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Event Pics - Grandioser Chris Cornell mit Aimee Mann an der Baloise Session (10.11.2013)

Das Motto „Handmade“ war mit den Künstlern Chris Cornell und Aimee Mann treffend gewählt

Wenn sich Schweizer Rocksänger ein Stelldichein geben muss etwas spezielles sein. So geschehen am Sonntag, 10. November 2013, am „Handmade“ - Abend an der Baloise Session in der neuen Event Halle Messe Basel. Das Konzert mit den Protagonisten Chris Cornell und Aimee Mann lockte nicht nur Gotthard-Sänger Nic Maeder oder Gianni Pontillo von The Order in die Event Halle Messe Basel, sondern zahlreiche weitere Konzertbesucher. Das Baloise Session - Konzept mit den Clubtischchen und dem Kerzenlicht könnte man meinen, sei nur für diesen Abend konzipiert worden. Diese Ambiance zusammen mit den beiden aussergewöhnlichen Stimmen war der Eintrittspreis bereits wert. Der Abend konnte aufgrund der reduzierten Besetzung (Aimee Mann) oder der One – Man – Show (Chris Cornell) glatt als Akustik – Gig durchgehen.

 

Aimee Mann (US)

Zeit: 20.05 – 21.15 (70 min)

Die amerikanische Singer - und Songwriterin Aimee Mann startete nach der Ansprache von Festivalleiter Matthias Müller mit dem Lied Going Through the Motions. Es war zu Beginn gewöhnungsbedürftig eine einzelne Person auf der grossen Bühne nur mit einer Gitarre in den Händen spielen zu sehen. Dies änderte sich bereits beim zweiten Song als Sie Unterstützung durch den Pianisten Jamie Edwards und dem Bassisten Paul Bryan erhielt. Weiteren Support gab es zum Titel Save Me (aus dem Magnolia-Film) mit dem Sänger und Gitarristen Ted Leo. Die Songs kamen allesamt locker flockig daher mit mehr oder weniger Tiefgang und wurden in den meisten Fällen mit Anektoden Mann’s eingeleitet. So erzählte Sie dass Hillary Clinton zu Save Me tanzte und Ihr Jeb Bush, Bruder des früheren US – Präsidenten, mit festem Händedruck und den Worten „Great Job“ gratulierte. Der Auftritt war unterhaltsam mit wenigen Überraschungen. Zum einen ist die Amerikanerin mit Sicherheit eine sehr starke Persönlichkeit, die dann mit einer solch fast schon zerbrechlich wirkenden Stimme singt, dass man Sie unterstützen müsse. Vom Publikum hätte ich mehr Mitklatschen oder Zwischenapplaus erwartet. Denn kam Sie mal stimmgewaltiger rüber oder Ihr Pianist legte ein fulminantes Solo hin, blieb es weitgehend ruhig im Saal. Erst nach Ankündigung des letzten, regulären Songs, One, kam es zum Mitklatschen. Darauf verabschiedete Sie sich im Laufschritt (!!) von der Bühne um jedoch wenige Minuten später mit den beiden Zugaben Red Vines und Deathly nochmals zurückzukehren. Mein Höhepunkt war das Lied Lost in Space.

Setliste Aimee Mann:

Going Through the Motions, Red Flag Diver, Soon Enough, Labrador, You Could Make a Killing, Ghost World, Borrowing Time, Save Me, Phoenix, Wise Up, 4th of July, Lost in Space, The Fall of the World’s Own Optimist, One

Bonus: Red Vines, Deathly

 

Chris Cornell (US)

Zeit: 21.48 – 23.49 (121 min)

Im Vorfeld des Auftritts von Chris Cornell wurde gemunkelt, dass das Konzert länger als Baloise Session – üblich gehen könnte. Dies war tatsächlich der Fall. Chris Cornell spielte zwei (!!) Stunden aus seinem Repertoire. Er liess die Zeit mit Soundgarden, Audioslave, Temple Of The Dog, Coverversionen von Musikern unterschiedlicher Couleur und seine bisherige Solokarriere Revue passieren. Da Chris Cornell ohne Songliste arbeitete und es den Anschein machte, dass er spontan nach Stimmung des Publikums und seinem Gefühl entschied, welchen Song er als nächstes auspacken sollte, gestaltete sich die Zusammenstellung der Setliste als äusserst schwierig *smile*. Auch durch diese Tatsache wurde es zu keinem Zeitpunkt langweilig. Man stellte sich die Frage, was kommt als nächstes?

