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Event Pics - 5FDP, Megadeth & Bad Wolves - MegaDeathPunch Zürich (17.02.2020)

Eine weitere Kick Ass-Show von 5FDP im Hallenstadion Zürich – grandiose Megadeth – Bad Wolves mehr als würdig

Trotz dem Monster Magnet-Konzert im Dynamo Zürich am selben Tag begrüssten 7200 Metalheads im Hallenstadion Zürich den Headliner Five Finger Death Punch. Neben ihm sorgten Megadeth und Opener Bad Wolves am Montag, 17. Februar 2020, für ein ausgezeichnetes Metal-Konzert und reichlich positive Publikumsresonanz. Wann wieder sieht man ein solches Package?!? Die Stimmung war auf und vor der Bühne sehr gut beim Zürcher Stopp der MegaDeathPunch-Tour.

Um 18:50 Uhr legte Bad Wolves mit dem Kracher No Messiah los. Meiner Meinung der beste Song auf dem aktuellen Album N.A.T.I.O.N. (V.Ö.: 25.10.2019). Trotz der bulligen Figur von Sänger Tommy Vext ist er sehr athletisch und war überall auf der Bühne anzutreffen – selbst sitzend am Bühnenrand. Die Band wirkte allgemein sehr frisch und hatte richtig Spass bei der Darbietung. Obwohl die Nu Metal-Band erst 2017 gegründet wurde, kann sie bereits auf eine gute Fan-Base zurückgreifen. Die 40 Minuten Spielzeit waren sehr unterhaltsam. Ein Circle-Pit bereits beim zweiten Lied (Learn to Live) sieht man auch nicht alle Tage. Mit T-Shirt und Drum-Sticks verschenken kommt man auch gut an bei den Fans. Zusätzlich half der Band die Cover-Version (2018) des Cranberries-Hits Zombie (letzter Song im Set), der viral ging, aber auch durch die Förderung der Band durch Headliner Five Finger Death Punch (5FDP). Sänger Vext half der Band aus als es deren Sänger Ivan Moody nicht gut ging und man war zusammen auf Nordamerika-Tour. Durch die ähnlich Stimmlage und dem Stil passte Bad Wolves hervorragend ins Line Up.

Hingegen überraschte mich, dass die legendäre Thrash Metal-Band Megadeth auf dieser Tour dabei. Ok, aufgrund des Tour-Namens passt es hervorragend, aber das kann ja nicht alles sein. Die beiden anderen Bands outeten sich als Fans und wiesen ein ums andere Mal auf die gute Stimmung innerhalb des Tour-Trosses hin. Was man so las, wäre das früher nicht das einfachste Unterfangen gewesen mit Mega-Dave auf Tour zu sein, denn er galt als nicht gerade die pflegeleichteste Person. In den letzten Jahren scheint er auch diesbezüglich ruhiger geworden zu sein. Alles andere als ruhig war es bei der Show von Megadeth. Dieses Konzert war das bisher beste Konzert, das ich von Sänger und Gitarrist Dave Mustaine, Kiko Loureiro (Gitarre), David Ellefson und Dirk Verbeuren erleben durfte. Wie schon bei Bad Wolves war auch hier der Sound sehr gut und sogar eine Spur brachialer. Insbesondere das Drum-Kit war hervorragend abgestimmt, dass jeder Schlag klar und präzis wiedergegeben wurde von der Technik. Für Band-Verhältnisse bewegte man sich viel auf der Bühne. Die insgesamt 3 Mikros wurden abwechselnd von Lead oder Backing Vocals genutzt. Jedes Bandmitglied kannte die Laufwege des Anderen und teils sah es wie eine Choreographie aus. Zum Bühnenbild, die Projektionen auf die imposante Boxenwand war gut gemacht. Daneben wurde mit Bühnen-Nebel und CO2-Salven hantiert. Zusammen mit dem Licht resultierten damit gelungene Show-Effekte. Ein ums andere Mal, kam mir ein „Wow“ über die Lippen. Obwohl man im Vorfeld der Tour über Mustaines Kehlkopf-Erkrankung mitbekam, war ich überrascht wie gut er singen konnte. Ganz im Gegenteil, die vermutlich durch die Operation hervorgerufene Kratzer in der Stimme, machte den Gesang noch aggressiver als sonst schon. Die Auswahl der Lieder hielt mit dem bereits hier geschriebenen Positiven Schritt. Hangar 18 als ersten Song auszupacken war eine gute Wahl, so hielt man die gute Atmosphäre der Vorband und hatte einen guten Start für die 55-Minuten-Show. In meinen Augen war ein Monster namens Megadeth am Wirken, dass den Höhepunkt in der Hit-Folge von Symphony of Destruction, Peace Sells (mitgesungen vom Publikum) und Holy Wars... The Punishment Due. Leckerbissen waren das Über-Kopf-Spiel von Mustaine, dem abwechselnde Lead zwischen ihm und dem Brasilianer Loureiro und der Auftritt des eigentlichen „Monsters“.

