Event Pics - Cellar Darling im Kofmehl (4.5.2019)
Nachdem sich Petrus dafür entschlossen hatte, den ersten Samstag im Mai mit ein bisschen Schneetreiben zu beglücken, war es umso schöner, sich in die Raumbar der Kulturfabrik Kofmehl zu kuscheln. Zusammen mit etwa 150 anderen Leuten wurde es dort mollig warm. Grund für das Zusammenkommen waren Cellar Darling, die sich nach ihrer UK-Tour auch mal wieder in der Heimat blicken liessen.
Anna Murphy (Gesang, Querflöte und Drehleier), Merlin Sutter (Schlagzeug) und Ivo Henzi (Gitarre und Bass) sind «die, die Eluveitie verlassen haben». Aber das ist Schnee von gestern, um wieder auf die aktuelle Wetterlage zurück zu kommen. Mit Cellar Darling haben die drei etwas geschaffen, das seinen eigenen Weg geht und dabei viel Lob erntet. Progressive Folk Rock wird es genannt, aber was heisst das schon. Die Band sieht sich als Geschichtenerzähler und das trifft es viel besser. Jeder Song ist eine Geschichte und je nach Tag wird sie ein bisschen anders erzählt.
Live wird das Trio unterstützt von Nicolas Winter (Bass) und Marc Petralito (Tasteninstrumente). Letzterer ist den Progressive-Fans bekannt als Mitglied von Appearance Of Nothing, wie einige Bandshirts im Publikum zeigen. Die zwei Musiker ergänzen das Kernteam gut. Die Musik ist intensiv, erfasst den Zuhörer und lässt ihn nur schwer wieder los. Annas eindringliche Stimme bringt sogar Leute zum Weinen, die Frontfrauen eigentlich gar nicht mögen (wie nach dem Konzert im Foyer zu hören war). Und auch die ganz Kleinen sind grosse Fans: In der ersten Reihe stand ein Mädchen, das ein Plakat gebastelt hatte, mit dem es sich seinen Lieblingssong wünschte: «Avalanche». Der Wunsch wurde natürlich erfüllt, immerhin gilt der Song als Hit vom Debütalbum von 2017.
Zunächst wurde aber dem neuen Werk gehuldigt. Die Songs von „The Spell“ sind eine logische Weiterführung von „This Is The Sound“, das im zweiten Teil dominierte. Ein besonderer Track daraus ist jeweils „Hedonia“, weil er auf Schweizerdeutsch ist. Auch wenn die meisten Schweizer ihre eigene Sprache in den meisten Fällen nur von Gölä & Co. kennen, funktioniert es auch bei dieser Art von Musik. Die Zugaberufe am Ende des Konzerts waren absolut berechtigt und so mancher Fan freute sich, dass die Band danach noch am Merchandise-Stand für Fotos und Autogramme zur Verfügung stand.
Text & Bilder: Leandra Jordi