Event Pics - Jean-Michel Jarre im Hallenstadion (18.11.16)
Jean-Michel Jarre im Hallenstadion (18.11.16)
Nun kommt er also wieder ins Hallenstadion in Zürich, Jean-Michel Jarre, Pionier und König der Synthesizer Musik, mit musikalischen Wurzeln zurück bis in die 60er Jahre.
Etwas verspätet gegen 20.45 geht ein erstes Lichtgewitter, ein Pulsschlag durch die Halle. Lichtvorhänge und grosse Leinwände zaubern bizarre Muster und ein Intro-Soundteppich kündigt den Beginn des Konzerts an. Was dann folgt, ist gewaltig und verschlägt einem erst mal den Atem. Viel Rhythmus, wie man es aus den 70ern und 80ern her kennt, die unverwechselbaren Melodien von Jean-Michel Jarre und ein optisches Feuerwerk entfalten eine fast hypnotische Wirkung. Dazwischen immer wieder klangliche Brücken und elektronische Spielereien um von einem Lied zum nächsten zu gelangen. Unterbrochen immer wieder von sphärischen Passagen, in denen man den Mund mal wieder zumachen kann. Wie die Leute unten auf der gestuhlten Innenfläche der Halle ruhig sitzen bleiben können, ist mir ein Rätsel. Auch wie nur drei Musiker live einen derart gewaltigen Teppich aus elektronischen Klängen zaubern können. Vor diesem Hintergrund ist es mir doch schleierhaft, wieso es so viele leere Plätze hat.
Jean-Michel Jarre, 68-jähriger Musiker aus Lyon, Frankreich, hatte musikalisch seine grösste Zeit schon vor über 30 Jahren, seine bekanntesten Alben sind 40 (Oxygène) rsp. 38 (Equinoxe) Jahre alt. Während des Konzert dominieren daher auch Songs dieser Alben, wohlverstreut, das ganze Set. Einzig bemerkenswert ist noch ein Song aus dem letzten Studio-Album, aus einer Kollaboration mit den Pet Shop Boys.
Bereits um 22.20 ist das Konzert dann vorbei. Was schon? Und so bleibt ein etwas fader Nachgeschmack. „Nur“ ein Künstler und „nur“ etwas mehr als anderthalb Stunden Konzert. Da sollte man sich schon überlegen, stattdessen lieber zwei CD’s des Künstlers zu kaufen. Optisch und musikalisch sicher ein Erleblnis, aber am Schluss ein bitterer Abgang.
Text & Pics: Martin Rahn