Event Pics - Belphegor und Suffocation zerlegen die Schüür (18.04.19)
Belphegor und Suffocation zerlegen die Schüür (18.04.19)
Ein schöner Death- und Black-Metal-Abend fand am Donnerstag, sozusagen als Einstimmung auf das Hasen- und Eier-Wochenende statt. Im Rahmen der „Europe under Black Death Metal Fire“-Tour machte eine 5-Band-Abrissbirne halt in Luzern und die Schüür war mal wieder in feierliches Schwarz gehüllt.
Den Anfang des Abends machten Darkrise aus Lausanne mit Brutal Death Metal. Sauber gespielt, nicht allzuviel Melodie, aber immer vorwärts, laut und ohne Kompromisse. Vielleicht nicht die Musik, die lange im Ohr bleibt, aber als Weck-Kommando für müde Ohren einfach bestens geeignet.
Anschliessend kommt die einzige reine Black-Metal-Band des Abends. Nordjevel aus Norwegen verbinden gekonnt nordische Härte, Finsternis mit abgrundtiefer Melancholie. Ja, die Band war direkt wunderschön anzuhören, doch leider musste sie nach nur 20 Minuten bereits wieder von der Bühne runter. Irgendwas war wohl schief gelaufen, aber es lag nichit an der Band, denn die Duftmarke riecht noch lange nach. Toller Auftritt.
God Dethroned aus Holland brachten den Konzert-Abend wieder zurück auf die Death-Metal-Schiene. Und auch wenn alle Musiker ausser Henri Sattler und Drummer Michiel nur gemietet sind, spielt die Band aus einem Guss Songs aus drei Jahrzehnten und weiss das Publikum zu fesseln.
Und nun steht mit Suffocation auch endlich der erste Headliner auf der Bühne. Und als Begründer des Brutal Death Metal legten sie ordentlich schnell und laut los. Doch im Verlauf des Sets wussten sie sehr unterschiedliche Stile anzuspielen und einzubauen, was das Set äusserst spannend und abwechslungsreichmachte. Wer also nur auf Gebolze gewartet hat, wurde eines Besseren belehrt.
Und auch, wenn sich Belphegor und Suffocation die Headliner-Rolle teilen und die Reihenfolge der Auftritte jeden Abend wechseln, so sind Belphegor an diesem Abend eindeutig und logisch der Höhepunkt des Abends. Sie sind die einzige Band, die ein Bühnenbild mitgebracht hat, zwei Knochen-Gestelle sowie zwei natürlich kopfstehende Kreuze. Und sie verstehen es vorzüglich, die Stärken und Eigenheiten von Death- und Black-Metal zu einem Ganzen zusammenzufügen und es auch richtig zu zelebrieren. Dabei steht Mainman Helmuth natürlich im Mittelpunkt und die ganze Show kommt glasklar und perfekt abgemischt daher. Was für eine Show, was für ein Auftritt!
Text & Pics: Martin Rahn