Event Pics - Queen + Adam Lambert im Hallenstadion (28.6.2022)

Grossartige Inszenierung von Queen-Hits

Mit einer pompösen Show und vielen grossen Hits erfreuten Queen + Adam Lambert 14'000 Menschen im Hallenstadion. Und Freddie Mercury war irgendwie auch ein bisschen mit dabei.

Über 20 Trucks stehen auf dem Parkplatz beim Hallenstadion. Das lässt eine aufwendige Show vermuten – und die gibt es auch. Queen + Adam Lambert rühren auf „The Rhapsody Tour“ mit der grossen Kelle an: Prunkvoll ist die Bühne eingerichtet, ein langer Laufsteg führt in die Hallenmitte. Ein paar sehr glückliche (und vermögende) Fans gehören mit zum Bühnenbild, weil sie in Balkonen links und rechts des Vorhangs stehen dürfen. (Der Preis für diese „Experience“ beträgt zum Beispiel in Holland rund 1000 Euro.) 

Im Pailletten-Smoking mit Zylinder und viel Glitter auf der Haut tritt Adam Lambert auf. Er ist der “geborene Rockstar und Frontmann”, sagte Brian May einst - und das stimmt auch heute noch. “Er ist nicht Freddie, und er tut auch nicht so, als wäre er er“ - und auch das ist wahr. Lambert selbst sieht sich als Gast von Queen, mit denen er ihre Musik performen darf, nicht mehr und nicht weniger. Und so ist es eine Queen-Show, eine Inszenierung, eine Mischung aus Tribute-Konzert mit Original-Mitgliedern und Musical. Aber es ist vor allem: die ganzen tollen Songs (wieder) einmal live hören: „Hammer To Fall“, „Somebody To Love“, „Killer Queen“, „Don’t Stop Me Now“ - alle in einer Reihe. Im zweiten Akt geht es mit „Bicycle Race“, „Fat Bottomed Girls“, „Another One Bites The Dust“ und „I Want It All“ Schlag auf Schlag weiter. 

Dann begrüsst Brian May die Menschen und stimmt «Love Of My Life» an. Das Publikum füllt das Hallenstadion mit Handylichtern. «Ich liebe dieses Licht. Es sollte viel mehr Licht auf dieser Welt geben», sagt May. Eine Aufnahme von Freddie Mercury erscheint, wie er denselben Song „weiter“ singt. Roger Taylor kommt dazu.«These Are the Days of Our Lives» (das dazugehörige Musikvideo war das letzte, das Freddie aufnahm, knapp ein halbes Jahr vor seinem Tod, bereits sichtlich gezeichnet) singen Roger Taylor (Lead) und Brian May gemeinsam, dazu laufen alte Aufnahmen der Band auf den Leinwänden. Der Kloss im Hals ist gross, die Tränen zuvorderst. Überhaupt scheinen der eine oder die andere immer mal wieder was im Auge zu haben. Der Verlust wiegt nach all den Jahren immer noch schwer.

Gerade als es mit „Crazy Little Thing Called Love“ wieder etwas fröhlicher geworden ist, folgt ein Song für Taylor Hawkins, den verstorbenen Foo-Fighters-Drummer. Es ist «Under Pressure», was sonst.

Man kommt gar nicht aus dem Staunen heraus: Ein Hit jagt den nächsten („A Kind Of Magic“, „I Want To Break Free“, „Who Wants To Live Forever“), die Lichtshow ist gigantisch und der Sound sowieso. Ob riesige Discokugel, die wirklich fast das ganze Hallenstadion „befunkelt“, die Illusion eines riesigen Felsens, auf dem May ein Solo performt, oder die Weltall-Visuals - alles ist perfekt aufeinander abgestimmt. Als das Spektakel mit „Bohemian Rhapsody“ endet, sind alle glücklich. Und dann gibt es noch „We Will Rock You“ und „We Are The Champions“ als Zugabe.

Text & Bilder: Leandra Jordi