Event Pics - Queen im Hallenstadion (19.02.15)
Queen - alte Helden mit neuer Stimme
Eines gleich vorweg: Adam Lambert ist nicht Freddie Mercury, und das ist gut so. Ein wenig George Michael, ganz viel Diva und ganz sicher eine ausserordentliche gute Lösung für eine Band, welche immer auf der Suche nach einem Ersatz war.
Keine Vorgruppe! Wozu auch, Queen haben ein Repertoire, welches seinesgleichen sucht. Auf der Bühne ein grosser weisser Schlauch, mit Queen-Logo und Gittermuster und einer Hintergrundbeschallung, welche Intro sein könnte. Dann endlich Bewegung im Schlauch und der Schatten eines Gitarristen (?). Unter tosendem Applaus verschwindet dann der Schlauch und Queen legen mit Adam Lambert und "One Vision" fulminant los. Alles perfekt gespielt und hey, es ist gar nicht schwer, sich an eine neue Stimme zu gewöhnen. Denn diese hat ihren eigenen Charakter und versucht gar nicht erst, ihren Vorgänger zu imitieren. Mit "Stone Cold" geht es ohne grosse Pause weiter und Adam und Brian May teilen sich die Front der Bühne. Mit "Another one bites the dust" kommt dann auch schon der erste grosse Klassiker.
Hier die Setlist von Queen: One Vision, Stone Cold, Another one bites the Dust, Fat Bottomed Girls, Lap of the Gods, Seven Seas of Rhye, Killer Queen, I want to break free, Somebody to love, Love of my Life (accoustic), '39 Brian spricht, Days of our Lives, It's a Kind of Magic, Bass Solo und Drum Battle. Under Pressure, Save me, Who wants to live forever, grosses Brian May Gitarrensolo, Tie your mother down, I want it all, Radio Gaga, Crazy Little Thing called Love, Bohamian Rhapsody Zugaben: We will Rock you, We are the Champions
Bei Love of my Life sitzt dann Brian May alleine nur mit Gitarre vorne auf der Bühne und singt selber, lässt aber immer auch wieder das Publikum mitsingen. Gäääänsehaut! Dazwischen dann eine kurze Stelle, bei der dann Freddie mitsingt. Ja, sie können ihn einfach nicht ruhen lassen. Anschliessend erzählt uns Brian noch etwas über Einsteins Relativitäts-Theorie. Ein Moment, welchen viele für einen Gang auf gewisse Örtlichkeiten nutzen - es musst nicht sein. Danach kam endlich wieder Queen. It's a Kind of Magic! Gefolgt von einem Bass-Solo und Drum-Battle, bevor es mit Under Pressure wieder richtig weitergeht. Etwas später ein Gitarren-Solo von Brian May, bei dem man als Nichtmusiker doch ins Staunen kommt, was man so alles aus diesem Instrument herausholen kann. Eine wunderschön anzuschauende Laser-Show hilft etwas darüber hinweg, dass dieses Solo doch arg lang ist. Aber ein "Tie your Mother down" später ist alles wieder, wie es sein soll. Dann geht es langsam dem Ende entgegen, aber wie! Bohamian Rhapsody und die Halle tobt. Dazwischen Einblendungen auf einer grossen Video-Leinwand auf der Bühne aus den Tagen, als der Song aufgenommen wurde und wieder Gesangseinspielungen von Freddie, aber glücklicherweise recht bald wieder von Adam übernommen. Danach schluss. Aber halt, Queen-Konzerte hören anders auf. Es folgen natürlich noch We will Rock you und We are the Champions.
Ja, das seid ihr immer noch. Und ihr habt in Adam Lambert eine tolle Stimme dabei gehabt. Auf die Frage ins Publikum, wie dieses denn die neue Stimme findet, tobt die Halle. Sehr gut. So bleibt zu hoffen, dass diese Konstellation bestehen bleibt und in zwei drei Jahren wieder ihren Weg nach Zürich findet. Eine neue Platte? Eine heisse Angelegenheit... aber träumen darf man ja.
Fotos und Text: Martin Rahn