Event Pics - Biosphäre Rock Fest zum Ersten – geile Mucke mitten im Schnee (29.04.17)

Biosphäre Rock Fest zum Ersten – geile Mucke mitten im Schnee (29.04.17)

Fast zuhinderts im Äntlibuech fand das erste Biosphären Rockfest statt. 20 cm Neuschnee hielten aber eine grosse Schar Hartgesottener nicht ab, den Weg  an einen nicht grade an einer Autobahn liegendem Ort unter die Füsse oder Räder zu nehmen. Von den Machern von Metal Storm bestens organisiert ging das Fest schon recht früh am Nachmittag los.

Kurz nach 3 Uhr hatten Devils Rage aus Sursee die Ehre, als erste Band am ersten Rock Fest aufzutretten. Oder das Pech, denn so früh am Nachmittag war es noch recht einfach, die Anwesenden zu zählen. Doch die Band zog, professionell wie immer, ihr Set zur Freude aller durch. Zwischen die Songs der ersten beiden Alben streuten sie auch einige Songs des neuen, wohl ab 2018 erhältlichen neuen Longplayers ein. Death Metal vom Feinsten!

Musikalisch ging es danach weit zurück in die 80er-Jahre. Mit ihrem stark Bon Jovi-lastigen Hard Rock und einer riesengrossen Röhre des Sängers durften Haïr Drÿer nun vor einer ordentlichen Meute spielen. Sie versprühten dabei jede Menge gute Laune und der Sänger ist mehr neben der Bühne unterwegs als auf ihr. Mal singt er auf der Bar, dann wieder mitten im Publikum, animiert einige Fans zum Luftgitarre spielen mit mitgebrachten Besen und hat auch noch ein paar weitere Schmankerl im Repertoire. Immer wieder ein Ohr und vor allem ein Auge wert.

 Dagegen sind Pertness aus dem Berner Oberland schon fast Statisten. Doch routiniert absolvieren sie ihren Gig und lassen sich dabei schwer in eine Schubblade pressen. Power Metal, sehr melodisch, ein Hauch Folk, etwas Death , aber immer gut.

Crown of Glory waren danach die Vertreter eines melodiösen Heavy Metals in bester Maiden Manier. Sie hatten gewiss eine der grössten Fan-Gruppen dabei und diese wurden nicht enttäuscht Wie alle Bands vor ihnen durften sie 45 Minuten lang zeigen, wie guter Heavy Metal tönt.

Nun waren Kissin‘ Black aus Luzern an der Reihe. Sozusagen ein Heimspiel hinter dem Berg. Ruhiger Rock, bluesig, ein Schuss Led Zep und ein bisschen Dio. Sehr routiniert, alte Hasen eben, spielten sie ein nahezu perfektes Konzert.

Und jetzt wurde es abgedreht. Wer Friedli & Fränz Kilbimusig (übersetzt „& Fränz“ = „and Friends“) nicht kennt, bleibt am Schluss kopfschüttelnd zurück. Gnadenlos drehen sie grosse Rockklassiker durch den „Mundart-Klamauk-Fleischwolf. Da kamen sowohl AC/DC unter die Räder wie auch die Ramones. Gnadenlos. Was sie hinterliessen war allerdings ein Schlachtfeld, was so nicht nötig ist, Klamauk hin oder her. Die Leute liebten es aber – ich hab’s gesehen.

Den Abschluss des Abends machten Insanity, eine Hardcore-Band aus dem Entlebuch. Natürlich waren viele Bekannte der einzelnen Musiker im Publikum und so ging es noch einmal richtig laut und heiss in der Mehrzweckhalle Ebnet zu und her. Wild, ja klar, so muss es sein, aber mit einer grossen Portion Qualität. Ein würdiger Abschluss.

Alles in Allem ein gelungener Anlass. Und es gab kaum etwas, was man hätte vermissen können- mir fällt auf jeden Fall nichts ein. Genug zu trinken (und vor allem das Richtige), ganz feines Essen (von leckeren Thai-Spezialitäten über Klassiker bis zu hausgemachtem Eis), eine feine Auswahl und grosse Bandbreite guter Musik und eine professionelle Organisation, wie man sie nicht unbedingt erwartet hätte. Aber eben, Metal Storm wird immer besser. Danke!

Text & Pics: Martin Rahn