publikum zu einem Bier-Wetttrinken auf der Bühne antreten. Dann gab es eine junge Frau, die ein Schild mit ihrem Namen Anna hochhielt, worauf Frontmann Chris Demakes die Crowd aufforderte, einen Circlepit um die Dame zu tanzen. Witzige Show, hoffentlich auf ein nächstes Mal!
Weiter ging es am Freitagabend mit Rise Against. Wie Less Than Jake sind auch sie eine US-Band, die schon auf eine längere Bandgeschichte zurückblicken darf. Trotz der damit einhergehenden ausgeprägten Bühnenerfahrung, vernahmen wir einige Stimmen im Publikum, die bemängelten, dass Sänger Tim McIlrath nicht im Takt gesungen hatte. Die grosse Mehrheit der Zuschauer störte sich daran aber nicht und feierte mit der Band den zweiten Festivalabend.
Zuletzt sahen wir uns noch den Headliner des Abends an: Die Nu-Metal/Crossover Band Limp Bizkit rund um Frontmann Fred Durst. Das Set kam ohne grosse Showeinlagen aus, im Hintergrund prangte lediglich ein Banner mit einer fetten Karre, passend zum Song Rollin‘ (Air Raid Vehicle), der beim Publikum auf grossen Anklang stiess. Der Mix aus Rap, fetten Beats und harten Gitarrenriffs bereitete die Crowd schon mal auf den Besuch der Partyzone vor. Auch wir liessen uns den Spass natürlich nicht entgehen. Wie jedes Jahr üblich, war der RCKSTR Block, der sein 10jähriges Jubiläum feierte, vertreten. Drinnen bewegten sich leicht bekleidete Damen lasziv zu den rockigen Partytunes und spuckten sogar ab und zu noch Feuer. Und auch in den zahlreichen weiteren Partyzelten dröhnte uns laute Musik entgegen. Songs der Bloodhound Gang, Good Charlotte und Green Day animierten zum Tanzen und Mitsingen. Irgendwann war es aber dann doch reichlich spät geworden und wir bewegten uns in den frühen Morgenstunden Richtung Campingplatz.
Bericht: Fiona Vicent
Bilder: Florence Dreier