Event Pics - Halestorm & Support Devilskin - sold out in Zürich (21.10.2018)
Sold Out-Show von Halestorm in Zürich – Top US Metal in High Heels und tollem Support-Act
Das hätte ich nicht erwartet, dass trotz einer zweiten Show in der Schweiz, tags zuvor in Lausanne, das Konzert von Halestorm am Sonntag, 21.10.2018, so rasch ausverkauft sein wird. Mit etwas mehr als 600 Metalheads war es jedenfalls kuschlig warm im Saal des Dynamo Zürich. Selbst in der Raucher-Lounge stand man sich auf den Füssen wusste ein Kollege. Warm war es deswegen, aber konnte auch die Musik erwärmen?!? Wie schlug sich der Support-Act Devilskin?
Wenn ein Support-Act knapp eine Stunde Spielzeit erhält, dann muss etwas dahinterstecken. So war es auch. Die neuseeländische Band Devilskin bestehend aus Sängerin Jennie Skulander, Tony Vincent (Gitarre), Bassist Paul Martin und Nic Martin am Schlagzeug entfachten Ihre Live –Qualitäten mit zunehmender Konzertdauer. Vielleicht wurden Sie auch durch die gute Atmosphäre (mitsingen, klatschen) durchs Publikum angestachelt. Egal, die Band war trotz dem reduzierten Platz auf der Bühne viel in Bewegung die Sängerin gar kniend), hatte starke Posen im Handgepäck, war ab und an im Bühnengraben am Werk oder der Gitarrist als „Kameramann für Musig Pub TV“ (gäll Scott) und war vor allem eines – präsent. Ein bisschen Mühe hatte ich einzig den Bassisten und Gitarristen, die verantwortlich waren für die Back-Vox, zu unterscheiden. Beide „ohne Kopfschmuck“, natürlich schwarz gekleidet und dann dazu ein langes rotgefärbtes Bärtchen, dies machte es wahrlich nicht einfach, *grins*. Einerseits kann man sich in solchen Situationen aufs Instrument verlassen oder so in diesem Fall aufs unterschiedliche Oberteil. „Are you drinking tonite, raise you glass, hellyeah“ mit solchen Sprüchen und dass sich die Band in Zürich wohl fühlt, war das Supplement um anzukommen. Musikalisch fand ich’s zu Beginn ein wenig fade, aber mit dem wechselhaften Gesang (klar und gutturaler Gesang im Mix) und der sehr druckvollen Rhythmusabteilung groovte es gewaltig. Ich fand es ein gutes Set und es war ein Opener, der die Gunst der Stunde nutzte!
Während der halbstündigen Pause vor dem Konzert von Halestorm wurde es noch enger. Obwohl es fast keinen Platz gab in den ersten Reihen, wollten es ein paar „Unentwegte“ wissen und gingen auf Biegen und Brechen nach vorne. Dies geschah sehr zum Leidwesen der Fans, die erstens rechtzeitig und zweitens bereits Stimmung machten für die Vorband. In selber Formation (Sängerin, Gitarrist, Bassist und Drummer) wie die Support-Band erwartete man den Headliner, weit gefehlt. Um 21:30 Uhr wurde es sehr dunkel auf der Bühne und man nahm nur die Umrisse von Sängerin/Gitarristin Lzzy Hale und vom Gitarristen Joe Hottinger war, d.h. im Halbdunkel erkannte man einen Schattenwurf Ihrer High Heels und von seinem Bart. Mit der Slow-Nummer Familiar Taste of Poison starteten Sie unter vielen Jubelrufen das Konzert. Dabei fielen mir die beiden Mädchen in der ersten Reihe auf, die echte Vorfreude im Gesicht hatten und von den „größeren Fans“ so schien es gegen hinten abgeschirmt wurden. Ob sie bei den Up Tempo-Songs wie Freak Like Me noch vorne waren, entzieht sich meiner Kenntnis. Jedenfalls vollzählig war die Band beim zweiten Lied. Es gesellte sich bei Love Bites (So Do I) Lzzy’s Bruder und Drummer Arejay (in einem „Sendepause-Anzug“ mit passender Krawatte) und Bassist Josh Smith dazu.
Wie bei bisher jedem Konzert der amerikanischen Alternative Metaller, das ich gesehen habe standen auch in Zürich die beiden Geschwister im Mittelpunkt des Geschehens. Ein wenig mehr Lzzy, die mit einer stylischen Kurzhaarfrisur und asymmetrischen geschnittenem Oberteil neben dem soliden Gitarrenspiel trumpfte oder besser viele Blicke der v.a. männlichen Besucher erhielt. Einzig beim langen Outro von Amen spielte sich im wahrsten Sinne des Wortes Joe Hottinger in den Vordergrund. Er „duellierte“ sich im Gitarrensolo mit Lzzy. Dies war sicherlich ein Konzerthöhepunkt. Ein weiteres Highlight, wenn auch schon gesehen an Ihren Konzerten, war das Drum-Solo von Arejay. Mit riesigen Drum-Sticks, die fast so gross wie Baseball-Schläger wirkten, bearbeitete er das Schlagzeug. Neu war hingegen, dass er mit Schlagzeuger von Devilskin, Nic Martin, ein „Schlag-Duett“ ablieferte. Dies sorgte für viel Beachtung und wurde mit mitklatschen und Fan-Jubel entsprechend gewürdigt.
Obwohl ich die älteren Lieder (z.B. I Miss the Misery) bisher mehr mag als das Liedgut vom aktuellen Album Vicious (V.Ö.: 27.07.2018), gehörten Killing Ourselves to Live und Skulls zu den Konzerthöhepunkten. Erstgenanntes könnte eine sichere Nummer auf kommenden Tourneen werden. Insgesamt spielte Halestorm 7 Lieder aus Vicious. Das etwa 1.5-stündige Konzert wurde jedoch „altbewährt“ mit der Hymne Here's to Us und dem Schlusspunkt She Won't Mind beendet. Nach diesem Auftritt war Ihnen viel Applaus gewiss.
Setliste Devilskin (21.10.2018, Dynamo Zürich)
Pray, Elvis Presley Circle Pit, All Fall Down, Mountains, Start a Revolution, Animal, Holy Diver (Dio Cover), Never See the Light, Vessel, Until You Bleed, Endo, Voices, Little Pills, Violation
Setliste Halestorm (21.10.2018, Dynamo Zürich)
Familiar Taste of Poison, Love Bites (So Do I), Black Vultures, White Dress, Intro: I Get Off (inkl. acapella)/Do Not Disturb, Amen (Outro Gitarren-Soli), The Silence, Vicious, Arejay’s Drum Solo (teilweise mit Nic Martin), Freak Like Me, Apocalyptic, Mz. Hyde, Killing Ourselves to Live
Bonus: Skulls, I Miss the Misery, Here's to Us, She Won't Mind
Photos/Text: Daniel Strub
Veranstalter: Mainland Music