Event Pics - Comaniac – zünftige Plattentaufe im KIFF (20.10.23)

Comaniac – zünftige Plattentaufe im KIFF (20.10.23)

Das dieser Abend eine ordentliche Sause werden würde, war im Vorfeld schon klar. Die Türöffnung um 19.00 liess aber erst mal solche Gedanken nicht zu, denn so richtig viele Leute standen noch nicht in Aarau vor dem KIFF. Doch das änderte sich dann mit jeder Minute und am Ende war die ehemalige Futterfabrik sehr gut gefüllt.

Den Anfang auf der Bühne machte eine Thrash-Metall-Kapelle aus dem Ruhrgebiet. Teutonic Slaughter scheinen den Job gebucht zu haben, für Plattentaufen in der Schweiz spielen zu dürfen. Immerhin waren sie vor ein paar Jahren in der selben Funktion in Basel tätitg. Und die Jungs können rocken und ordentlich Dampf machen. Musikalisch gibt es hier gar nichts zu rütteln, nur Gesangslinien der Songs waren etwas gar wild. Als die Jungs aber nach einer Dreiviertelstunde von der Bühne kamen, waren sie klatschnass. Jederzeit wieder.

Das grosse Kontrastprogramm dazu gab es anschliessend von Uncaved. Die erst wenige Jahre alte Truppe hatte vor drei Monaten die eigene Debüt-Scheibe auf den Markt geworfen, schlug musikalisch aber in eine völlig andere Kerbe. Sehr progressiver Death-Metal  mit vielen Kanten und Wendungen verlangte dem geneigten Zuhörer einiges ab. Musik, die man eindeutig mehrmals hören sollte, um den Zugang zu finden. Aber so geht es meist mit künfigen Legenden los. Schwerer, aber starker Tobak.

Und dann kommt der Headliner, die vier Hebammen, die einem neuen Meisterwerk auf die Welt helfen wollen. Comaniac stehen seit vielen Jahren für gute Mucke, die immer voll nach vorne losgeht. Jetzt war das Kiff richtig schön gefüllt die richtige Kulisse, die auch die Band so richtig abgehen lässt. Das Publikum singt sich ebenso in Rage, wie es die Musiker auf ihren Instrumenten tun. Es folgt ein Kracher nach dem andern, die Songauswahl ist wunderbar abwechslungsreich und nur zwei Songs des neuen Machwerks schaffen es nicht auf die Setlist. Etwa in der Mitte des Gig’s wird dann die CD wie es sich gehört feucht-fröhlich getauft. Davor darf die Band noch einen saftigen Check von Souls of Rock entgegennehmen, der wohl in die Produktion eines neuen Clips gesteckt werden. Danach geht es wieder zurück auf die Thrash-Autobahn. Und wie es mit Autobahnen so passiert, ist man viel zu schnell am Ziel, sprich, ist der Gig viel zu schnell zu ende. Klar spielt die Band noch zwei knallende Zugaben, dann ist Schluss. Boah, was für ein Brett.

Setlist Comaniac: Intro, Eye to Eye, Art is dead, Start the Madness, Secret Seed, Between the Stars, Nothing but Lies, Taufe, Breakdown Rite, None for all, Desolation Manifest, Coal, The new Face of Hell, Head of the Snake, Killing Tendency, Zugaben: Battery (Metallica-Cover), 1 2 Rage

Doch das ist nicht das Ende des Abends, denn da kommt ja noch eine Band. No Mute, 2006 gegründet, aus der Nähe von Olten, hat sich dem Stoner Rock verschrieben. Leider hatte sich da ein doch erheblicher Teil des Publikums nach draussen verzogen. Ob die wohl wussten, dass es eine ordentliche Bierdusche geben würde. Naja, clever ist anders. Musikalisch deutlich ruhiger, aber nicht minder gut, entspannt, war es eines von seltenen Konzerten der Band. 

Text und Bilder: Martin Rahn