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Event Pics - Rival Sons im Volkshaus Zürich (13.02.2017)

Leidenschaft hat viele Formen

Im Vorprogramm gab es nackte Haut auf Leinwand und jugendgefährdende Inhalte in Form von Gedichten. Doch der Hauptact kam ohne Schnickschnack aus: Die Rival Sons begeisterten am Montag, 13.02.2017, im gut gefüllten Volkshaus Zürich mit ihrer ehrlichen Rockmusik. 

Der Abend beginnt mit einem Set von DJ Howie Pyro, der unter anderem mal Bassist bei Danzig war. Als DJ hat er schon viele Partys beschallt – auch den 21. Geburtstag von Christina Aguilera. Seine Spezialität ist Rock’n’Roll aus den 50er- und 60er-Jahren, Psycho Soul und Voodoo R’nB. Sein Ziel ist, dass die Leute unkontrolliert lostanzen. Genau das macht die Frau auf der Filmleinwand, die von der Decke hängt. Ihr Kleid ist so kurz und so weit ausgeschnitten, dass man alles sehen kann. Alles. Ein Kind kommt mit seiner Mutter nach vorne ans Gitter, wirft einen kurzen Blick auf die Tänzerin und geht wieder nach hinten. Die Musik ist aber ein guter Einstieg für dieses Konzert.

Ungewöhnlicher ist da schon der nächste Act. Rival-Sons-Frontmann Jay Buchanan sagt seinen Kumpel Derrick C. Brown an. Der Comedian/Poet rezitiert Gedichte und ist lustig. Er wird seiner Berufsbezeichnung also gerecht. Trotzdem ist es eine gewagte Sache, so jemanden als „Vorband“ auftreten zu lassen. Zumindest in der Schweiz, wo nicht jeder genug Englisch versteht, um jeden Witz zu kapieren. Und wer nichts versteht, hört auch nicht zu. Daher ist der Geschwätz-Pegel recht hoch. Doch einige haben wirklich Spass und hören gespannt zu. Das „erotische“ Gedicht, das Brown an den meisten Orten nach eigener Aussage gar nicht aufführen darf, hätte auch Zürich nicht gebraucht. Dass er am Schluss noch mitten in der Menge rezitiert, ist dagegen schön.

Die Helden des Abends beginnen mit den ersten drei Songs ihres aktuellen Albums „Hollow Bones“ – und haben dank vollem Körpereinsatz von Jay Buchanan und Spielfreude aller Bandmitglieder das Publikum gleich auf ihrer Seite. Die „Oh-oh-ohs“ des Titeltracks werden mitgesungen. Bei „Electric Man“, dem Opener des grandiosen Vorgängeralbums „Grand Western Valkyrie“, geht aber noch einmal ein Ruck durchs Volkshaus, jetzt sind wirklich alle dabei. Dann gleich noch einer von dieser Scherbe – „Secret“ funktioniert ebenso gut. Es folgt ein Ausflug in die Anfangszeiten der Band inklusive „You want to“, bei dem Buchanan einmal mehr beweist, wie gut er singen kann. Er lässt aber auch das Publikum mitmachen, die Zeile „Let me in“ eignet sich dafür bestens. Nach der „alten“ Ballade „Jordan“ folgt die neue „Fade out“, reduziert und trotzdem mächtig. 

Für eine Tour zum aktuellen Album ist ganz schön viel altes Liedgut dabei. Das freut die meisten Rockfans. Und doch scheint die Stimmung in der Mitte des Gigs etwas abzuflachen, in der zweiten Hälfte sind weniger Hits, dafür noch zwei Soli dabei. Schön zwar, dass nicht jede Band entweder nur neues Material oder ein gefälliges Best-of-Set (oder eine Mischung dieser beiden Optionen) spielt, sondern auch weniger allgemein bekannte Songs präsentiert. Doch das geht halt oft zulasten der Aufmerksamkeit. Den Söhnen macht es nicht viel aus, sie wollen doch nur spielen. Diese Leidenschaft ist einfach ansteckend. Bei „Open my Eyes“ ist auch der letzte Zuhörer wieder an Bord. „Hollow Bones Pt. 2“ schliesst den Kreis. Natürlich werden die Kalifornier herausgeklatscht und geben noch „Keep on Swinging“ zum Besten.

  

Text & Bilder: Leandra Jordi

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