In der Pause wurde oft die Frage gestellt, kann Five Finger Death Punch die tolle Atmosphäre halten nach Megadeth? Wie oft als auch ich mir die Frage gestellt habe, war es so. Zwischen 21:30 und 23:00 Uhr kam es bis zu 5(!!) Circle-Pits gleichzeitig zwischen Barrikaden und Mischpult – ein wilder, aber friedlicher Mob. Untermalungen mit Feuer und CO2-Salven, Bühnennebel und dreimal einem Knall bei dem der einte oder andere im Publikum erschrak, waren weitere Stil-Mittel um den Modern oder Nu-Metal von Ivan Moody (Vox), Zoltan Bathory (Git), Andy James (Git), Bassist Chris Kael und Schlagzeuger Charlie Engen brutal gut ans Publikum zu bringen. Ja, ihr habt richtig gelesen, 5FDP-Gitarrist Jason Hook wurde auf dieser Tour ersetzt durch Andy James (längere Regenerationszeit nach OP) – seines Zeichens ex.-Sacred Mother Tongue/Fields Of The Nephili-Gitarrist. Nach meinen Ohren machte er seine Sache gut, obwohl er augenfällig nicht die Darbietungen und Publikumsinteraktionen drauf hat wie die eigentliche Band. Vielleicht sollte er sich auch verschieden farbige Socken und Schuhe zulegen, 7/8-Hosen anziehen und springen wie Frontmann und Energiebündel Moody, dann könnte es klappen, haha. Die Show mit vielen Posen, Plektren-Weitwurf (würde mich interessieren wie viele Plektren von der Bühne den Weg ins Publikum fanden – viele waren es) kam beim sehr gut an und zog auch mehr „älteres“ Publikum in die ersten Reihen als bei der letzten Show in Zürich (28.11.2017). Dies könnte auch an der Megadeth-Gefolgschaft gelegen haben. Langeweile kam keine auf!

Die Bühne war gut einsehbar und mir gefiel im Speziellen wie der riesige Riesen Totenkopf-Schädel über dem Drum-Kit unterschiedlich farblich und perspektivisch beleuchtet wurde. Zusammen mit den schwingenden, Dreadlock-mässig-gebundenen Barthaaren von Bassist Kael, die Aussahen wie herumwirbelnde Tentakel eines Tintenfisches, kam ich mir vor als ob man auf dem Filmset von „Pirates of the Carribean“ weilt. Naja, der Sound war hier anders, aber die unzähligen „Motherfu**ers“ waren passend.

Obwohl es nicht gereicht hat die Veröffentlichung vom mittlerweile achten Studioalbum, F8, auf diese Tour fertigzustellen, wurde ein Lied daraus live vorgestellt. Es handelte sich um Inside Out, dass seinen Platz als erstes im Zugabe-Block hatte. Wahre Fans der Band kannten es bereits, weil damit Promo im Vorfeld der Veröffentlichung von F8 (Freitag, 28.02.2020) betrieben wurde. Bis auf das akustische gespielte The Tragic Truth (erstmals live Anfang Februar 2020 gespielt) gab es keine Überraschung in der Liedauswahl. Warum auch, denn mit Hits wie Lift Me Up, Never Enough, Burn MF oder The Bleeding bringt man die Fans zu Mosh-Pits und singen. Eigentlich bräuchte es die beiden Cover-Songs Bad Company und Blue on Black nicht im Set, da genügend eigene Songs vorhanden sind, aber die Band wie auch die Fans haben sie antizipiert und sind deshalb nicht mehr wegzudenken. Wie erwähnt kennen sich Bad Wolves und 5FDP sehr gut und so kam es, dass die beiden Sänger Moody und Vext Burn MF zusammensangen. Hier wurde deutlich wie gut die beiden Stimmen passen (siehe zweiter Abschnitt).

Nach 90 Minuten war die Show (leider) vorbei und zu Klängen von The Animals-Cover The House of the Rising Sun verliessen die Besucher die Halle. Gegenüber der letzten Show (2017) spielte man 15 Minuten länger und 1200 Fans mehr fanden sich ein. Wenn es so weitergeht, wird das nächste Mal die 10000’er Grenze geknackt. Vermutlich haben zahlreiche jüngere Fans an diesem Abend Megadeth für sich „entdeckt“ und es wäre zu wünschen, dass Dave Mustaine seine Krankheit unbeschadet übersteht. Das gleiche wünschen wir 5FDP-Gitarrist Jason Hook, dass er vollständig genest.

 

Setliste Bad Wolves (Mo, 17.02.20, Hallenstadion)

No Messiah, Learn to Live, Remember When, No Masters, Killing Me Slowly, Sober, I'll Be There, Zombie (The Cranberries Cover)

 

Setliste Megadeth (Mo, 17.02.20, Hallenstadion)

Hangar 18, The Threat Is Real, Dread and the Fugitive Mind, Sweating Bullets, Conquer or Die!, Trust, Angry Again, Dystopia, Symphony of Destruction, Peace Sells

Bonus: Holy Wars... The Punishment Due

 

Setliste 5FDP (Mo, 17.02.20, Hallenstadion, ohne Gewähr)

Lift Me Up, Trouble, Wash It All Away, Jekyll and Hyde, Sham Pain, Bad Company (Bad Company Cover), Burn It Down, Got Your Six, The Agony of Regret (Band), The Tragic Truth (teils akustisch), Wrong Side of Heaven (akustisch), Battle Born, Blue on Black (Kenny Wayne Shepherd Cover), Coming Down, Never Enough, Drum Solo, Burn MF

Bonus: Inside Out, Under and Over It, The Bleeding

Outro: The House of the Rising Sun ([traditional] Lied)

 

Photos/Text: Daniel Strub

Veranstalter: Good News

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200217 Mo 5FDP Megadeth Bad Wolves Zürich
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