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Event Pics - Grossartige Gojira am 1. CH-Konzert auf der Magma-Tour (27.03.2017)

Nicht zähflüssige Lava, sondern sprühendes Magma legte Gojira an den Tag

Etwa 850 Metaller zog es am Montag, 27. März 2017, ins X-Tra nach Zürich. Gojira als Headliner und die beiden Support-Acts Code Orange und Car Bomb hatten es zu verantworten. Ein eher jüngeres Publikum lockten die Franzosen aus Bayonne ans Konzert. Ein Grund, dass es nicht ganz ausverkauft war könnte das Konzert von Amon Amarth und Dark Tranquillity im Z7 am selben Abend gewesen sein.

Pünktlich um halb Acht Uhr legte Car Bomb los. Die 4 New Yorker fand ich musikalisch schwierig einzuordnen. Könnte anhand vom Gesang und Stil am Ehesten als Progressive Death Metal durchgehen. Nach einem Arbeitstag wie am Montag fand ich keinen Zugang zur Band und war überfordert. Daher verlor ich rasch das Interesse am halbstündigen Gig. Ein paar Unentwegte zollten der Band mit Jubelgeschrei und heftigem Applaus, aber die Meisten beliessen es bei Höflichkeitsapplaus. Ein Tag später im Fri-Son hatten Sie den besseren Sound und es gefiel mir ein wenig besser.

Bedeutend besser schnitt Code Orange im Gehörgang und optisch ab. Die Band wirkte frisch, war abwechslungsreicher und ist anhand des vielen Applauses sehr bekannt. Ich sah die Band das erste Mal und Ihr Metalcore mit Keyboard-Untermalung (Sepultura meets Enter Shikari), energisch, groovig, Gesang-Variation in Sänger/Sängerin bzw. Clear Vox/Growl-Gesang und toller Aktion auf der Bühne rissen mit. Zuerst hielt ich Ausschau nach dem Sänger als ich kapierte, dass es mehrere Sänger (deren 3) sind. Die Down-Tempo-Nummern mit dem weiblichen Gesang der Gitarristin Reba Meyers haben es mir besonders angetan. Ich war wohl nicht der Einzige, denn es gab sogar einen kleinen Moshpit. Dass Sie sich nach jedem Song beim Publikum bedankten („Thank you to being here very early“) war nett. Code Orange spielte etwa 40 Minuten und ich kann nach dieser Show die Band empfehlen – hört mal in Forever (VÖ: 2017) rein.

Gefiel mir bereits die zweite Support-Band was soll ich über Gojira schreiben?!? Ein Wort umschreibt es: GROSSARTIG. Der französische Vierer nahm ich das erste Mal am Sonisphere 2012 in Yverdon-Les-Bains richtig wahr und von Jahr zu Jahr werden sie besser – wie ein guter Rotwein. Gojira ist wie eine Walze. Man hört von weitem das Brummen und wenn sie mal da ist überfährt sie alles was im Weg steht ohne Kompromisse auf den Punkt. Trotz der Intensität und scheinbar spielerischer Abwechslung sind Sänger Joe Duplantier, Mario Duplantier am Schlagzeug, Gitarrist Christian Andreu und Bassist Jean Michel Labadie am Posen und Bangen. As kommt sehr gut an und animiert ohne viel Wenn und Aber zum Mitmachen. Das ist ein grosses Verdienst der Rhythmussektion, allen voran Schlagzeuger Mario. Wohl nicht umsonst gibt es „Evilmario“-Shirts am Merchandise-Stand zu kaufen und sein Bruder trug in Zürich und einen Tag später im Fri-Son in Fribourg ein Exemplar auf der Bühne.

Passend zur Magma-Tour war um 21:30 Uhr im Bühnenhintergrund ein ausbrechender Vulkan zu sehen mit passendem Bühnenlicht unter einem riesigen Grollen über die Soundanlage zu hören. Der Sound war während des ganzen, etwas mehr als 90 minütigem Konzert top und die optische Untermalung (Nebel, Lichteffekte, Sternenhintergrund und andere Projektionen) war passend, nicht zu viel und zu wenig für ein Metal-Konzert. Nach praktisch jedem Lied bedankte sich Frontmann Mario, mal dezent mit „Merci“, „Dankeschön“ und „Thank you“, mal härter mit „Make some fu**ing noise“ und die Fans dankten es mit wiederkehrenden, lauten Gojira-Rufen. Neben meinem Liebling Song vom aktuellen Album Stranded berührte mich vor allem die ein wenig orientalisch angehauchte erweiterte Fassung von Pray und das groovige Vacuity (Album: The Way of All Flesh) als letzter Song. Zum Wohlwollen der Band kam jeder der 6 Lieder vom Magma-Werk (VÖ: Juni 2016) gut an.

Es war ein Hammer-Konzert und ich war froh Karten zu besitzen, für das zweite CH-Konzert auf dieser Tour, einen Tag später im Fri-Son in Fribourg. Die Band hat den nächsten Schritt auf der Erfolgsleiter gemacht und mich bekommt das Gefühl das dies nicht der Letzte war. Trotz des Erfolgs sind die 4 auf dem Boden geblieben. Jeder der 4 Musiker kam am Ende des Konzerts an das Mikrofon und bedankte sich bei den Fans – Chapeau!

 

Setlist Gojira

Only Pain, The Heaviest Matter of the Universe, Silvera, Stranded, Flying Whales, The Cell, Backbone (Remembrance Outro), Terra Inc., L'Enfant Sauvage, Mario’s Drum Solo, The Shooting Star, Toxic Garbage Island, Pray (Extended version)

Bonus: Oroborus, Vacuity

 

Fotos/Text: Daniel Strub

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