Event Pics - The Script am 25.8.15 im Komplex 457
Ja, wenn The Script auf der Bühne stehen, dann steppt definitiv der Bär. Und beim Konzert im Komplex fing er schon beim Support damit an.
Colton Avery war im Publikum nicht nur bekannt, sondern auch beliebt, was daran liegen mag, dass er im Vorfeld schon mit The Script zusammen gearbeitet hat. So nahm er das Video zu seinem Song „Weatherman“ zusammen mit Mark Sheehan und Daniel O‘Donoghue auf. 20 Minuten gestand man Colton Avery zu und diese füllte er auf packende Weise mit seinen bekanntesten Songs. Zu sagen, das Publikum sei wohlwollend gewesen, wäre untertrieben. Man kannte seine Stücke wie auch seine Texte und sang aus voller Kehle mit. Den Applaus und die Aufmerksamkeit, die er für seinen Auftritt erntete, empfand ich auf jeden Fall als überdurchscnittlich für eine Vorband.
Das Publikum im Komplex war definitiv singbegeistert. Sogar in der Umbauphase sang es mit Hingabe die aus der Retorte gespielten Lieder mit und wärmte sich auf für den Ernstfall.
Und dann gings rund zu und her. Securityleute habe ich noch selten so viele gesehen im Komplex, offenbar ist eine Horde wildgewordener Frauen unberechenbar ;-) Diese hatte auch bereits sehr früh vor den Toren des Komplex gestanden, und das war - wie ich noch herausfinden sollte - durchaus lohnenswert. Wenn Frau mit Danny O‘Donoghue auf Tuchfühlung gehen wollte, so hatte sie dazu ziemlich viele Chancen in den vorderen Reihen. Nicht nur einmal liess sich dieser von seinen (weiblichen) Fans angraben, um es etwas unelegant zu sagen.
In einem ziemlich grünen Saal starteten The Script den ziemlich grünen Song „Paint the Town Green“, während die 1. Fanreihe knallgrüne Ballonherzen auf die Bühne fliegen liess. Den einen oder anderen kickte O‘Donoghue zurück und so ergab sich bereits nach den ersten Sekunden eine fussballerische Interaktion zwischen Publikum und Band. Innert Kürze stand O‘Donoghue auch schon im Pressegraben und beglückte diejenigen, die früh genug angestanden hatten, mit einer Runde Körperkontakt.
Die Band legte das Augenmerk natürlich auf ihre aktuelle Scheibe „No Sound without Silence“ und so folgte „Hail, Rain or Sunshine“. Bald liessen es The Script aber mit einem Feuerwerk aus älteren Hits krachen, darunter „Breakeven“, „We Cry“, „If You Could See Me Now“ und „Before the Worst“. Ich persönlich war gespannt darauf, ob The Script nach wie vor ihren Überhit „Hall Of Fame“ als letzten Song des Abends spielen würden, oder ob sie diesen Ehrenplatz ihrer aktuellen Hitsingle „Superheroes“ überlassen würden. Meine Frage wurde recht schnell beantwortet, bereits als Nr. 5 wurde „Superheroes“ gespielt. Nach „Man On a Wire“ posierte die ganze Band mit einer Schweizer Flagge vor dem Publikum für das obligatorische Konzertfoto, welches man sich gerne auf Twitter anschauen kann. Während „Good Ol‘ Days“ wurde es sichtbar hektisch unter den Securitymännern. O‘Donoghue versuchte mit Händen und Füssen das Publikum dazu zu bewegen, eine Schneise frei zu geben. Schliesslich kletterte er über die Abschrankung des Pressegrabens und verschwand im Publikum. Auf dem Tresen der Bar tauchte er wieder auf und beendete seinen Song über den Köpfen des Publikums. Mir scheint es unpassend, diesen schmalen Mann als Rampensau zu bezeichnen, aber er hat eine Energie, von der ich auch gerne etwas hätte. Wie ein einziger grosser Gummiball hüpfte er herum, in den Graben zum Publikum, durchs Publikum... den ganzen Abend lang und dazu sang er als stünde er im Studio.
Furchtbar gerne würde ich an dieser Stelle schlau daher zitieren, mit welchen Geschichten Danny O‘Donoghue und Mark Sheehan das Publikum unterhalten hatte. Leider verstand ich aber den ganzen Auftritt lang kein einziges Wort. Das mochte daran gelegen haben, dass neben mir lautstark „Danny I love you!“ geschrien und fleissig besprochen wurde, ob und wie Frau die Bühne stürmen solle. Es könnte aber auch daran gelegen haben, dass seitlich der Boxen einfach nichts zu verstehen war, oder dann - im dümmsten Fall - dass mein Englisch einfach zu mies ist. Auf jeden Fall habe ich nichts zu zitieren. Dafür kann ich erwähnen, dass „meine Mitfotografin“ (mit deutlich besseren Augen als den meinen) Bastian Baker zweifellos im Publikum identifiziert haben will. Und so flog der Abend nur so dahin und schnell war man beim heimlichen (da nie als Single herausgegeben) Hit „It‘s not right For You“ an. Dieses Stück mit seinem mitreissenden wie auch einfachen Refrain ist wie gemacht, um das Publikum gehörig in Fahrt zu bringen. Das verschaffte dann auch eine Verschnaufpause für O‘Donoghue, der einfach mal eine Weile lang sein Mikro ins Publikum hielt und jenes machen liess. Nach diesem vorläufigen Höhepunkt machten sich The Script kurz vom Acker, nicht ohne die Gäste zuvor zu motivieren, fleissig weiter „oh oh oh“ zu schmettern und rhythmisch zu klatschen.
Nach einer kurzen Pause standen die Iren aber auch wieder auf der Bühne, um ihr Abschiedsbouquet mit „Energy Never Dies“, „For The First Time“, „No Good In Godbye“ und selbstverständlich „Hall Of Fame“ zu spielen. Irgendwann in dieser Zeit flog auch noch ein rosaroter BH auf die Bühne, von dem ich zu gerne wüsste, wo der jetzt ist. Als Dankeschön an das Publikum warf Mark Sheehan nach Ladenschluss noch grosszügig personalisierte Plektronattrappen ins Publikum und auch zwei Trommelsticks fanden eine/n neue/n Besitzer/in.
The Script sind einfach immer wieder einen Besuch wert!
Bericht und Bilder: Stephanie Wittmer