Event Pics - Machine Head - "Burn My Eyes"-Jubiläum in Zürich (22.10.2019)

„An Evening with …….” - Machine “F***ing” Head auf Burn My Eyes-Jubiläums-Tour in Zürich

Die US-Metaller von Machine Head zelebrierten das 25 Jahre-Jubiläum zum Album Burn My Eyes (V.Ö.: 09. August 1994) auf der BURN MY EYES – 25th Anniversary-Tour. Das Konzert fand am Dienstag, 22.10.2019, im Komplex 457 in Zürich statt. In den letzten Jahren ist es gang und gäbe, dass sich Bands und Interpreten einen Grund suchen auf Tour zu gehen und da bietet es sich auch ein Jubiläum eines Studiowerkes an dazu zu nutzen. In diesem Fall und öfters im Metal-Genre ist es absolut gerechtfertigt. Für die 1991 gegründete Band, dem Thrash und Nu Metal am ehesten zuzuordnen, aus Oakland (Anm.: Bay Area!!) bedeutete dieses Album auch das Debut und hat deshalb und weil es in der Szene als Meilenstein taxiert wird einen besonderen Stellenwert.

Gründungsmitglied Robert „Robb“ Flynn (Vox, Git) hat sich für die Tour was Besonderes ausgedacht. Nebst einem „normalen“ Set mit Liedern zum aktuellen Album Catharsis (V.Ö.: 26.01.2018) und Best of-Auswahl in einem ersten Teil der Show, wird im Zweiten dem Jubiläum gefrönt. Nach einer „Umstrukturierung“ innerhalb der Band bestreitet das aktuelle Line Up aus Robb Flynn, Jared MacEachern am Bass und die beiden anfangs Monat Oktober präsentierten Neu-Mitglieder Waclaw „Vogg“ Kieltyka (Git, Decapitated) und Matt Alston (Drums, Devilment, Eastern Front) der erste Teil. Für den zweiten Teil, dem nächsten Speziellen dieser Tour, sind Logan Mader (Git) und Chris Kontos (Drums) mit von der Partie.

Da aufgrund dieser Dosis Machine Head keine andere Band an diesem Abend bestehen könnte, so auch kein Support-Act, ist nicht umsonst im Titel „An Evening with…..“ erwähnt. Das Konzert war mit 1800 Fans kurz vor dem Ausverkauf. Nach dem Ozzy Osbourne-Intro ging es um 20:30 Uhr mit Imperium vom Through the Ashes of Empires-Album los. Die ersten Reihen gingen ab Beginn richtig gut mit und es war schon viel Bewegung im Publikum. Robb Flynn und Co. hatten die Fans in Bann gezogen. Bei Now We Die gab es den ersten von vielen Mosh-Pits an diesem Abend und da war einiges los im vorderen Drittel des Parterres. Der Balkonbereich war natürlich auch geöffnet bei so vielen Besuchern, aber dort ging’s bis auf ein paar Headbanger eher ruhig her. Dies obwohl Robb Flynn gestenreich auch die Fans „über Ihn“ immer wieder miteinbezog. Dagegen blieb die Konzertatmosphäre gut bis sehr gut und wehe das „Päuschen“ zwischen den Lieder dauerte zu lange, kamen sofort „Machine F***ing Head“Rufe. Fast ein wenig Leid taten mir die drei Kamera-Männer der Band. Im Pit konnten die Aufnahmen wackelfrei durchgeführt werden, aber für die Sequenzen im Mosh-Pit (z.B. bei From This Day) musste man starke Beine haben und die Situation gut einschätzen. Einer der Drei bewegte sich gar Crowd-surfend (Song: Halo) während seine Kamera die Szenerie festhielt. Bin gespannt wofür das Material benutzt wird. Sehen möchte ich es auf jeden Fall – wer und wann hat man schon mal eine solche Perspektive. Wie erwähnt spielte „die Musik“ im vorderen Drittel. Mit „Horns“ und „Fists in the Air“-Rufen vom Frontmann kann man, nebst mitsingen, Armeschwenken und rhythmisch klatschen, auch alle anderen Metalheads aus der Reserve locken. Die Atmosphäre war jedenfalls gut in der ganzen Lokalität, wenn dann noch der Iron Maiden-Klassiker Hallowed Be Thy Name und nachfolgend der Machine Head-Song mit DEM Mitsing-Refrain-Faktor, namentlich Halo, gespielt wird, dann kann man nix falsch machen um die Gunst der Fans. Nach Halo folgte eine Pause von 10 Minuten. Auf der Bühne blieb es mit den drei Machine Head-Teppichen, dem Logo-Backdrop über dem Drum-Kit und nebst verschieden farbigen normalen Spots auch Leuchten im MH-Design (ein auf der Ecke stehendes Quadrat) gleich, aber es mussten Anpassungen bei der Technik und insbesondere beim Drum-Kit erledigt werden.

