Event Pics - Swiss Metal Attack 2018 – grossartig war’s (22.09.18)

Swiss Metal Attack 2018 – grossartig war’s (22.09.18)

Nachmittags um drei ist es noch ruhig im Z7. Zwei Mitarbeiter sind noch am Verlegen von Kabeln, aber sonst ist alles bereit. Dann treffen die ersten Musiker ein, schleppen ihr Equipment in die Halle und es kommen die ersten Fragen nach einem Bierchen. Selbst der Headliner kommt wenig später bereits vorbei und es wird richtig gemütlich. Das Schlagzeug wird aufgebaut, das Licht noch etwas eingestellt und dann macht die erste Band den Soundcheck. Doch alles in grosser Ruhe, ohne Hektik. Merchstände werden eingerichtet und dann ist es soweit, die Kasse macht auf und die Leute wollen Musik.

Diese gibt dann ab 18 Uhr. Tyrmfar, die extra den weiten Weg aus dem Wallis heraufgefahren sind, lassen es Krachen. Melodischer Black Metal, sphärisch, aber düster, wie es sich gehört. Nicht unbedingt für Puristen geeignet, aber für die Ohren ein Genuss. Die Musik ist durchdacht, abwechslungsreich und spannend. Grosses Kino gleich zum Anfang.

Grösser hätte der Kontrast zur zweiten Band kaum sein können. Drizella aus Burgdorf verkörpern sozusagen das andere Ende des harten Rocks. Hard Rock im Stile von Bon Jovi und Cinderella, sehr melodios, wie es sich gehört, und das ganze auf hohem Niveau gespielt. Mit dabei auch zwei Musiker, die sonst wesentlich härteren Stoff bei Irony of Fate spielen. Soll mal jemand sagen, Metal sei nicht vielfältig und Musiker nicht offen. Toll. Wann gibt’s eine ganze CD?

Mit Sickret aus Sursee wird es danach wieder schlagartg rauh und hart. Die Band bringt Hardcore, der ordentlich zum tanzen einlädt, aufgepeppt mit Melodie, und Hiphop-Elementen. Sänger Timmy schreit sich die Seele aus dem Körper und für einmal war es sehr angenehm vor der Bühne, weil es pogo-frei war. Man merkte der Band an, dass sie kurz vor dem Release des dritten Albums stehen, war doch ein grosse Ladung Energie zu spüren.

Danach war es Zeit für Radwaste. Die Band aus Döttingen hatte erst gerade ihr zweites Album «War within» auf den Markt gebracht, welches durchweg gute Kritiken einstecken konnte. Beflügelt durch diesen Erfolg gab die Band mächtig gas. Thrash Metal wie er sein muss, mit Melodie und ordentlich Schmackes. Mann, wir haben schon geile Bands in der Schweiz!

Megora, die Band aus Zwingen, also gleich um die Ecke, spielte danach wieder eines ihrer raren Konzerte. Seit Basser Dominik in LA wohnt, müssen eben seine Ferien in der Heimat dafür abgepasst werden. Die Band hat es aber auch nach 28 Jahren immer noch voll drauf und zeigte den «Jungen», dass es altes Eisen im Metal nicht gibt.  Power Metal, aber zeitlos, einfach geil.

Headliner des Abends waren die Luzerner Abinchova. Zum dritten Mal spielten sie für’s Z7, aber das erste Mal darin. Und auch wenn es nur das Mini-Z7 am heutigen Abend ist, die Band spielt wie immer grossartig. Ein wenig eng ist es natürlich für 7 Musiker auf einer kleinen Bühne schon, aber sie arrangieeren sich bestens damit. Ja, ob grosse oder kleine Bühne,  die Band spielt perfekt zusammen. So wünscht man sich einen Headliner. Und zu guter letzt kommen sie noch für eine Zugabe auf die Bühne. Hut ab.

Und dann wird es recht schnell, wieder recht ruhig im Z7. Doch auch dann bleibt es gemütlich….

Text & Bilder: Martin Rahn