Event Pics - Czar Fest 2023 in der Kaserne Basel (11.11.23)

Czar Fest 2023 in der Kaserne Basel (11.11.23)

Ein recht gut besuchtes Czar-Fest fand am letzten Samstag in der Kaserne in Basel statt. Während draussen sich noch Karussells drehten und man sich mit Zuckerwatte die Zähne kaputtmachen konnte, gab es in der Kaserne drinnen ganz andere Klänge aus dem musikalischen Untergrund zu hören.

Den Start machte die Band Tar Pond aus Zürich, wobei gemäss Sänger Thomas mindestens vier der sechs auf der Bühne stehenden Musiker gar nicht von dort stammt, einen Posaunisten mitgezählt. Doomig langsam und sehr sehr schwer, war das, was da aus den Boxen kam. Teilweise erinnerte es an das letzte Celtic Frost-Werk und es hatte wenig melodiöses, woran man sich hätte halten können. Die gespielten Songs besassen allesamt Überlänge, sodass im ganze Set auch nur 4 Lieder Platz hatten, doch das genügte voll und ganz für ein Klang-erlebnis der besonderen Art.

Nun wurde es für das Czar Fest erstaunt poppig. Mit Load stand ein Quartett auf der Bühne, welche düsteren Elektro-Pop zelebrierte. Bass und Schlagzeug bildeten das Klanggerüst und waren etwas dominanter als bei «nor-malen» Songs. Die Gitarren wurden eher Gaze-massig eingesetzt und weitere elektronische Elemente kamen aus der Konserve. Dass hier aber Metal-Musiker am Werk waren, konnte man dennoch gut herausspüren, auch wenn sich die Musiker hinter LED-Masken versteckten, die stehts parallel Muster in vielen Farben zeigten. Stimmlich erinnerte das Ganze etwas an David Bowie. Düster aber sehr interessant.

Bei Fvnerals wurde es danach wieder doomig langsam, schon fast zähflüssig mit Einflüssen von Dark Ambient und Shoegaze, sehr sparsam instrumentiert und nur drei Musiker, die aber auch meist nur als Silhouetten sichtbar waren. Die Musik war eine Art Endzeit-Soundtrack, und aufgrund der aktuellen Meldungen aus Island, wie die Beschreibung dessen, was man nach einem grossen Vulkanausbruch dort vor Ort antreffen dürfte.

Zu guter Letzt wurde die Bühne leergeräumt und gegen hinten mit Verstärkern und Boxen ein Halbrund aufge-baut, vor dem sich die drei Musiker von Darkspace platzierten. Was zunächst mit mit einem zarten Intro begann wurde dann jäh von ein Black Metal-Gewitter abgelöst. Und dieses wurde dann mehrheitlich bis zum Ende durchgehalten. Es war eines der durchaus raren Konzerte der Berner Band, die man durchaus als Kult bezeichnen konnte. Der Saal war nun gerappelt voll und kaum jemand befand sich noch davor. Und was die Band da auf der Bühne zelebrierte war schlicht und einfach gewaltig.

Nebenbei unbedingt noch erwähnenswert waren viele Bilder im Foyer der Kaserne, die dort ausgestellt waren. Die Afterparty habe ich mir dann aber verkniffen, ich war schlicht von dem Gesehenen und Gehörten gesättigt.

Text und Bilder: Martin Rahn