Event Pics - Brothers of Metal & Elvenking begeistern im Z7 (18.01.20)

Brothers of Metal & Elvenking begeistern im Z7 (18.01.20)

Das sich eine Truppe, die erst vor drei Jahren ihr Debüt auf den Markt gebracht hat, eine andere Truppe, die in dem Zeitpunkt schon 20 Jahre existierte, als Support nimmt, um in einem Land ein Konzert zu geben, in dem sie noch nie waren, das tönt doch zunächst einmal etwas ungewöhnlich.

Der Support, wenn man den überhaupt von Support reden kann, waren Elvenking aus Italien. 23 Jahre im Geschäft bringen Routine, schaffen eine grosse Menge an Repertoire und guten Liedern. Und beides zusammen mündete in einem begeisternden Konzert, mit grossartigen Meldien, bei gesunder Härte und einer schönen Portion Folk. Powermetal mit einer leichten Maiden-Schlagseite, dirigiert von Sänger Damna, der mit dem Publikum spielt, wie ein Puppenspielter mit seiner Marionette. Er hat die Anwesenden auf jeden Fall voll im Griff, doch auch seine Mitstreiter haben gleichberechtigt ihre Momente und Freiheiten. Es macht einfach Spass der Band zuzuschauen und  übersieht dabei fast, dass sie weit über eine Stunde Spielzeit bekommen. Co-Headliner wäre dann wohl eher richtig und vor allem gerechtfertigt.

Und dann steht dort auf der Bühne nach einem Intro ein Haufen Wilder, in Pelz, Leder und allerlei Riemen gehüllt und legt los, als wäre der Teufel hinter ihnen her. Dann erscheinen auch die drei (!!) SängerInnen auf der Bühne und singen / growlen, was das Zeug hält. Ist das ernst gemeint? Musikalisch geht es in Richtung Powerwolf, nur ohne Amen und Halleluja, es geht um nordische Sagen und Gestalten und es ist eine einzige grosse Party. Brothers of Metal zaubern einem zwangs-läufig ein Grinsen aufs Gesicht und so sehr sie auch grimmig dreinblicken, sie haben selber sichtlich Spass an der ganzen Maskerade. Aber nur Klamauk ist es nicht, denn der Vergleich mit Powerwolf ist durchaus ernst gemeint und als Ausdruck von Qualität gedacht. Die Melodien sind gewaltig, die drei SängerInnen tun dem Gesamtsound sehr gut, denn alle sind sehr schön unterschiedlich. Am Schluss gibt es leider keine Zugabe, aber das tat dem grossartigen Erlebnis keinen Abbruch. Unglaublich, was aus Schweden immer wieder für geile Bands kommen.

Text & Pics: Martin Rahn