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Event Pics - Konzert Powerwolf Bern (07.12.19)

Konzertbericht Powerwolf (Gloryhammer), Bern 7.12.2019

Weihnachten steht vor der Tür und mit der Weihnachtszeit kommt auch die Zeit der Weihnachtsmärkte: Zahlreiche Stände mit Köstlichkeiten, warmen Pullis oder sonsti­gem Krimskrams sind auf den jeweiligen Stadt- oder Dorfplätzen versammelt, Weih­nachtsmusik ertönt aus den Lautsprechern und überall tummeln sich Menschen, die einfach nur die Zeit mit ihren Freunden genießen wollen.

Beim Eintritt in die Festhalle Bea Bern Expo zum Abschlusskonzert der „Sacrament of Sin“-Tour von Powerwolf staunte ich nicht schlecht: Stände mit Verpflegung ver­teilt in der Halle, eine große Merchandise-Ecke und natürlich die große Bühne, auf der bald die Ehrengäste des heutigen Abends aufspielen würden. Metal-Musik er­tönte aus den Lautsprechern und alles in allem kam es mir wie ein kleiner Weih­nachtsmarkt für die ca. 3.000 Freunde von Gitarrensoli und Headbangen vor.

Um 19.00 Uhr startet das richtige Musikprogramm des Abends. Gloryhammer kom­men in voller Fantasy-Montur als Prinzen, Zauberer oder „Hootsmen“ verkleidet auf die Bühne und heizen mit ihrem Power Metal Bern gehörig ein. Beim zweiten Song „Gloryhammer“ holt Frontmann Angus McFife den Namensgeber der Band aus den „Tiefen des Weltalls“ hervor und besiegt glorreich unter dem Strahlen der massiven Lichtshow den bösen Goblin auf der Bühne. Die Performance der Band lässt keine Wünsche offen, spätestens ab diesem Song sind die Fans mit Feuer und Flamme dabei. Ein glücklicher „Questlord“ aus den Reihen des Publikums wird beim Song „Questlords of Inverness, Ride to the Galactic Fortress“ (ja ich weiß, ein Wahnsinns­titel!) ausgesucht, um dem Cyborg „Hootsman“ (Bassist) ein Bier per Crowdsurfing zu besorgen. Anschließend wird auf der Bühne feierlich der Geburtstag des dunklen Zauberers Zargothrax (Keyboarder) zelebriert. Das Publi­kum steigt sogleich mit „Happy Birthday“ ein. Bei „Hootsforce“ im Eurodisco-Stil und dem Klassiker „Uni­verse On Fire“ rasten die Fans aus. Die schwindelerregenden Hö­hen der Songs meistert Sänger Angus mit Bravour und auch der Rest der Band singt kräftig bei den Refrains mit. Nach einer Stunde Spielzeit endet das Konzert dann mit „The Unicorn Invasion of Dundee“ und einem finalen Showdown zwischen Zargo­thrax und Angus McFife, den natürlich unser Held gewinnt. Der Hootsman wird un­ter tosendem Ap­plaus zum König gekrönt und die Band verlässt nach einem gelun­genen Konzert die Bühne.

Auch auf einem Metal-Weihnachtsmarkt darf etwas Religion nicht fehlen. Denn schließlich existiert der Konsumwahnsinn, den wir heute Weihnachten nennen, ei­gentlich aus einem anderen Grund. Doch unsere Religion in der Halle hat einen ganz be­stimmten Namen: Heavy Metal! Die heilige Messe des Heavy Metal zelebrie­ren Powerwolf übrigens zum ersten Mal in Bern. Um 20.35 Uhr betritt das Wolfsru­del die Bühne, verdeckt von einem bodenlangen Vorhang, der vom Bühnendach her­abhängt und nach dem Intro mit einem lauten Knall zu Boden fällt. Ein massives Bühnenbild mit Skulpturen, Hintergrundvorhänge mit Wölfen und die kostümierten und geschminkten Musiker sind dann zu sehen. Feuer schießt aus allen Ecken der Bühne, passend zum ersten Song „Fire & Forgive“. Frontmann Attila bekommt wäh­rend des Songs zwei Flam­menwerfer in die Hand gedrückt, was mich ein wenig an Herrn Lindemann von Rammstein erinnert. Die Fans sind von Minute eins an dabei, klatschen, singen und recken ihre Hände zu Fäusten und „Pommesgabeln“ geformt in die Luft. Der klassisch aus­gebildete Sänger Attila Dorn unterhält das Publikum zwischen den Songs immer wie­der mit gekonnten Showeinlagen oder Hintergrund­geschichten zu verschiedenen Songs. Als er das Publikum vor „Armata Strigoi“ zu einer Mitsingaktion überreden will, ist er selbst überrascht, wie gut Bern doch singen kann. „Ich kann nicht me­ckern, scheiße“ sagt er unter Gelächter seiner Fans. Genau dieses Statement be­schreibt auch den Rest der Show von Powerwolf: eine perfekte Bühnenchoreografie mit Bannerwechsel, hier und da eingestreuten Pyroeffekten mit Feuersäulen oder kleinen Feuern auf der Bühne und das makellos vorgetragene und zum Mitmachen anregende musikalische Repertoire der Band lassen am Ende des Abends sicher niemanden unzufrieden den Saal verlassen. Die mit brennendem Kla­vier dargebotene Ballade „Where The Wild Wolves Have Gone“ zählt für mich per­sönlich zusammen mit den drei Zu­gaben „Sanctified With Dynamite“, „Coleus Sanc­tus“ und „Werewolves Of Armenia“ zu den Highlights des Konzerts. Auch die vorge­tragene Neuauflage vom Klassiker „Kiss Of The Cobra King“ kann sich sehen lassen und bringt Abwechslung in die doch sehr vorherseh­bare Show. Denn wer Powerwolf schon mal gesehen hat, den sollte der Ablauf des Konzerts nicht sonderlich überra­schen.

Nach knapp zwei Stunden verabschiedet sich Attila Dorn vom Publikum mit den Wünschen für ein „gesegnetes Weihnachtsfest“. Gepaart mit der „Segnung des Heavy Metals“ beim Song „Lupus Dei“ ist das wohl ein passender Abschluss, um vom kleinen Metal-Weihnachtsmarkt in die harte Realität zurückzukehren, besessen vom Heavy Metal.

Setliste Powerwolf:

  • Fire and Forgive
  • Army of the Night
  • Incense & Iron
  • Amen & Attack
  • Killers With the Cross
  • Demons Are a Girl's Best Friend
  • Armata Strigoi
  • Stossgebet
  • Resurrection by Erection
  • Where the Wild Wolves Have Gone
  • Blessed & Possessed
  • Kiss of the Cobra King
  • We Drink Your Blood
  • Lupus Dei

-------

  • Sanctified With Dynamite
  • Coleus Sanctus
  • Werewolves of Armenia

 

Setliste Gloryhammer:

  • The Siege of Dunkeld (In Hoots We Trust)
  • Gloryhammer
  • Angus McFife
  • The Land of Unicorns
  • Questlords of Inverness, Ride to the Galactic Fortress!
  • The Hollywood Hootsman (Zargothrax's birthday celebration)
  • Goblin King of the Darkstorm Galaxy
  • Hootsforce
  • Masters of the Galaxy
  • Universe on Fire
  • The Unicorn Invasion of Dundee

 

Fotos: Oliver Haremsa (Emeraldpics)

Text: Elias Haremsa

 

Veranstalter: Good News

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