Event Pics - Metal Festival Schaffhausen – die 2. Ausgabe (20.11.21)

Metal Festival Schaffhausen –  die 2. Ausgabe (20.11.21)

Endlich findet es also statt, das 2. Metal Festival Schaffhausen, und die Stimmung könnte nicht besser sein . Alle freuen sich wieder auf Live-Musik und die Bands sind heiss auf’s Spielen.

Schon kurz nach 3 Uhr nachittags geht es los und The Sick Fox stehen auf der Bühne. Optisch unschwer als Turbonegro-Fans zu erkennen, spielen sie energiegeladenen Punkrock und holen gegen Schluss für ein spassiges Tatu-Cover Organisator Steven auf zum mitspielen auf der Gitarre auf die Bühne. So sollte jedes Festival starten.

Und dann kommen SMOG. Von der Band ist im Netz kaum etwas zu finden, aber was dann folgte,  war ein Death-Core-Gewitter, was uns erst mit offenem Mund dastehen liess, doch das wich dann schnell einem breiten Grinsen. Diese Energie und Wildheit hätte ich nicht erwartet. Einfach geil. Und deren Sänger war keine Sekunde auf, sondern nur vor der Bühne anzutreffen. Welch ein Brett!

Honor brachten danach das Festival wieder zurück auf Thrash-Kurs. Schnelle, kompromisslose Songs, welche die Nackenmuskeln arg strapazieren, jedoch mit viel Abwechslung und genügend Energie und Melodie, dass es nie langweilig wurde. Der wilde Moshpit im Publikum war natürlich die Folge davon. Starke Nummer.

Mit Doctor Detox wurde dann schon fast wieder gemütlich. Aber der Funke springt auch bei dem Trio über. Besonders herrlich ist die Thrash-Cover-Version vom „Bommerlunder“ der Toten Hosen. Daumen einmal mehr nach oben.

Eine ganze Spur kommerzieller wird es anschliessend bei Judge Minos. Aber die Band um Ausnahme-Gitarrist Dominic Blum hat durch viele Konzerte unheimlich viel an Power, Routine und Qualität gewonnnen. Es holpert nichts mehr, alles ist aus einem Guss. Power-Metal gepaart mit Thrash (was anderes kommt bei Steven eh nicht auf die Bühne). Über allem thront aber die virtuose, teilweise atemberaubend schnelle Gitarren-Arbeit von Dominic, die ohne die Hintermannschaft aber auch nichts wäre. Und auch wenn ich mich wiederhole, da ist was ganz grosses auf dem Weg.

Mit Mabon wird es danach direkt international. Drei Schweizer, ein Schweizer, der aber in Österreich lebt und ein Österreicher, die ihren Sitz nach St. Gallen verlegt haben, entern die Bühne. Das ist Thrash auf höchstem Niveau, mit Death-Schlagseite und Maiden-mässigen melodien. Gemäss stimmen aus dem Publikum die beste Band des Abends. Und gegen diese Meinng ist nichts einzu-wenden. Nur die Bühne ist etwas klein, sodass sich Basser Tom kurzerhand an einen Tisch davor setzt. Herrlich. Und der Band macht es sichtlich Spass.

Das Festival ist zeitlich nun schon ganz ordentlich aus dem Ruder gelaufen und leider dünnt sich das Publikum deutlich aus. So verpassen diese Leute eine grossartig aufspielende Death-Metal-Band. Nihilo aus Bern zeigten Eindrücklich, dass die Gegend um die Hauptstadt doch kein Metallisches Niemandsland ist. Und auch das Durchbrechen der bisherigen Thrash-Wand war sehr wohltuend. Ein Arschtritt und wir waren wieder hellwach.

Und auch die Band ganz am Schluss, Corpus Delicti aus dem Thurgau mobilisierten die Anwesenden nochmals dazu, alles zu geben.  Eine Thrash- aber auch Spass-Offensive, bei der Steven wieder für einige Aktionen sorgte. So enterte er mit einem Teil des Publikums kurzerhand die Bühne. Und ganz am Schluss spielter er auch nochmals einen Song auf der Bühne mit. Beeindruckend in der Mitte des Gigs auh kurz der Instrumenten-Tausch von Basser Sileno mit Drummer Simon. Hut ab Jungs, geile Show.

So geht ein toller Abend also auch wieder zu ende. Trotz ein paar technischen Pannen während des Abends hat doch alles super funktioniert. Die Getränke waren ausreichend vorhanden, moderate Preise und ein superleckeres Gulasch – oh, sorry, das gab’s ja nur Backstage…. Schade, dass Corona und die damit verbundenen Massnahmen auch hier viele Leute vom Kommen abgehalten haben. So geht allerdings die schweizer Konzert-Szene langsam aber sicher den Bach runter. Die Anwesenden hatten aber wohl nichts zu bemängeln.  Freuen wir uns also auf die 3. Ausgabe.

Text & Pics: Martin Rahn