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Event Pics - Steve Hackett - Genesis-Backflash im Z7 (13.05.2014)

Ein nostalgischer Konzertabend mit Progressive Rock-Grössen – Genesis-Backflash

Zum Konzert des mittlerweile 64-jährigen britischen Ausnahmegitarristen Steve Hackett fanden sich nach Schätzung 800 Konzertbesucher, Prog.-Rock-typisch mehrheitlich Männer, am Dienstagabend, 13. Mai 2014, im Z7 in Pratteln ein. Man hatte somit in den hinteren Reihen noch Bewegungsfreiheit, dagegen war in den ersten Reihen das Publikum ziemlich dicht gedrängt. Die Fans waren überwiegend Ü40 und ich erkannte einige Gesichter vergangener Progressive Rock-Konzerten der letzten Monate. Da Steve Hackett im Rahmen seiner Genesis Extended 2014 World-Tour ausschliesslich Songs während seiner Zeit bei der britischen Supergruppe im Programm hat, entdeckte man das einte oder andere Genisis-Motiv auf T-Shirts aus dieser Ära. Ich vermute mal nicht mehr Original *smile*.

Die Fans mussten einiges an Stehvermögen beweisen, denn das 16 (!!) Songs umfassende Konzert dauerte annährend 2,5 Stunden. Ja, 2.5 Stunden erscheinen lange, aber durch die Songvielfalt, die musikalische Bandbreite von knapp einem Jahrzehnt Genesis und angesichts der Spielfreude der Musiker verging die Zeit fast zu schnell. Freute man sich kurz um halb Neun dass es losging, war auf einmal das reguläre Set um halb Elf vorbei. Nach einer 5 minütigen Pause mit Klatschen, Stampfen der Fans und etlichen „Zugabe“-Rufen konnte aufgeatmet werden, denn die 6 Musiker kehrten für zwei Songs zurück auf die Bühne.

Wie bei vergangenen Tourneen hatte Gitarrenvirtuose Hackett, der sich gewohnt in der Bühnenmitte aufhielt, auch bei dieser Tour ein illustres Ensemble an hochkarätigen Musikern dabei. So positionierte sich Bassist und Aktivposten Nick Beggs auf der rechten Bühnenseite, Multiinstrumentalist (Flöte, Keyboard, Perkussion, Saxophon) Rob Townsend links, auf einer höheren Bühnenebene befanden sich Keyboarder Roger King und rechts davon Gary O’Toole am Schlagzeug. Nicht zu vergessen, es war natürlich auch ein Sänger mit dabei. Der Schwede Nad Sylvan, der mit Flower Kings-Mastermind Roine Stolt an dessen Projekt Agents Of Mercy beteiligt ist, brachte die nötige Stimmen-Virtuosität und Variabilität für die Lieder mit. Daneben glänzte Sylvan mit, seiner an die glorreichen Zeiten der 70er Prog-Grössen angepassten, Kleidung/Make-Up und der ausgesprochen facettenreichen, theatralischen Mimik. Vermutlich würde er auch als Schauspieler eine gute Figur machen. Unterstützt mit Backgroundvocals wurde er durch Beggs, O’Toole und Hackett.

Wie für Progressive Bands gewohnt, soll die Musik der Mittelpunkt sein und nicht die Showelemente. Showelemente, bis auf eine passende Lichtstimmung über das ganze Set, gab es keine, aber es war entzückend wenn sich z.B. Hackett mit Gitarre und Beggs mit seinem doppelläufigen Bass eine Art Duell lieferten und sich wie Kinder darüber amüsierten. Die erwähnte Spielfreude herrschte über das ganze Konzert. Wer auf lange Einleitungen zu Songs hoffte wurde enttäuscht. Hackett drückte sich über seine Gitarre aus, aber sagte zumindest ein paar Worte auf Deutsch zu Beginn der Show, stellte die Band vor und liess es bei „Thank you’s“. – fand ich sympathisch. Er ist kein Mann der grossen Worte, aber dennoch mit einer Präsenz auf der Bühne. Wenn er seine Tapping-Kunst anwendete oder ein träumerischer Gitarrenpart anstand, war Ihm Gewiss, dass alle Augen in der Halle auf Ihn gerichtet sind. Das einzig extravagante an Hackett ist wohl sein roter Schal – sein Markenzeichen.

Musikalisch war es jedenfalls ein Genuss sondergleichen. Es gab praktisch in jedem Song einen Höhepunkt, jedoch stachen Songs, wie The Return of the Giant Hogweed, The Musical Box und Los Endos im Zugabeteil anhand der Publikumsresonanz oder der Performance hervor. Mit dem grossartigen Supper’s Ready als letztem Song im regulären Set wurde das Publikum aufgrund seiner Länge geprüft, aber hinterliess einen Nachhaltig positiven Eindruck. Schlussendlich musste ich nach diesem Abend zugestehen – ich kannte bisher nur ein Teil von Genesis! Bis am Dienstagabend vor dem Konzert war Genesis für mich eine Pop-Rock-Band – jetzt ist es eine Progressive Rock-Band die im Verlauf der Jahre mehr zur Popmusik fand. Danke Steve Hackett für diesen grossartigen Abend!

 

Setliste Steve Hackett (Genesis Songs):

Dance on a Volcano, Dancing With the Moonlit Knight, Squonk, Fly on a Windshield, Broadway Melody of 1974, The Return of the Giant Hogweed, The Fountain of Salmacis, The Musical Box, I Know What I Like (In Your Wardrobe), Horizons, Firth of Fifth, Lilywhite Lilith, The Knife, Supper's Ready

Bonus: Watcher of the Skies, Los Endos

 

Photos: Zur Verfügung gestellt vom Z7; Photograph Daniel Strub (www.great-moments.ch)

Text: Daniel Strub

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