Event Pics - Summerstage 2018 – Samstag, 2. Tag (14.07.18)
Summerstage 2018 – Samstag, 2. Tag (14.07.18)
Der nunmehr zweite Tag der diesjährigen Ausgabe des Summerstage-Openairs brachte rockigere Bands als am Vortag. Und die Konzerte starteten auch schon kurz nach 15 Uhr. Wenn mal also jede Band hören wollte, musste man früh da sein.
Den Anfang machten Polar Circle aus Lausanne, die ihren Indie-Rock leider vor recht leeren Rängen zum Besten geben mussten.Und dabei kam unweigerlich die Frage auf: wieso ist die Band bisher so unbekannt geblieben? Die Songs waren abwechslungsreich und äusserst interessant. Ein durchaus gelungener Opener.
Mit The Weight standen dann als zweite Band des Nachmittags keine Unbekannten mehr auf der Bühne. Mit schwerem, in den 70er-Jahren des vorigen Jahrhunderts verwurzelten Rocksongs konnten sie die Erwartungen vollauf erfüllen. Auch wenn die Band fast für sich selber spielte, aber sie machten Spass. Schade, dass danach niemand an ihrem Merch-Stand war.
Wo zum Teufel liegt den Giggenhausen? Ein Blick auf die Karte verrät, dass The Burning Balls aus der Nähe von Freising stammen, das nördlich von München liegt. Die Band bringt Alternativen Rock mit einer grossen Portion rotzigem Rock’n’Roll und einem Schuss Punk. Rock mit Eiern eben.
Und damit kommen wir zu den Bands, die immer wieder in den hiesigen Charts anzutreffen sind. Da sind Baba Shrimps immer wieder anzutreffen, mit ihren verschachtelten Songs, die zum Zuhören zwingen. Wirkte der Auftritt der Band am Anfang noch ziemlich introvertiert, öffneten sich die Musiker immer mehr zum Publikum hin, je mehr dieses die Band anheizte und mitmachte. Am Schluss waren beide Seiten glücklich.
Dann stehen Hecht aus Luzern vor uns, schön warm gespielt vom Gurtenfestival, mit vielen, vielen Songs im Gepäck die man fast täglich im Radio hört. Und für wen Hecht bisher mehr ein Geheimtip war, der merkte sofort, dass hier eine grosse Schweizer Band auf der Bühne rockt. Und die Band ist mehr als nur ein eingespieltes Team. Man merkt zu jedem Moment, dass da Freunde gemeinsam musizieren. Und als besonderen Gag lassen sie das Publikum von der Bühne aus eine Gasse bis auf den Hügel bilden, in welche sie hineinspringen und unter Trommeluntermalung einmal rauf und wieder runtersteigen.Die Band hat alles im Griff.
Jetzt gibt es eine kurze Umbaupause und viele fragen sich: würde Gotthard noch einen draufsetzen können? Das Gelände ist nun recht ordentlich gefüllt und kurz vor 22 Uhr beginnt das Konzert mit einem Dschungel-Intro. Die Band sowie die diversen Mitglieder des Ensembles kommen unter dem Jubel der Anwesenden auf die Bühne und sofort geht es auf hohem Niveau los. Und da es sich bei dem Konzert um einen weiteren Termin der grossen Unplugged – Defrosted II – Tour, kommen die ausgewählten Songs in alternativen Versionen daher. Und auch dieses Konzert wurde wieder gefilmt und der Ton aufgenommen für ein kommendes Live-Album. Mittendrinn dann plötzlich eine Pause. Wegen eines Notfalls vor der Bühne hat die Band sofort das Konzert unterbrochen. Anschliessend wünschen sie dieser Person gute Besserung und setzen das Konzert dann fort. Hut ab! Sehr professionel. Natürlich kann die Band nicht ohne mehrere Zugaben von der Bühne gehen. Und ein musikalisches Hightlight ist sicher Smoke on the Water, bei welchem die beiden Sängerinnen den Gesang übernehmen. Grossartig. Besonders zu erwähnen ist auch, dass die Band eine Soundqualität hat, wie man es bei grossen Konzerten nur selten findet. Güteklasse 1A.
Ein toller Tag mit tollen Konzerten geht zu Ende. Wir sehen uns 2019 wieder.
Text & Pics: Martin Rahn