Event Pics - Red Hot Chili Peppers im Hallenstadion (5.10.2016)

Die Red Hot Chili Peppers sind eine seltsame Band. Gibt es jemanden, der sie so richtig schlecht findet? Klar, einige sagen, sie könnten mit dem Sound nichts anfangen. Das ergibt Sinn, denn manche Songs sind echt vertrackt. Andere sind grosse Radiohits. Und einige sind sogar beides. Auf jeden Fall sind die Kalifornier mehrheitsfähig genug, um in kurzer Zeit das Hallenstadion auszuverkaufen und sogar ein Zusatzkonzert geben zu können.

Das erste Konzert am Mittwochabend war rasch ausverkauft. In der ersten Reihe fanden sich auch Fans aus Deutschland und Frankreich, die sich bei Hallenöffnung nach vorne gestürzt hatten und dort ausharrten, bis ihre Helden die Bühne enterten. Diese begannen mit einem Jam, der sich als guter Start entpuppte. Als dann noch Sänger Anthony Kiedis dazu kam und die Band mit den Songs „Can’t Stop“, „Dani California“ und „Scar Tissue“ begann, herrschte bereits Hochstimmung im Hallenstadion. 

Die fiel in der Folge allerdings etwas ab, da weniger bekannte Songs an der Reihe waren, welche vor allem die Fans zu begeistern wussten. Es waren aber auch viele Leute da, die eben keine „echten“ Fans sind, sondern die Band einfach gut finden und die paar Songs, die sie kennen, mal live sehen wollten. Nicht, dass das verboten wäre – es wirkte nur zeitweise so, als würde sich der grössere Teil der Masse langweilen.

Die Red Hot Chili Peppers schien dies nicht gross zu kümmern – sie zogen einfach ihre Show durch und richteten nur wenige Worte an die Menge. Die Bühne war an diesem Abend so aufgebaut, dass die Bandmitglieder nahe beisammen sein konnten und trotzdem jeder genügend Bewegungsfreiheit hatte. Das Jammen macht den vier Kaliforniern nach wie vor Spass und der „neue“ Gitarrist Josh Klinghoffer, der seit 2010 fest dabei ist, hat sich gut eingelebt.

Spätestens bei „Californication“, etwa in der Mitte des Sets, waren dann alle Leute in der Halle wieder voll dabei. Auch „Suck My Kiss“ und „By The Way“ kamen gut an. Die Zugabe bestand dann aus einem Jam von Chad und Josh, einem Beatles-Cover und zu guter Letzt gab es noch „Give It Away“ auf die Ohren.

Text & Bilder: Leandra Jordi