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Event Pics - Europe & Support King King in Zürich (01.10.2018)

Joey Tempest macht den Unterschied – bewährt guter Hard Rock in Zürich

Im zweiten Teil der Walk The Earth-Tour gastierte Europe in Zürich. Im Gegensatz zum ersten Konzert in der Schweiz dieser Tournée-Reihe im Z7 (Samstag, 25.11.2017) lockten die Schweden 500 Fans am Montag, 01.10.2018, ins Komplex 457. Dies bedeutete die Hälfte der Eintritte gegenüber Pratteln. Man kann spekulieren weshalb es so war, vermutlich aus der Kombination von zweitem Auftritt der Schweden auf dieser Tour, Ferienzeit und es war ein Montag! Wahre Fans liess dies nicht abhalten und nahmen sogar den Weg aus Italien in die Limmatstadt in Kauf. Beim ersten Tour-Stopp 2017 wurde Europe von Black Star Riders begleitet, am Montag übernahm King King aus Schottland den Part des „Einheizers“.

Pünktlich um 20:00 Uhr kamen die Schotten auf die Bühne. Traditionell im Kilt erschien Sänger und Gitarrist Alan Nimmo. Die anderen drei Mitglieder von King King liessen den Rock weg, aber rockten! Alan Nimmo ist sehr charismatisch, hat eine gewaltige Stimme und ein virtuoses Gitarrenspiel und rückt unweigerlich Lindsay Coulson (Bass), Wayne Proctor (Drums) und Jonny Dyke (Keys) in den Hintergrund. Es sind Alle sehr gute Musiker und überzeugten am Montag live. Obwohl Ihr Blues Rock sehr kommerziell ausgerichtet ist und ein paar Lieder ähnlich tönten wie bekannte Songs dieses Genres, war trotzdem ein gewisser Grad Eigenfabrikat rauszuhören. Ich kann Euch nicht umschreiben was es war, aber die Band gefiel mir. Nicht nur mir, sondern auch dem Publikum. Die Stimmung war bereits nach 3 Liedern gut und Sänger Nimmo konnte das Publikum in den 45 Minuten Spielzeit gar zum Mitsingen bewegen – nicht selbstverständlich für eine Support-Band. Der Applaus fiel entsprechend lang aus und Gitarrist Nimmo und Keyboarder Dyke holten mit Ihrem Spiel oft Szenenapplaus ab. Mir gefielen die Songs Rush Hour, ein typischer Roadsong, und You Stopped the Rain ausgezeichnet. Wer Die Schotten in diesem Jahr als Headliner geniessen möchte, der sollte sich den Mittwoch, 17.10.2018, für einen Besuch im Atlantis in Basel freihalten. Es lohnt sich.

Wie eingangs erwähnt blieb die Besucherzahl unter den Erwartungen. Dies und die nicht alles erhabene Soundqualität störte die Wenigsten im Komplex 457 um Stimmung zu machen. Es brauchte jedoch ein wenig länger als üblich bei Europe. An der Songauswahl lag es sicherlich nicht, dass erst nach einem Drittel die Fans auf Betriebstemperatur waren – da war gegen Ende von King King mehr los. Wie im letzten Jahr in Pratteln war der Liedermix zwischen Klassikern und Neuen sehr gut. Obwohl zum Beispiel Girl From Lebanon nicht gespielt wurde, gab es adäquate oder gar bessere Alternativen. So erfreute sich ein Kollege von mir an Scream of Anger und ich kam, neben Sänger Joey Tempest, in Genuss seiner Gesangskunst. Die Schweden tendieren vom typischen 80er Hard Rock mehr zu Classic Rock und lieferten mit dem aktuellen Album Walk The Earth (V.Ö.: 20. Oktober 2017) ein sehr gutes Album ab. So verwunderst es nicht, dass gleich 5 Songs daraus, darunter das Titelstück, live präsentiert wurden. Die Atmosphäre oder anders das ausgedrückt, das Mitsingpotential, war jedoch bei den Klassikern deutlich höher. So schwelgte man in Erinnerung bei Carrie oder bangte bei Cherokee. Mit DEM Europe-Hit schlechthin – The Final Countdown – kann man nichts falsch machen und es herrschte wie immer während dieses Liedes im Zugabe-Block die beste Stimmung.

Was wäre die schwedische Hard Rock-Band ohne Sänger Joey Tempest?!? Der Typ begeistert nach wie vor und ist ein exzellenter Frontmann. Er sang zwar schon besser, aber ist immer noch auf einem sehr hohen Niveau. Seinem Charisma kann man sich nicht entziehen und er weiss wie er mit dem Publikum umgehen muss. So klaute er spontan Gitarrist John Norum ein Plektrum vom Ständer und schenkte es über die Barrikaden einem Mädchen. Dieser gerührte Gesichtsausdruck von Ihr und Ihren Angehörigen sprach Bände. Mit Blicken, zerzausten Haaren, starken Posen mit oder ohne weissem Mikroständer, jonglieren mit dem Mikrofon, dem Spiel mit seiner weissen Gitarre, Spiel mit der Akustikgitarre bei Pictures, Ansprachen in der lokalen Sprache und der erwähnte Fan-Kontakt steht er im Mittelpunkt des Geschehens. Bassist John Levén und Gitarrist John Norum spielten gut und setzten ab und an Posen, aber die Beiden waren mir in Zürich zu wenig präsent. Bis auf die beiden Soli (Intro zu Sign of the Times / Overture: The William Tell) blieben Keyboarder/Hut-Träger Mic Michaeli und Drummer Ian Haugland fast ein wenig blass und verzogen selten die Miene. Das war bei vergangenen Shows der Schweden anders.

Das mehr als 90-minütige Konzert der Schweden fand ich gut, aber es war trotzdem im Ganzen gesehen der schwächste Auftritt den ich von Europe bisher erlebt habe. Die nicht über alle erhabene Soundqualität spielte dabei eine wesentliche Rolle. Das Schlagzeug tönte dumpf, selbst beim Solo und der Bass von Levén war zu Beginn zu leise eingestellt. Zum Glück tat dies der Stimmung keinen markanten Abbruch.

 

Setliste Europe (Komplex457, Zürich):

Walk the Earth, The Siege, Rock the Night, Hole in my Pocket, Prelude (ab Band), Last Look at Eden, Pictures, Firebox, Ready or Not, Turn to Dust, Keyboard Solo (Intro zu SotT), Sign of the Times, Vasastan, GTO, Carrie, Nothin’ to Ya, Drum Solo (Overture: The William Tell), Scream of Anger, War of Kings, Superstitious

Bonus: Cherokee, The Final Countdown

 

Text/Photos: Daniel Strub

Veranstalter: Good News

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