Beim zweiten Show-Teil waren an den Seiten, bzw. hinter Ihnen, von Flynn und MacEachern, Gitarrist Logan Mader und Schlagzeuger Chris Kontos zuegegen. Nun war der Jubiläums-Teil angesagt und es ging anfangs Stimmungs-mässig ein Ruck durchs Publikum. Ich hatte das Gefühl, dass die Bass-Drum stärker in den Vordergrund rückte oder „pedalierte“ Kontos derart brachialer als Alstom, nicht nur beim Drum-Solo?!? Die Fans waren noch mehr in Bewegung und ein zwei Unentwegte liefen bei mehreren Circle-Pits in der Gegenrichtung. Wie viele blaue Flecken konnten Sie am nächsten Tag zählen? Ein Zimmermann blieb ein zwei Mal fast bewegungslos stehend mitten im Circle-Pit, sah sehr cool aus, aber nicht zur Nachahmung empfohlen! Obwohl sichtlich die Besucheranzahl durch die Konzertlänge abnahm, blieb es bei der guten Stimmung und wurde nochmals richtig stark bei A Thousand Lies mit den Hey, Hey, Rufen, dem Jam beginnend mit Metallica’s One und zum Konzertende mit dem Song Block. Aus gut unterrichteten Kreisen (Danke Dave) erfuhr ich, dass Block erst nur als Bonus fürs Album vorgesehen war. Unter viel Applaus und Jubel beendeten die amerikanischen Neo-Thrasher kurz vor/um Mitternacht das Konzert.

Da hatte man was fürs Geld! Trotz einer Pause wurde mehr als drei Stunden Metal vom Feinsten geboten. Viellicht hätte es Robb Flynn sein lassen, dass man bei zwei Liedern die Taschenlampe des Smartphones aktivieren sollte, dass passt gut bei Disturbed und Ihrem Cover zu The Sound of Silence, aber bei Machine Head …… nicht mein Fall. Der Sound war nicht zu erwarten gut. Ansonsten war’s, wie eine Kollege pflegt zu sagen „A f***ing awesome show“! Wer diese Show in der Schweiz sehen möchte, der sollte sich Tickets für den Montag, 04.05.2020, in der Konzertfabrik Z7 in Pratteln kaufen!

Setliste Machine Head (Zürich, Di, 22.10.2019, Komplex 457)

Intro: Diary of a Madman (Ozzy Osbourne Lied, ab Band)

Imperium, Take My Scars, Now We Die, Beautiful Mourning, Locust, Killers & Kings, I Am Hell (Sonata in C#), Aesthetics of Hate, Guitar Solo (mit Vogg, inklusive "Floods"-Outro), Darkness Within, Catharsis, From This Day, Ten Ton Hammer, Is There Anybody Out There?, Hallowed Be Thy Name (Iron Maiden Cover), Halo

Burn My Eyes-Jubiläum: Real Eyes, Realize, Real Lies, Davidian, Old, A Thousand Lies, None but My Own, The Rage to Overcome (inkl. Drum solo) , Death Church, A Nation on Fire, Blood for Blood, I'm Your God Now, Jam (One - Metallica / Bulls on Parade – Rage Against The Machine / Procreation of the Wicked – Celtic Frost / Raining Blood – Slayer), Block

Text/Photos: Daniel Strub

Veranstalter: Good News