Der Mann, der alleine auf der Bühne inmitten eines „einfachen Wohnzimmers“ agierte, liess nur seine Stimme und die Gitarre zu. Mit einer Ausnahme wohlgemerkt, beim letzten Song seines regulären Auftritts, dem Soundgarden Lied Blow Up the Outside World, spielte er mit den Effektgeräten zu seinen Füssen und verliess unter einem kräftigen, tiefen Ton die Bühne, aber ansonsten war alles „handmade“. Da das Bühnenlicht nur in Nuancen änderte und verständlicherweise dezent eingesetzt wurde, war man durch nichts als vielleicht seinem Tischnachbarschaft abgelenkt. Ich war selten so relaxt und dennoch in Erwartungshaltung an einem Konzert dabei – welch ein Kontrast! Wie bereits zuvor Aimee Mann leitete auch Chris Cornell seine Lieder mit Anektoden oder Gefühlsbeschreibungen ein. Dies sorgte je nachdem für Staunen, einem Lächeln oder spontanen Applaus, denn im Gegensatz zum vorherigen Konzertteil war beim Soundgarden – Frontmann auch Zwischenapplaus angesagt oder es wurde mitgesungen. Beim inbrünstig gesungenen Black Hole Sun, eines der zahlreichen Highlights an diesem Abend, wurde er beim Refrain stark von den Fans unterstützt. Dieser Auftritt hatte was Magisches. Mit One von U2 und der bemerkenswerten Version von Michael Jackson’s Hit Billie Jean sorgte er für überraschende Momente und bei Hunger Strike kriegte man Gänsehaut. Dagegen war die Version des Lennon  - Song’s Imagine nicht über alle Zweifel erhaben – ein kleines Tief inmitten eines permanenten Hochs.

Wie erwähnt ging er nach Blow Up the Outside World von der Bühne und es schien das Konzert wäre zu Ende. Ein paar Besucher machten sich, zu unrecht wie sich herausstellte, auf den Weg nach Hause. Unter kräftigen Rufen der inzwischen zur Bühne eilenden Fans und Klatschen auf den Sitzplätzen, kam Chris Cornell nochmals für vier Songs auf die Bühne. Mit dem Bee Gees – Song To Love Somebody beendete er unter tosendem Applaus dieses grossartige Konzert.

Ich hätte gar nicht soviel schreiben sollen, ein „Das war ein grandioses Konzert und gehört zu den bislang besten drei Konzerten in diesem Jahr“ hätte auch gereicht! Es animierte längst verstaubte CD’s mal wieder hervorzuholen und den Neunzigern einen Hör - Besuch abzustatten. Der Baloise Session ist mit diesem Abend ein grosser Wurf gelungen – DANKE!

Setliste Chris Cornell:

Scar on the Sky, Can't Change Me, You Know My Name, Be Yourself (Audioslave Song), Dandelion (Audioslave Song), As Hope and Promise Fade, Halfway There (Soundgarden Song), Fell on Black Days (Soundgarden Song), Black Hole Sun (Soundgarden Song), Sunshower, Original Fire (Audioslave Song), Seasons, The Day I Tried to Live (Soundgarden Song), One (U2 Coverversion with Metallica Lyrics), Billie Jean (Michael Jackson Cover), Wooden Jesus (Temple of the Dog Song), Call Me a Dog (Temple of the Dog Song), Hunger Strike (Temple of the Dog Song), A Day in the Life (The Beatles Coverversion), Imagine (John Lennon Coverversin), Blow Up the Outside World (Soundgarden Song)

Bonus: I Am the Highway (Audioslave Song), Doesn't Remind Me (Audioslave Song), Thank You (Led Zeppelin Coverversion), To Love Somebody (Bee Gees Coverversion)

 

Photos und Text: Daniel Strub

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