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Event Pics - Helvetia Blood Fest in der Schüür, Luzern (27.04.19)

Helvetia Blood Fest in der  Schüür, Luzern (27.04.19)

Während sich letzten Samstag das wechselhafte Wetter in Luzern nicht richtig entscheiden konnte, war es für Liebhaber von Black Metal der höchsten Vollendung definitiv die richtige Entscheidung, in die Schüür anzureisen – zur ersten Ausgabe des «Helvetia Blood Fest». Niemand geringeres als Vorphalack und die Herren von Samael gaben sich die Ehre – eine Band, welche seit ihren Anfängen Ende der 80er ein fester Bestandteil ist in der schweizer Metal-Landschaft ist. Und genau auf diese Anfänge berufen sie sich zurzeit, weswegen sie auch unter dem Akronym W.A.R. unterwegs sind, angelehnt an ihre ersten zwei Studioalben «Worship Him» und «Blood Ritual». Als wäre das nicht schon Grund genug, nach Luzern zu pilgern, war weiter die schwedische Black Metal-Formation Marduk mit von der Partie, welche seit Jahren ein regelmässiger Gast in der Schüür ist. Mit an Bord waren die ebenfalls schwedischen Valkyrja, welche momentan mit Marduk auf Tour unterwegs sind, sowie die niederländisch/norwegische Band Asagraum. Die lokale Band Asgard aus Luzern komplettierte das Line-Up, welches einen interessanten Abend voller schwarz-metallischer Kunst versprach.

Asgard begannen den Abend pünktlich – und zu ihrem kompromisslosen Black Metal füllte sich die anfänglich noch etwas leere Schüür stetig. Ihr Auftreten in markantem Corpsepaint, sowie der geradlinige und dennoch melodische Sound wusste die Menge zu begeistern – und als zusätzliches Highlight schloss sich zu einem grossen Teil des Konzerts auch der eigentliche Drummer der Band an einem zweiten Drumkit an. Er muss momentan ersetzt werden, da er den Fuss noch im Gips hatte, aber es offenbar trotzdem nicht lassen konnte. An dieser Stelle: Gute Besserung, Pädu!

Setlist Asgard: Leviathan, Skyggen Frau Fortiden, Face Of Satan, War At Last, Wings Of Asgard

Als nächstes betraten die Damen von Asagraum die Bühne – und von wegen, Black Metal sei eine reine Männerdomäne – die All-Female-Band zeigte eindrücklich auf, was es heisst, düstere Klangwelten erzeugen zu können! Die eingängig rituelle Atmosphäre zog einem schlagartig in ihren Bann – Live eine Offenbarung und für viele – mich eingeschlossen – die Überraschung des Abends!

Nach diesem einzigartigen Zugang zum Black Metal von Asagraum, beehrten uns Valkyrja mit ihrem Sound. Anfänglich noch oft verglichen mit ihren schwedischen Landsmännern Watain, entwickelten Valkyrja nach und nach ihren eigenen, typischen Gitarren-Sound. Sie hauten uns eine gewaltige, aber gelungene Mischung aus skandinavischem 2nd-Wave-Black Metal um die Ohren, gepaart mit groovigen Old School Black-Thrash-Einflüssen und versetzten uns in höllenfeuriges Wohlbefinden.

Kurz nach 21:00 Uhr betraten dann Marduk die Bühne – und den vielen getragenen Bandshirts entsprechend wohl ein Hauptgrund, weshalb viele Fans heute angereist sind. Und eindrücklich zeigten uns diese Unheiligen, weshalb sie nicht wegzudenken sind aus der Black Metal-Szene: Das Publikum wurde regelrecht überrollt von der schwedischen Panzerdivision und die brachiale Energie ihres Sounds wiederspiegelte sich auch in entstehenden Pits in der Menge, welche doch eher unüblich sind bei Black Metal-Konzerten. Fazit: Zufriedenstellende Abriss-Stimmung in der Schüür!

Gespannt auf den Höhepunkt des Abends fanden sich um 23:00 Uhr die meisten Zuschauer wieder im Saal ein, um mit W.A.R. die ersten zwei Alben von Samael zu feiern. Und es war schon beachtlich, was für eine musikalische Qualität die beiden Alben bereits aufweisen, die unterdessen vor unglaublichen 27 bzw. 28 Jahren erschienen sind. Der erfahrene Black Metal-Kenner hört hier auch deutlich den grossen Einfluss heraus, unter dem die frühen Samael standen: Bathory bzw. die Metal-Ikone Quorthon – was sich hauptsächlich auch im Gesangsstil zeigt. Und die Band hatte, genau wie das stimmungsvolle Publikum, sichtlich Freude am Aufführen dieser alten Klassiker – Musik, welche stilistisch vom heutigen Sound von Samael eher weit weg zu liegen scheint – verfolgte die Band im letzten Jahrzehnt doch eher einen modernen, elektronisch beeinflussten Musikstil. Nichtsdestotrotz ein genialer Trip in die Vergangenheit, ganz nach dem Motto: «Far away but not forgotten»!

Setlist W.A.R.: Intro/Total Consecration, Beyond the Nothingness, Poison Infiltration, Sleep of Death, Worship Him, Macabre Operetta, After The Sepulture, The Knowledge of Ancient Kingdom, Morbid Metal, Messenger of The Light, Into the Pentagram, Intro/Last Benediction, With the Gleam of the Torches, Bestial Devotion, Rite of Chtulhu, The Black Face, Until the Chaos, Blood Ritual

Nun – was will man da überhaupt noch anderes sagen als: Was für eine grandiose Konzertnacht in der Schüür! Der Luzerner Metal-Verein «Metal  Storm Concerts» hat es erneut geschafft, eine Kombo an hochkarätigen Metalbands an einem großartigen Abend unter Dach und Fach zu bringen – nicht zuletzt auch durch das immer professioneller werdende Team der innerschweizer Metal-Institution rund um Vereinspräsident Alex. Und derweil freue ich mich schon auf die nächsten, bereits angekündigten Leckerbissen, welche uns «Metal  Storm Conccerts»  in der Schüür servieren wird!

Text: Niels Rahn, Pics: Martin Rahn

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