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Event Pics - Rockparty mit Airbourne und mehr in Winterthur (22.08.2014)

„Stand up for Rock’N’Roll – Stand up for Switzerland“

So muss es sein – ein Steigerungslauf der Stimmung von Act zu Act. Waren zu Beginn etwa 3/5 Fanfläche beim ersten Supportact besetzt und die Stimmung eher dürftig, war beim Headliner Airbourne das pure Gegenteil der Fall. So eng die Konzertbesucher standen, hatte man das Gefühl das Konzert sei praktisch ausverkauft und augenscheinlich hatten die Fans mächtig Spass. Der Bierkonsum stieg genauso wie die Stimmung und das Personal im zum Bierstand umfunktionierten Brunnen inmitten der Steinberggasse hatten reichlich zu tun mit Ausschenken.

Bei den Winterthurer Musikfestwochen ist die gute Organisation allgegenwärtig auch an der nunmehr 39. Ausgabe. Man musste bei der Türöffnung um 19:00 Uhr kaum anstehen und dies trotz den anlassüblichen Sicherheitskontrollen. Der bereits erwähnte Bierstand war nur eine Möglichkeit sich zu verpflegen. Durch die Tatsache, dass der Konzertstandort eine Gasse ist, war man auch inmitten im Pulk der Fans rasch am gewünschten Stand. Der Merch-Stand war strategisch ebenfalls gut platziert. Man konnte sich gleich nach der Zugangskontrolle auf dem Weg in die Steinberggasse mit T-Shirts und CD’s eindecken.

Wie an solchen Stadt-Festivals üblich tragen die Anwohner auch Ihren Teil zur Atmosphäre bei und liessen es sich nicht nehmen vom Fenstersims aus den Bands und Rockfans zuzuschauen. Ihre bestens gewählte Zimmerbeleuchtung trug das Übrige bei.

Das Publikum war buntgemischt, z.B. befand sich eine ältere Dame mit Wacken-T-Shirt mit vermutlich Ihrem Enkel in der ersten Reihe (!!) – cool! (siehe: erste Photo)

 

The Family Rain

Zeit :  19.31 – 20.10 (39 min)

Die drei Brüder Ollie (Back Vox, Git), Timothy (Drum) und William (Vox, Bass) Walter betraten kurz nach halb Acht abends die Bühne in der Steinberggasse. Als Family Rain eröffneten Sie mit den letzten Sonnenstrahlen den Rockabend. William postierte sich in der Bühnenmitte und seine Brüder links (Ollie) und rechts (Timothy) von Ihm. Speziell war, dass das Schlagzeug von Timothy recht nahe am Bühnenrand stand. Eine Zuschauerin meinte mit einem breiten Grinsen „Wunderbar, jetzt sehe ich mal einen Schlagzeuger aus der Nähe“.

Die ersten Songs bewegten sich im Classic Rock, doch ab Set-Mitte tendierten die Stücke mehr zu Alternative Rock. Dabei wurde auch die Stimmung im Publikum besser. Es wurde zwar immer höflich applaudiert, aber nun wurde mitgeklatscht. Gerade als ich dachte, dass William’s Stimme mich an einen anderen Engländer erinnerte hörte ich puren Brit-Pop von der Bühne. Na klar - es fiel mir ein, seine Stimme hat was von den Oasis-Brüdern, Liam und Noel. Falls sich Oasis nicht reformieren hat man mit The Family Rain eine gute Alternative.

 

Triggerfinger

Zeit :  20.44 – 21.54 (70 min)

Eines kann man mit Sicherheit behaupten, Triggerfinger sind eine der best angezogenen Bands. Doch nicht nur: Kleider machen Leute und gute Musik. Die aus Belgien stammenden Triggerfinger, bestehend aus Ruben Block (Vox und Guitar), Paul Van Bruystegem (Bass) und Mario Goossens am Drum-Kit, lieferten eine überaus energische Show während Ihrer rund 70 Minuten Spielzeit ab. Vor knapp einem Monat fand ich Ihr Gastspiel am Stimmen Festival in Lörrach jedoch druckvoller und insgesamt besser. In Winterthur bewegte sich Sänger Block auf der ganzen Bühne und kletterte auf Boxen oder aufs Drum-Kit, Bassist Van Bruystegem hing die coole Art raus mit passender Sonnenbrille und Drummer Goossens mit bespielte gewohnt wuchtig sein Schlagzeug - sein Drum-Tech hatte die Hände voll zu tun um die Becken zu richten. Trotzdem fehlte der letzte Kick im Vergleich zu Lörrach, die grossen Posen und Jumps blieben praktisch aus. Auch in dieser Form sind die Belgier noch immer eindrucksvoll und kamen sehr gut an. Den Fans passte es und quittierten die Show mit viel Applaus und mitunter Szenenapplaus. Die Stimmung war markant besser als bei The Family Rain, jedoch wurde unter den Zuschauer noch immer viel gequatscht. Sorry, ich verstehe dies nicht. Da geht man an ein Rockkonzert und weiss nichts Besseres zu tun als die halbe Zeit zu plaudern. Ich finde es eine Respektlosigkeit den Künstlern und den Musikfans gegenüber! In den Umbauphasen hat man dazu immer noch genügend Zeit.

