Event Pics - MANOWAR back in Basel (18.01.2015)
Hail to Switzerland – die Könige des Metal in Basel?!?
Manowar (US):
Zeit: 19:06 – 20:55 (109 min, inkl. 7 minütigem Outro)
Knapp nach 19:00 Uhr am Sonntagabend, 18. Januar 2015, stand die US-Band Manowar auf der Bühne der St. Jakobshalle in Basel. Dieser eher frühe Termin, schien einige Metaller zu irritieren, denn die Halle füllte sich immer mehr bis kurz nach 20:00 Uhr, also nach fast einer Stunde nach Konzertbeginn. Schlussendlich fanden sich etwa 4500 Metal-Heads ein.
Manowar spielten zuletzt am 25. März 2011 an selber Stätte. Ihr fragt Euch warum ich das so gut weiss? Ganz einfach, es war eines der schlechtesten Konzerte meiner Meinung! Es ist wie mit den sehr guten Konzerten, auch die Schlechten bleiben in Erinnerung. Damals konnte ich die elend langen Ansprachen von Bassist Joey DeMaio nicht mehr hören und die schlechte Soundqualität tat das Übrige. Die US-Band konnte also nur besser sein auf Ihrer aktuellen Kings Of Metal MMXIV-World Tour als damals – beileibe nicht schwierig. Das Konzert war wirklich besser, aber hinterliess einen zwiespältigen Eindruck. Die Jungs waren fit und posten, allen voran Joey DeMaio, was das Zeug hielt. Eine Ausnahme war der „Plumpser“ auf den Allerwertesten von Gitarrist Karl Logan zu Kill With Power. Sie suchten und fanden einen guten Draht zum Publikum. Bis kurz vor das Mischpult war die Begeisterung ab dem ersten Song Manowar im Publikum ersichtlich – heftiges Applaudieren, „Horns“ und der Manowar-typische Gruss (linke Hand über Kopf umfasst rechtes Armgelenk und rechte Hand zur Faust geballt). Von der angekündigten Super-Show „2015 werden wir mit einer Show in die Schweiz zurückkehren, die grösser und massiver ist, als alles was wir je zuvor in der Schweiz gemacht haben!“ (O-Ton, DeMaio) erkannte ich im Vergleich zu einer üblichen Metal-Show keine aussergewöhnlichen Elemente oder Unterschiede. Das Licht, Nebel und CO2-Salven waren gut eingesetzt, an die Songs gut angepasste Videoprojektionen und eine Bühne mit zwei zusätzlichen Etagen mit Rampen links und rechts zugänglich, aber was ist da grossartig anders oder geschweige denn neu?!? Es war gut, dass die Fans sich ab und an durch zwei Kameramänner live aufgenommen auf der grossen Leinwand auf der Bühne erkennen konnten – war’s das?!? Der Sound war es bestimmt nicht, denn ab The Lord Of Steel wurde es deutlich lauter, die Gitarre tönte blechern und der Bass war zu dominant. Mit Konzertlänge war die Qualität zwar wieder besser und die Instrumente richtig aufeinander abgestimmt, die Lautstärke blieb jedoch zu hoch! Selbst mit Ohrstöpsel war es unangenehm.
Nicht meckern kann man über die Songauswahl. Diese war exzellent. Ein erster Abschnitt war ein Mix aus den Anfängen (Manowar) bis hin zu diesem Jahrzehnt (The Lord Of Steel). Danach kam der Teil auf den ich mich ganz dem Tour-Motto am Meisten freute, dass gesamte Kings Of Metal-Album aus dem Jahre 1988 liessen Sie von der Leine, zwar nicht in derselben Reihenfolge und das hymnenhafte The Crown And The Ring wurde nur als Outro der Show verwendet, aber sehr ordentlich. Einzig störten Ihre „Verschnaufpausen“, die Manowar mit Videos überbrückten - doch lieber diese Videos als Joey DeMaio’s Ansprachen anno 2011. Joey ergriff am Ende des Kings Of Metal-Teils dennoch das Mikro und bedankte sich, neben einigen „True-Metal/Manowar-Äusserungen“, beim Veranstalter Good News und im Speziellen bei Stefan Matthey. Dies geht voll in Ordnung im Gegensatz zum süffisanten True Metal-Geschwätz. Sorry, es war zu lächerlich, wenn er es tatsächlich ernst meinte. Nach „Joey’s Speech“ folgten als Zugaben Warriors Of The World United und Black Wind, Fire And Steel bevor man zum erwähnten Outro die Halle verliess.
Fazit: Wer auf Nieten, Metall, vollbusige Frauen in sexy Outfits, aber auch auf Tolkiens Epos Herr der Ringe steht, der konnte mit den Videoeinspielungen mehr als zufrieden sein. Wer das erste Mal an ein Metal-Konzert ging, sah dabei all seine Vorurteile vor Augen *zwinker*. Lieder wie Kingdome Come, Heart Of Steel, Wheels Of Fire, Hail And Kill, Kings Of Metal und Black Wind , Fire And Steel gehörten, trotz Stimmdefizit in höheren Lagen von Sänger Eric Adams, zu den Höhepunkten. Die Einspielung als eine Art Ahnengalerie u.a. mit dem verstorbenen Manowar-Schlagzeuger Scott Columbus und Ausnahmesänger Ronnie James Dio zum Song Fallen Brothers war würdig gemacht.
Ein grosser Teil des Publikums mag Manowar nach wie vor, obwohl man für den Abend ohne einer Vorband zynisch gesagt einen Franken pro Konzertminute zahlte.
Setliste Manowar Basel:
Manowar, Call to Arms, Kill With Power, Sign of the Hammer, The Lord of Steel, The Dawn of Battle, A Warrior's Prayer MMXIV (Video), The Blood of the Kings MMXIV, Making of 'Kings of Metal (Video), Kingdom Come, Fallen Brothers – Gitarren-Solo (Video), Heart of Steel, Making of 'Kings of Metal II (Video), Joey's Solo/Sting of the Bumblebee, Wheels of Fire, Illustrator Ken Kelly (Video), Hail and Kill, Kings of Metal, Joey's Speech
Bonus: Warriors of the World United, Black Wind, Fire and Steel
Outro: The Crown And The Ring
Text: Daniel Strub
Photos: Es war den Medien nicht erlaubt zu fotografieren