Event Pics - Sarah Connor – Nachholkonzert im Hallenstadion (01.12.19)
Sarah Connor – Nachholkonzert im Hallenstadion (01.12.19)
Am letzten Sonntag fand es also statt, der Nachholtermin des Konzerts, welches Anfang November wegen einer schweren Bronchitis der Sängerin abgesagt werden musst. Ja, ihr habt richtig gelesen, ich habe mich wieder einmal in das Paralell-Universum deutscher Pop-Musik begeben, um dort zu schauen, wie es denn bei kommerziell erfolgreicher Mucke so abgeht. Und auch für jemanden, der mehrheitlich Metal hört, war der Abend ein gewaltiges Erlebnis. Aber der Reihe nach….
Pünktlich um 20.30 geht es los, ohne jede Vorgruppe. In Anbetracht dessen, dass am Montag wieder die meisten Arbeiten müssen, hätte der Anlass auch früher starten dürfen. Egal, ein Künstler, wird ja nicht so spät werden. Die Dame erscheint, in knackigen Lederhosen, also, doch ein bischen Metal, aber ok, falsche Musik. Beim ersten Lied hat sie einen Hut tief ins Gesicht gezogen. Ob das wohl für die Fotografen ist? Doch der ist beim zweiten Lied dann schon weg . Und Sarah Connor redet sehr viel. Sehr sehr viel. Und dann dürfen noch drei Mädels rauf auf die Bühne und Fotos machen. Toll. Für alle, die warten müssen. Damit ist es mit dem Meckern aber auch schon zu Ende. Denn was die Frau in 2 ½ Stunden abliefert, ist richtig gut. Jeder der vielen Songs bekommt seine eigene Inszinierung, seine eigene kleine Show, mit mehr oder weniger Musikern – zeitweilig stehen über 20 Leute auf der Bühne – mit der eigenen Licht und Video-Show, der eigenen Stimmung. Dabei folgen diverse Kameras der Sängerin und werfen die Bilder gross auf Rückwand der Bühne, damit auch der hinterste noch genug sieht. Dabei ist das nicht so schwer, denn die Bühn steht recht weit gegen die Hallenmitte. Offensichtlich passte nicht allen das neue Datum des Konzerts, denn der Zuschaueraufmarsch lies zu wünschen übrig. Musikalisch konnte man es hören, dass die Stimme noch etwas angeschlagen ist. Oder war, denn in den leisen Momenten und dem Fortgang des Auftritts wurde es immer besser. Und natürlich spielte sie all ihre grossen Hits. Das verschaffte den Zuschauern auch immer wieder Gänsehautmomente, wenn Sarah das Mikro ins Publikum hält und dieses die Songs Wort für Wort weitersingt. Ja, der schönste Moment, war gleichzeitig auch der Traurigste, als „Flugzeug aus Papier“ kommt und die Sängerin erklärt, wie es dazu gekommen ist. Natürlich gab es auch die überflüssigen Augenblicke. „From Sarah with Love“, einer ihrer grösssten Hits in einer Jazz-Version. Wer’s gut fand? ich nicht, denn es nahm dem Song die grossartige Melodie und verkam zum Gedudel. Auch diverse eingestreute Coversongs waren überflüssig, denn die Frau hat wirklich genug eigenes Material. Aber im Vergleich zum ganzen Rest der Show, war es zu verschmerzen. Man braucht ja ab und zu ein frisches Bier.
Alles in allem aber eine grosse Show, abwechslungsreich, farbenfroh. Da konnten auch allerlei Gastmusiker das Charisma der Sängerin nicht ankratzen. Sie stand zu jeder Zeit im Mittelpunkt, auch wenn sie mal für einen Song zum Umziehen verschwunden war. Eine Top-Leistung, die dann doch fast bis 23 Uhr dauerte.
Text & Pics: Martin Rahn