Event Pics - The Used & Useless in Zürich (22.08.2018)

Zu alt oder zu lange abwesend? The Used in Zürich

Am Mittwoch, 22.8.2018, kamen die 4 Jungs aus Utah wieder einmal in die Schweiz für ein kuschliges Konzert im Dynamo Saal in Zürich.

Bis Useless, eine junge Band alle Mitte 20 aus Winterthur, den Abend starten, ist eine beschauliche Anzahl an Gästen im Saal. Leider haben wir immer wieder in der Schweiz (ich muss es auch immer wieder erwähnen, vielleicht ändert sich endlich mal was) das Problem, dass man beim Support-Act viel zu weit hinten steht. Das finde ich keine gute Unterstützung, die kleine Bands aus der Schweiz wirklich brauchen...

Es war aber auch ein Durchschnittlicher Auftritt, ich würde aber sagen es fehlt einfach noch die Erfahrung für ein Konzert in der Grössenordnung. Zu nervös oder vielleicht auch ihre Art ein Konzert zu spielen? Ich denke, wenn sie in Winterthur vor eigenen Fans spielen, dass sie viel mehr auf das Publikum eingehen. Das kann sich aber alles verbessern, sie haben noch genug Zeit. Auf jeden Fall spielen Useless eine Art Grunge - Alternative Noise mix. Es ist sehr Instrumental was mir schon gefallen hat!

8 lange Jahre haben die Schweizer Fans auf The Used warten müssen, bis sie endlich wieder ein eigenes Konzert gespielt haben. Leider war der Saal halb leer. Sänger Bert McCracken wusste aber auf jeden fall wie er die Fans in Stimmung bringen konnte. Immer wieder forderte er auf, dass alle springen, klatschen und mitsingen. Mit Take it away starteten sie und versuchten viel Bewegung an Leuten zu bringen. Auffallend am Anfang war Dan Whitesides, der gleich einen Stick während dem ersten Song in die erste Reihe warf. Auch sonst fand ich ihn schon sehr gut und sympathisch, lebensfreudig an den Drums. Ich suche mir bei jeder Band immer mindestens ein Mitglied aus, das ich beobachten kann und mir am meisten Freude bereitet. An diesem Abend war das ganz klar Dan und der, seit 3 Jahren neue Gitarrist, Justin Shekoski.

Natürlich hat mir auch Bert gefallen, aber ich muss schon sagen dass er ein sehr eigener Typ ist, der die Aufmerksamkeit der Leute braucht, die ihm zuschauen. Das hat man auch sehr gut gemerkt als er ein paar Gedichte von Shakespeares Hamlet zitierte, zu viel Gerede im Publikum haben ihn sichtlich genervt was er mit einem „Shut the Fuck up" quittierte. Nichts desto trotz hat er das Publikum wirklich gut im Griff gehabt.

Leider muss ich sagen, auch wenn er angeblich der Liebling der Fans ist, das Jepha Howard am Bass viel zu weit hinten stand und mich überhaupt nicht überzeugt hat.

Das absolut positive war, dass die Fans alle Freude hatten und kräftig mitsangen bei Hits wie I caught fire, All That I've Got und Taste of Ink. Nach dem Konzert haben sicher über 10 Leute ein Souvenir von Dan nach Hause genommen (Drum-Stick, mich eingeschlossen) und sind sehr wahrscheinlich mit einem Grinsen aus dem Dynamo spaziert.

Fazit: Das Konzert war wirklich nicht das, was ich erwartet hatte. Der Sound, die Band und das Publikum waren wirklich gut, aber ich hatte mir einfach etwas "mehr" erhofft.

Text: Milan Jermann

Photos: Daniel Strub

Veranstalter: Good News