Event Pics - EAV – 1000 Jahre Abschiedstour (die erste) im Z7 (09.02.19)

EAV – 1000 Jahre Abschiedstour (die erste) im Z7 (09.02.19)

1000 Jahre sind 2-3 Jahre übertrieben, aber seit nunmehr 41 Jahren gibt es die Truppe tatsächlich. Und ja, sie machen schluss, aber sie sind ja erst mal noch unterwegs und dabei am 4. Juni sogar nochmals in Pratteln.

Das Konzert am Samstag in Pratteln ist ausverkauft und dem Alter der Band entsprechend sind auch die Fans der Band nicht mehr die Jüngsten. Das merken diejenigen, die tatsächlich versuchen, durchs Publikum von vorne nach hinten oder umgekehrt zu kommen versuchen. Das Durchkommen ist beinahe unmöglcih.

Um 20.30 geht es dann endlich los, ohne eine Vorgruppe. Nebel wabert über die Bühne und im Hintergrund tauchen zwei Männer auf, die einen Sarg tragen und diesen in der Mitte abstellen sowie den Deckel öffnen. Die Musik geht los und im Sarg ist eine Hand mit Mikrophon zu sehen. Kurz danach kommt Sänger Klaus Eberhartinger aus dem Sarg – so schnell wird man zu Grabe getragen. Nach dem Song erklärt der Sänger, was es mit dem Sarg auf sich hat und geizt dabei nicht mit kleinen Seitenhieben auf das aktuelle politische Geschehen. Und schon geht es weiter mit den Songs „Ba-Ba-Banküberfall“, der vom Publikum lauthals mitgesungen wird. Zwischen den Songs sind die Ansagen von Klaus Eberhartinger immer wieder ein Highlight. Sie zeigen aber vor allem auch, dass die Band mit offenen Augen durch die Zeit gehen, dass sie aber auch vieles anprangern, was in der heutigen Zeit passiert („der Mann, der aussieht, als wachse ihm Stroh aus dem Kopf“, „Leute die auf den „Rechten“ Weg gehen“ und dass die Leute einfach vergessen, dass die letzten 70 Jahre Frieden in Europa keine Selbstverständlichkeit sind und die Leute dies einfach vergessen….) Das Problem dabei ist, dass es auf eine lustige und fröhliche Art rübergebracht wird und man leicht denken könnte, dass das ganze nicht so ernst gemeint sein könnte! Soch Lieder wie Samurai oder Burli sprechen eigentlich eine sehr deutliche Sprache und sollten zu denken geben. Das Konzert ist aber eine äusserst unterhaltsame Sache, ein bekannter Song löst den nächsten ab. Gestandene Metal-Fans und Leute, die eher selten im Z7 anzutreffen sind, singen die Lieder von EAV gemeinsam Wort für Wort mit. Nach 2 Stunden ist dann ein erstes Mal Schluss. Doch nur 2 Stunden? Das wäre dann doch etwas arg wenig für nur eine Band. Und so folgte noch ein zweiter, grosszügiger, halbstündiger Zugabenteil, der es Song-mässig mit Märchenprinz und Fata Morgana nochmal so richttig in sich hatte.

Setlist: Vorbei, Ba-Ba-Banküberfall, Retro-Medley, Go Karli Go, Johnny Fahrscheine, Heisse Nächte, Trick der Politik, Geld oder Leben, God Bless, Am rechten Ort, 300 PS/Cobacabana, Samurai, Burli, Teufel-Medley, s’Muaterl, Das Wandern, Toleranz, Heimatlied, Rechts 2-3, Neandertal, Only you, Küss die Hand, Sandlerkönig. Zugabenblock: Die Zeit, Austrorock Sanatorium, Der Tod, Küss die Hand, Herr Kerkermeister, Märchenprinz, Fata Morgana, Morgen.

So geht dann gegen 23 Uhr ein denkwüdiges Konzert zu Ende, mit vielen Highlight, mit vielen Politischen Seitenhieben, die man nicht als Unterhaltung nehmen solle. Und für all diejenigen, die von der Band noch lange nicht genug haben, sei nochmals der 4 Juni in Erinnerung gerufen, wenn EAV nochmals auf der Openair-Bühne stehen werden.

Text & Pics: Martin Rahn