Event Pics - Alex Clare mit Saint James im Plaza - 5.2.2015

Vergangenen Donnerstag beendete Alex Clare seine Akustik-Tournee zusammen mit Support Saint James im kleinen und feinen Zürcher Plaza. Der harte Kern der Fans stand bereits vor Türöffnung im eisig kalten Wetter bereit, um sich einen Platz vor der Bühne zu sichern. Pünktlich um 19.00 durften die früh Anwesenden dann auch in die Wärme. Bis das Plaza gefüllt war, dauerte es aber noch geraume Zeit, was vielleicht der Grund war, dass man das Konzert gemütlich anlaufen liess. Eine gute halbe Stunde später als geplant, eröffnete Saint James den Abend vor einem auffallend jungen Publikum.

Der Mann, der seinen Namen mit so vielen anderen teilt, dass man ihn via Google nicht zu finden vermag, hatte das Publikum nach seinem ersten Song und einige flotten Sprüchen im Sack. Die Kostprobe „What you had“ findet man auf www.iamsaintjames.com. Mit Laptop und Mikrofon bestritt er die folgende halbe Stunde und fand immer mehr Gefallen im Publikum. Wohlwollende Zwischenrufe, rhythmisch mitgehende Arme und eine ordentliche Portion Applaus veranlassten Saint James ein ums andere Mal dazu, das Publikum zu rühmen, und sich bei ihm zu bedanken. Als er kurz vor Schluss seines Auftritts darauf beharrte, dass er dies im Fall nicht in jedem f...... country gesagt hätte, war man geneigt, ihm das wirklich zu glauben. Offenbar hatte Saint James mehr Grund für seine Fröhlichkeit auf der Bühne, als man zu Beginn hätte annehmen können.

Und dann kam der Mann des Abends, der Mann mit der grossen Stimme und dem grossartigen Singer-Songwriter-Talen, auf die Bühne. Auch er kam im Rahmen dieses Konzert mit wenig aus. Ausser seiner Gitarre benötigte er lediglich ab und zu Saint James am elektronischen „All-In-One- Schlagzeug“. Der Lichttechniker kam offenbar zum Schluss, dass mit Alex Clare erst mal etwas Romantik aufkommen müsse und dimmte das Licht auf äusserst spärlich - nicht zu meiner persönlichen Freude. Den restlichen Besuchern dürfte das aber ziemlich egal gewesen sein. Sie gaben Vollgas, sangen und tanzten was das Zeug hielt. Alex Clare ist sich durchaus grössere Hallen als das Plaza gewohnt, aber er nutzte die Intimität in diesem kleinen Raum, um immer wieder mit den Fans zu kommunizieren. Irgendwo im Publikum stand z.B. ein Bartträger mit besonders schöner Haarpracht, was Clare „from one bearded man to another“ beglückwünschte. Ganz spontan nahm er den Wunsch einer Besucherin auf, „I love you“ zu spielen. Er stellte fest, dass er dieses Lied noch nie rein akkustisch gespielt habe und für gar nichts garantieren könne. Nachdem er das Intro erst in der falschen Tonart spielte, klappte es dann aber bestens. Zwischen den Stücken unterhielt er das Publikum mit witzigen und auch mal ernsten Geschichten rund um seine Lieder und amüsierte sich dabei selbst so prächtig, dass er immer wieder in Gelächter ausbrach. 

Alex Clare akustisch - ohne massiven Bass und Elektrosound - funktioniert ausgezeichnet. Seine Stimme und seine Emotionen kamen dadurch so richtig zum Tragen. Einzig „Too close“, der Hit der Alex Clares Karriere dank eines Microsoftspots zum Senkrechtstart verhalf, verliert meiner Meinung nach so seine Wucht. Aber natürlich könnte er diesen Song nicht von der Setliste streichen, selbst wenn er wollte. Man würde ihn nicht ohne gehen lassen, auch nicht im Plaza. Die Fans schrien bereits nach dem Stück, als es noch gar nicht an der Reihe war. Schliesslich verabschiedete sich Clare mit „Too close“ vom hiesigen Publikum, gab noch ein paar Unterschriften und verteilte T-Shirts an einige Glückspilze. Die grössten Fans stibitzen Setliste und Plektron von der Bühne und wer sehr viel Glück hatte kam zu einem Selfie mit dem Musiker. 

Es war ein grandioser Abend, den bestimmt keiner der Anwesenden hätte missen wollen.

Bericht und Bilder: Stephanie Wittmer