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Event Pics - Dream Theater - Images & Words in der Samsung Hall (03.02.2017)

Kräftig wie zu alten Tagen – Dream Theater 2017 – Revival vom Images & Words

Wir schreiben das Jahr 1992. Ein 12cm grosser Silberling erblickt das Licht der Welt und lässt die Metal-Gemeinde erst mal kräftig durchschütteln. Die US-Amerikaner Dream Theater präsentieren ihren zweiten Longplayer „Images And Words“, der für viele Liebhaber der härteren Gangart neue Massstäbe setzen wird. Dass Dream Theater nicht die ersten ihrer Zunft waren, wissen eingefleischte Kenner natürlich, doch waren sie die Band, die das Genre des Progressive Metals in die grosse weite Welt hinaustrugen.

Was hat dies denn mit dem Konzert von Dream Theater am Freitag, 3. Februar 2017, zu tun, schliesslich sind inzwischen schon 25 Jahre vergangen? Nun die Herren um Ausnahmegitarrist John Petrucci nahmen das Jubiläum zum Anlass, das ganze Album von 1992 in die Setlist zu integrieren und es von A bis Z durchzuspielen. Freunde des Progressive Metals sollten jetzt feuchte Augen bekommen, schliesslich war das Album Wegbereiter für eine erstaunliche Karriere, welche die Band zu den ganz Grossen des Metals machte.

Gross waren auch die Preise. 95 Franken für einen Stehplatz ist schon eine stolze Zahl. Für einen solchen Preis gehe ich davon aus, dass man eine entsprechende Show zu sehen bekommt. Doch hier geben sich Dream Theater bescheiden und treten eher spartanisch auf. Bei „Images And Words“ wären projizierte Bilder sicher eine lohnenswerte Idee gewesen,  doch verzichtete man auf bewegte Bilder und liess die eigentlichen Protagonisten im Mittelpunkt. Wo andere Bands von ihrer Show leben, brillieren Dream Theater mit überragendem Können, welches sie auch in der neuen Samsung Hall in gewohnter Perfektion darboten.

Hat die neue Samsung Hall die Metal-Feuertaufe bestanden? Verkehrstechnisch für Autofahrer eher suboptimal, ist sie für ÖV-Benutzer perfekt gelegen. Wieso man allerding nur eine (1) Türe für den Einlass öffnete und eine 200 Meter lange Besucherkolonne in Kauf nahm, ist schwer nachvollziehbar. Sicher wird man hier aber bessere Lösungen finden. Akustisch ist die Halle besser als andere Locations. Doch spielt es schon eine Rolle wo man steht – vielleicht liegt es auch daran, dass man grundsätzlich eine zu hohe Lautstärke gefahren ist und da kann die Halle nun wenig dafür.

Gegen 5000 Fans finden in der neuen Venue Platz, die leider nicht gefüllt werden konnte. Die geschätzten 3500 Besucher kamen anfänglich nur mässig in Schwung. Vielleicht ist es eine Mentalitätsfrage, denn bekanntermassen ist der Schweizer nicht so schnell zum ausflippen zu bewegen. Die Setlist war ein gesunder Mix aus den unterschiedlichen Alben der letzten 28 Jahre. Dass man bei „As I Am“ einen Part von Enter Sandman von Metallica gekonnt einbettete, war eindeutig das Highlight des ersten Sets, was sich auch an der Publikumsreaktion feststellen liess. Nach einer Stunde war dann erstmal Pause, was bei Dream Theater mittlerweile schon normal ist, schliesslich spielen die Jungs wesentlich länger als andere Bands. Anyway – So eine Pause ist gut gegen den Durst und gut für das Merchandising, also eine Win-Win Situation.

„Pull Me Under“ leutete das zweite Set ein und holte alle aus dem Pausenschlaf zurück und siehe da – plötzlich ging das Publikum ab. Man sah mehr empor gestreckte Hände, Menschen die im Chor ihre Hymnen sangen – einfach mehr Begeisterung. Die Mentalitätsfrage scheint somit geklärt zu sein denn es lag offensichtlich an der Setlist und nicht am Schweizer Mood. Es zeigte sich jedenfalls, dass die Mehrheit der Fans eine grosse Liebe zu „Images And Words“ zu haben schien, was ich definitiv mitunterscheiben kann.

Jedes Bandmitglied, ausgenommen James La Brie, hatte seine persönlichen zwei Minuten Ruhm und durfte ein Solo spielen. Hier zeigte man Bescheidenheit und liess die Solo-Dauer in erträglichen Rahmen. Sogar John Myung, bekannt als schüchterne und zurückhaltende Person, solierte auf seinem Bass. Ob seine Interpretation des Jaco Pastorious Bassspiels jeder verstanden hatte bezweifle ich an dieser Stelle – hier waren Bassisten aber klar im Vorteil.

Fazit: Hat es sich nun gelohnt oder nicht? Dream Theater lohnen sich generell immer, auch wenn 95 bzw. 125 Franken für den Sitzplatz schon arg Richtung Schmerzgrenze gehen. Dass das Können der Band im Vordergrund stand, geht unbestritten in Ordnung, aber ein wenig mehr Show hätte nicht geschadet. Dream Theater spielen auf einem unglaublich hohen Niveau und sie können es sich schlichtweg nicht leisten, unter diesem zu spielen. So verbuche ich dieses Konzert ohne jeden Zweifel als toll, aber ich habe von dieser Band ohnehin nichts Anderes erwartet. Demzufolge ist es auch keine Überraschung mehr und reiht sich nahtlos an all die anderen Gigs, die ebenfalls grossartig waren.

 

Setliste Dream Theater (Samsung Hall Zürich/Dübendorf, 03.02.17):

Act 1: The Dark Eternal Night, The Bigger Picture, Hell's Kitchen, The Gift of Music, Our New World, Portrait of Tracy, As I Am, Breaking All Illusions

Act 2: (Images and Words): Happy New Year 1992 - Intro Tape, Pull Me Under, Another Day, Take the Time, Surrounded, Metropolis Pt. 1: The Miracle and the Sleeper, Under a Glass Moon, Wait for Sleep, Learning to Live

Bonus: A Change of Seasons: I The Crimson Sunrise, A Change of Seasons: II Innocence, A Change of Seasons: III Carpe Diem, A Change of Seasons: IV The Darkest of Winters, A Change of Seasons: V Another World, A Change of Seasons: VI The Inevitable Summer, A Change of Seasons: VII The Crimson Sunset

 

Wir möchten uns herzlich bei der Zusammenarbeit mit Gast-Journalist Daniel Baratte bedanken.

 

Text: Daniel Baratte, Gast-Musikjournalist/Freelancer

Photos: Daniel Strub

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