Event Pics - Punker NOFX im ausverkauften Komplex Klub (20.08.2013)

„Hey, everyday is a fuck*** Friday“

Nach der Konzertverschiebung vom Z7 ins Zürcher Komplex 457, gab es am Dienstagabend kurzfristig die letzte Schiebung des Konzertes. NOFX spielten anstelle vom Komplex 457 eine Etage tiefer im Komplex Klub. Dies machte Sinn, da somit das Konzert mit 450 Besuchern ausverkauft war. „Kleiner“ Nebeneffekt, die Show war meine bisher heisseste, schweisstreibendste Show des Jahres 2013. Sie übertraf diesbezüglich sogar das Ugly Kid Joe-Konzert im Plaza!

Über You (CH)

Zeit: 20.00 – 20.33 (33 min)

Zu Beginn des Punkabends waren bei den einheimischen Über You noch keine 450 Nasen im Komplex Klub und somit die Temperaturen im angenehmen Bereich. Die Band bestehend aus Sänger, zwei Gitarristen, Bassist und Schlagzeuger hatten zwar ein paar Hardcore-Fans dabei die für ein wenig Stimmung sorten, aber bis auf die letzten zwei tollen Mitsing-Songs und einem Stagediver gibt es nicht zu berichten.

Setliste Über You

On a Detour, Givin In, These Walmarts, ICCL, Burn this City, Gift and Curse, All We Go, Tonight!, Another Night

Barb Wire Dolls (US)

Zeit: 20.50 – 21.21 (31 min)

Mit den in L.A. ansässigen Barb Wire Dolls ging es, obwohl nur zu dritt on stage, mehr ab. Der Sound war gut und trotz nur Schlagzeug und Gitarre sehr druckvoll. Optischer und aktiver Mittelpunkt war Sängerin Isis Queen. Die blonde Punkerin zeigte eine tolle Show. Obwohl das Publikum nur sehr langsam aus der Reserve kam, gab Sie einiges. So enterte Sie die Schultern eines Fans und liess sich singend durch den Klub tragen, purzelte auf der Bühne herum, riss männlichen Fans die Haare oder streckte ein ums andere Mal den Stinkefinger entgegen. Ab Mitte Set war nun Bewegung im Publikum und in den ersten Reihen kam es zu längeren Pogo-Dance-Parts. Die Temperaturen stiegen. Nach knapp einer halben Stunde schweisstropfender Performance war für Barb Wire Dolls Schluss.

NOFX (US)

Zeit: 21.55 – 23.11 (76 min)

Eine Viertelstunde vor Zehn wurde es langsam aber sicher eng vor der Bühne und die Hitze stieg ohne sich zu bewegen. Gegen das was nun folgte war der bisherige Abend ein laues Lüftchen. Der Tornado in Form der Ami-Band NOFX begann zwar kurz vor Zehn mit Spässen zwischen Lead-Gitarrist El Hefe und dem Publikum, aber bei den ersten Akkorden zu 60% ging’s steil. Pogo, Platzverteidigung, Crowdsurfer - so muss ein Punk–Konzert sein! Man fühlte sich wie in einer menschlichen Turbine. Nach drei Songs hatte man das Gefühl die heisse, stickige Luft wäre zum Schneiden und die Temperaturen stiegen unaufhörlich, denn nun kam die vorgängig vermisste Bewegung und Fan-Bekundungen dazu. Zu kurzzeitiger Abkühlung in Form von Bechern und Flaschensalven mit Mineralwasser, oder was auch immer drin war, kam es nur sporadisch. Verdammt, ich hätte kurze Hosen montieren sollen. Respekt den Fans, die das ganze Set der Amis in den ersten Reihen verbrachten. Mich zog es nach etwa 5 Songs, bei Quart in Session, in hintere Gefilde des Klubs. Wer nun dachte, dort wäre es weniger hitzig gewesen, der täuschte sich. Man schwitzte nur einmal an diesem Abend, aber mehr als eine Stunde!

NOFX hatten gewohnt Ihren Spass und trugen nach kurzer Zeit BH’s auf der Bühne. Man vermisste einzig die Sprünge von Gitarrist Eric Melvin, welche durch die kleine Bühne und wenig Luft nach oben es schlichtweg nicht zuliessen ohne sich zu dabei zu verletzen. Dafür glänzten die Vier mit einer Menge Spass und Selbstironie, lustigen Ansagen, einer guten Songauswahl und stilistischer Abwechslung (Punk, Reggae und ……. bis zu Swing). Champs Elysées und The Moron Brothers und zum Abschluss Kill All the White Man waren meine Highlights.

O-Ton Sänger Fat Mike: „ Its tuesday or friday? Only assholes says its tuesday. Hey, everyday is fuck*** friday!“ Amen.

Setliste NOFX:

60%/ What's the Matter With Parents Today?, Murder The Government (Mark Curry cover)/ It's My Job to Keep Punk Rock Elite, Quart in Session, 72 Hookers, Mattersville, Seeing Double at the Triple Rock, Eat the Meek, Pharmacists Daughter, My Orphan Year, I Believe in Goddess, What Now Herb? (Herb Alpert cover), Drugs Are Good, Insulted By Germans, Bob, Radio (Rancid cover), Franco Un-American/Champs Elysées (Joe Dassin cover), Church And Skate, Fuck the Kids/I Linoleum,

Bonus: Ronnie & Mags, The Moron Brothers, Bottles to the Ground, Kill All the White Man

Photos und Text: Daniel Strub