Event Pics - Rival Sons im Volkshaus (13.2.2019)
Auf den Tag genau zwei Jahre nach ihrem letzten Konzert im Zürcher Volkshaus gaben die Rival Sons wieder eines an diesem Ort. Als Anheizen haben sie The Sheepdogs dabei. Die Kanadier sind eine so klassische Rockband, dass es schon fast wie eine Parodie wirkt - aber dafür sind sie viel zu ernsthaft bei der Sache. In farbigen Anzügen und mit Frisuren von annodazumal klingen sie so sehr nach 1969, dass es eine wahre Freude ist. Beim Publikum kommen sie sehr gut an.
Als dann aber die Rivas Sons die Bühne entern, wird klar, weswegen die Menschen ins Volkshaus gekommen sind. Vor kurzem ist die aktuelle Platte „Feral Roots“ erschienen, die - wie könnte es anders sein - super ist. So startet der Gig mit neuem Material, mit „Back In The Woods“, dem ersten neuen Song, der veröffentlicht wurde. Nach einem weiteren neuen Stück kommt dann schon ein alter Klassiker: „Pressure And Time“. Danach gibt es Probleme am Bass, die erst einmal in Ordnung gebracht werden müssen. Die Leute sollen sich ein Bier holen, empfiehlt der Sänger. Nicht wenige davon werden wohl gleich wieder verschüttet vor lauter Freude, als dann „Electric Man“ erklingt. Wer sich da nicht bewegt, ist selber schuld.
Dann wiederum gibt es Songs wie „Jordan“, die einem ebenso Gänsehaut bescheren wie das Cover des neuen Albums, mit dieser ungesund aussehenden Hündin, der in einem paradiesischen Dschungel die Milch ausläuft. Oder „Face Of Light“, das Jay Buchanan den Lieben daheim widmet. „Folge jeden Tag deinem Glück“, sagt er den Zuschauern. Würde er eine Religion gründen, ich würde mich taufen lassen. Nicht wegen dem Spruch, aber wegen seiner Aura. Er ist auf eine Weise präsent, fühlt und lebt die Musik so innig, dass man ihm einfach alles abnehmen würde. Und mit einer Zeile wie „my love is stronger than your hate ever will be“ (aus „Shooting Stars“ liesse sich doch gut eine Guru-Karriere starten. Das kommt als erste Zugabe. Zuvor hat er sich bedankt: „Tonight you spent your money on rock’n’roll. You could have watched Netflix, played Xbox or read a book - which is not so bad. But you are here with us an we appreciate.“ Das Konzert endet mit „Keep On Swinging“ und vielen glücklichen Gesichtern.
Text & Bilder: Leandra Jordi