Zurück zu Triggerfinger - die sympathisch wirkenden Belgier punkteten insbesondere mit dem Song My Baby’s Got a Gun. Der bluesige Beginn zum Mitklatschen geht über in eine Up Tempo-Rocknummer. Diesen Songverlauf, die Mimik der Drei und die Stimmungssteigerung im Publikum mitzuerleben war stark. Eines der Highlights in Winterthur. Erwähnenswert ist auch das Schlagzeug-Solo von Goossens mit der Beleuchtung durch zwei Spotlights seiner Mitmusiker bei Ihrem Hit All This Dancin‘ Around. Dabei brachten Sie die Fans zum Jumpen. Auch ohne I Follow Rivers ein gutes Set von Triggerfinger.

Setliste Triggerfinger:

Black Panic, And There She Was Lying in Wait, By Absence of the Sun, Game, On My Knees, Perfect Match, My Baby’s Got a Gun, Camaro, Let It Ride, All This Dancin‘ Around, Is It

 

Airbourne

Zeit:  22.35 – 24.00 (85 min)

Kurz nach halb Elf begann die Dirty Rock’N’Roll-Zeit. Anhand der T-Shirts im Publikum unschwer zu erkennen, wegen wem die Fans in der Steinberggasse sind - Airbourne. Nun strömten nochmals mehr Leute in die Gasse und man bekam den Eindruck, dass das Konzert kurz vor dem Ausverkauf stand.

Triggerfinger heizte ja im letzten Drittel der Show gut ein, aber kein Vergleich wenn das Quartett aus Down Under loslegt. Die Fans schienen dazu ein Grossteil Ihrer Energie aufgespart zu haben. Der passende Opener Ready To Rock fasste das Publikum genauso auf und streckte die Hände, sang aus voller Kehle mit, Plastikbecher mit und ohne Inhalt flogen durch die Luft und bereits waren ein paar Crowdsurfer Richtung Bühnengraben unterwegs. Eine ausgelassene, aber friedliche Stimmung herrschte während des ganzen Konzertes. Selbst ein Moshpit bei Live it Up brachte glücklicherweise keine Verletzten zu den Sanitätern.

Wie Ihre Musik blieben auch die Akteure nicht ruhig. Sie boten eine energiegeladene Show ohne Kompromisse. Bassist Justin Street wechselte immer wieder mit Gitarrist David Roads die Bühnenseite und schwangen Ihrer Mähnen dabei Richtung Publikum. Ebenfalls im Takt seiner Stöcke war Drummer Ryan O’Keeffe damit beschäftigt Headbangen zu betreiben. Aufgrund dessen und des Schlagzeugaufbaus bekam man Ihn kaum zu Gesicht. Wer dauernd im Mittelpunkt stand, nicht nur wegen seinem Platz in der Bühnenmitte, war Gitarrist und Sänger Joel O’Keeffe. Dies ist kein gewöhnlicher Frontmann, sondern eine Frontsau! Nur schon seine Show war das Eintrittsgeld wert. Eine tolle Rock-Attitüde geht von Ihm aus. Er beherrscht alle erdenklichen Posen, tanzt mit Gitarre auf der Bühne, leuchtet mit Scheinwerfern ins Publikum oder beleuchtet damit seinen Bruder Ryan am Drum-Kit, bewegt sich zum Gaudi der Fans à la Angus Young (AC/DC) von Bühnenseite zu Bühnenseite und röhrt ins Mikro als wäre es die letzte Show seines Lebens. Eine Kletteraktion wie an anderen Airbourne-Konzerten unterliess er in Winterthur, aber dafür stieg er öfters auf Boxen und poste was das Zeug hielt. Mit Bierbüchsen kann man ja eine Menge anstellen, z.B. sie geöffnet den Fans zuwerfen, aber auch sich die Büchse zehnmal gegen den Kopf schlagen bis sie aufbricht und dann erst werfen wo sie mit einem Biertropfenschweif hinterlassend bei den Fans ankommt. So passiert beim letzten, ganz gespielten Song an diesem Abend mit dem stilgerechten Namen Runnin' Wild! Als Höhepunkt fand ich sein Ausflug beim Hit Girls in Black inklusive Gitarrenspiel auf den Schultern eines Sicherheitsmannes durch die Konzertbesucher. Passend dazu begleitete Ihn, neben einem weiteren Security, ein Roadie der die ganze Szenerie mit einer Adventure-Kamera mitschnitt. Joel liess sich nach etwa halber Strecke auf den Rand eines zu einer Bar umfunktionierten Brunnens stellen und rockte so inmitten der Steinberggasse und den Fans munter weiter. Das sind wahre Rockstars, die die Nähe zum Publikum nicht missen möchten und so das Publikum anstacheln. Im Übrigen kam er dann wohlbehütet zurück auf die Bühne.

Aufgrund der Musik möchte ich keinen Song besonders hervorheben, sondern das Konzert insgesamt als eine der besten Rockshows im Moment taxieren. Ein wenig komisch war das Ende der Show. Nach den Zugaben Live It Up und Runnin' Wild wurde Blackjack angespielt, aber nach einer Minute abrupt beendet und die Bühne verlassen. Es war dabei Mitternacht und vermutlich haben die Veranstalter ein Abkommen mit der Stadt Winterthur, dass nach 12 Uhr keine Live-Musik mehr gespielt wird.

Setliste Airbourne:

Ready to Rock, Too Much, Too Young, Too Fast, No One Fits Me (Better Than You), Diamond in the Rough, Blonde, Bad and Beautiful, Girls In Black, Cheap Wine & Cheaper Women, Chewin‘ the Fat, Black Dog Barking, No Way But the Hard Way, Stand Up for Rock 'N' Roll

Bonus: Live It Up, Runnin' Wild, Black Jack (angespielt)

 

Photos und Text: Daniel Strub

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