Event Pics - Totenheer Plattentaufe mit Malphas und Nihilo im Treibhaus (04.12.21)
Totenheer Plattentaufe mit Malphas und Nihilo im Treibhaus (04.12.21)
Mehrfach war sie veschoben worden, die Plattentaufe des nunmehr auch nicht mehr so neuen Albums „Die Schwarze Spinne“. Aber im X-ten Anlauf ist es nun also doch dazu gekommen und gab den Metal-Fans vor einem drohenden neuerlichen Lockdown nocheinmal die Möglichkeit, so richtig abzurocken und die Wut rauszulassen.
Als Opener des Abends waren eigentlich die Sachsen Nornir geplant. Doch wegen einer drohenden Quarantäne musste hier für Ersatz gesorgt werden. Den Berner Death-Metallern Nihilo wurde diese Aufgabe dann übertragen und sie lösten sie mit Bravur, hatten sie sich doch in den vergangen Monaten an diversen Konzeten einiges an Routine geholt. Mit ordentlich Wums war es ihnen ein Leichtes, die Anwesenden so richtig warm zu machen. Mit möchtigen Songs und wie eine Dampfwalze legten sie ein gutes Fundament für de Rest des Abends. Ein starker Auftritt.
Nach einem kurzen Moment des Ärgers – wieso muss ausgerechnet an dem Abend das Pedal der Bassdrums brechen – konnte der Höhepunkt des Abends also starten. Die 5 Musikervon Totenheer waren sichtlich froh, endlich auch wieder auf der Bühne stehen zu können. Und sie machten keine Kompromisse, erzeugten sofort eine düstere, gewaltige Stimmung, eine Wand aus Gitarren aus der die Stimme von Sänger Komthur stach heraus wie ein Schwert aus dem Nebel. Mehrheitlich spielte die Band die Songs des neuen Albums , fünf Viertel-Stunden geile Mucke. Und ganz zum Schluss gab es dann doch noch einen Schluck alkolischen Sprudelwassers. Gute Musik braucht eben keine Show-Effekte.
Wenn dann nach dem Hauptact noch eine weitere Band auf der Bühne steht, dann ist es oft so, dass schon viele Zuschauer die Location verlassen und der Blick von der Bühne eher frustrierend ist. Nicht so bei den Lausannern Malphas, die in letzter Zeit ebenfalls schon einige Konzerte in der Deutsch-Schweiz spielen konnten. So waren genügend Gäste geblieben und das war ein fruchtbarer Boden. Die ordentlich mit Blut begossenen Musiker machten dann dort weiter, wo Totenheer vorher aufgehört hatten. Mit klassichem, gutem Black Metal, der voll nach vorne ging, keinen Baum stehen liess und nur verbrandte Erde hinterliess. Was für ein Brett zu später Stunde, grossartig.
So endete ein „gemütlicher“ Abend im Luzerner Treibhaus, bei dem mir komischerweise keine der sonst durchaus üblichen Alkoholleichen begegnete. Die Besucher schienen durchwegs voll und ganz zufrieden zu sein. Danke an die Hells Metal Abend für die Durchführung des Abends, den Technikern für die perfekte Untermalung und den Bands für eine unvergesslichen Abend.
Bilder und Text: Martin Rahn